Ausgabe 06 / 2014 | Der Arzneimittelbrief

1. Welche Aussage zur Metaanalyse von Ruff et al. ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Neue orale Antikoagulanzien oder Vitamin-K-Antagonisten? Eine aktuelle Metaanalyse

In der Metaanalyse galt eine orale Antikoagulation mit Vitamin-K-Antagonisten (VKA) als gut eingestellt, wenn mindestens 55% aller INR-Messungen im therapeutischen Bereich lagen (TTR).

Unter Einbeziehung aller thromboembolischen Ereignisse ergab sich für die höheren Dabigatran- bzw. Edoxaban-Dosierungen ein Vorteil für neue orale Antikoagulantien (NOAK) im Vergleich zu VKA mit einer relativen Risikoreduktion um 19% über zwei Jahre.

Hämorrhagische intrazerebrale Ereignisse waren unter NOAK statistisch signifikant seltener als unter VKA.

Höhere Dosierungen von NOAK waren in der Analyse mit häufigeren gastrointestinalen Blutungen assoziiert im Vergleich zu VKA.

Unter niedrigeren Dosen NOAK traten gastrointestinale Blutungen seltener auf als unter VKA.

2. Welche Aussage zur Metaanalyse trifft nicht zu?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Neue orale Antikoagulanzien oder Vitamin-K-Antagonisten? Eine aktuelle Metaanalyse

Die Gesamtletalität war in dem Kollektiv der mit NOAK behandelten Patienten etwas niedriger als bei den VKA-Behandelten.

Edoxaban oder Dabigatran in reduzierter Dosis waren in der RE-LY und in der ENGAGE AF-TIMI 48-Studie ähnlich effizient wie VKA bei größerer Sicherheit im Hinblick auf hämorrhagische Insulte.

Der Vorteil seltenerer ischämischer Insulte im Vergleich zu VKA konnte für die >75-jährigen in der Metaanalyse nicht belegt werden.

Die Vorteile von NOAK waren besonders groß im Vergleich mit den Patienten, die unter VKA eine schlechte INR-Einstellung hatten.

Bei antikoagulierten Patienten war in dieser Untersuchung bei annähernd 2% der Patienten eine gastrointestinale Blutung aufgetreten.

3. Welche Aussage ist richtig?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Neue orale Antikoagulanzien oder Vitamin-K-Antagonisten? Eine aktuelle Metaanalyse

Unter VKA gut eingestellte Patienten sollten wegen der generellen Vorteile auf NOAK umgestellt werden.

VKA haben den Vorteil, dass die Arzneimitteladhärenz besser abzuschätzen ist als unter Therapie mit NOAK.

Bei Blutungen unter NOAK kann die Wirkung durch ein spezifisches Antidot antagonisiert werden.

Die Dosierung der NOAK muss bei Niereninsuffizienz nicht reduziert werden.

Die Indikation für NOAK wurde aktuell auch auf mechanische Herzklappen ausgeweitet.

4. Markieren Sie die falsche Aussage!

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Neues onkologisches Arzneimittel: Regorafenib (Stivarga®)

Kolonkarzinome sind histologisch am häufigsten Plattenepithelkarzinome.

Regorafenib ist ein Proteinkinase-Inhibitor.

Regorafenib hat eine Zulassung für metastasierte Kolonkarzinome, die auf die bisher verfügbaren Therapien inklusive Bevacizumab nicht angesprochen haben.

Regorafenib hemmt die Tumorangiogenese.

In der CORRECT-Studie wurde Regorafenib zusammen mit Best Supportive Care (BSC) getestet gegen Plazebo mit BSC.

5. Welche Aussage ist nicht zutreffend?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Neues onkologisches Arzneimittel: Regorafenib (Stivarga®)

Sowohl das Gesamtüberleben als auch das progressionsfreie Überleben war in der CORRECT-Studie unter Regorafenib gering, aber statistisch signifikant erhöht.

Regorafenib wurde vom Gemeinsamen Bundesausschuß (GBA) ein geringer Zusatznutzen bescheinigt.

Die dem GBA-Beschluß zugrundeliegende CORRECT-Studie wurde vom pharmazeutischen Unternehmer gesponsort und die Ergebnisse von ihm mit-beurteilt.

Regorafenib ist gut verträglich.

Eine Therapie mit Regorafenib ist sehr teuer.

6. Für welche Indikation wird der Einsatz von Allopurinol nach Carnovale et al. nicht empfohlen?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Bei asymptomatischer Hyperurikämie wird zu häufig Allopurinol verordnet

zur Prophylaxe bei Radio- oder Chemotherapie

nach jedem ersten Gichtanfall

bei allen Patienten mit einem Serum-Harnsäurespiegel > 8 mg/dl

bei asymptomatischen Frauen mit einem Serum-Harnsäurespiegel > 10 mg/dl

bei asymptomatischen Männern mit einem Serum-Harnsäurespiegel > 13 mg/dl

7. Markieren Sie die falsche Aussage!

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Bei asymptomatischer Hyperurikämie wird zu häufig Allopurinol verordnet

Bei symptomatischer Hyperurikämie sollte die Harnsäure unter medikamentöser Therapie auf < 6 mg/dl gesenkt werden.

Diätetische Maßnahmen haben keinen nennenswerten Einfluss auf den Harnsäurespiegel.

Die Allopurinol-Dosis muss an die Nierenfunktion angepaßt werden.

Bei Patienten mit Hepatopathie sollte Allopurinol möglichst nicht eingesetzt werden.

Eine Therapie mit Allopurinol ist in Europa die häufigste Ursache für Arzneimittel-bedingte Hypersensitivitätssyndrome.

8. Wie hoch war in der Erhebung von Magill et al. die Prävalenz nosokomialer Infektionen in den analysierten US-amerikanischen Krankenhäusern?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Im Krankenhaus erworbene Infektionen

2%

4%

6%

10%

15%

9. Welche nosokomiale Infektion wurde in dieser Studie am häufigsten beobachtet?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Im Krankenhaus erworbene Infektionen

Harnwegsinfekt

Pneumonie

Clostridienenteritis

Wundinfektion

Infektion an zentralen Venenkathetern

10. Welche Aussage ist zutreffend?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Im Krankenhaus erworbene Infektionen

Von allen nosokomialen Infektionen war der Anteil der Pneumonien in der genannten Studie etwa 12%.

Wundinfektionen wurden ebenso häufig beobachtet wie Pneumonien.

Clostridien waren die am häufigsten identifizierten Erreger bei nosokomialen Infektionen.

Nach Sterilitätskriterien sorgfältig gelegte zentrale Venenkatheter sind als potenzielle nosokomiale Infektionsquelle zu vernachlässigen.

Würden alle Hygienemaßnahmen strikt eingehalten, gäbe es keine nosokomialen Infektionen.

CME Test vom 01.06.2014

1. Welche Aussage zur Metaanalyse von Ruff et al. ist falsch?

2. Welche Aussage zur Metaanalyse trifft nicht zu?

3. Welche Aussage ist richtig?

4. Markieren Sie die falsche Aussage!

5. Welche Aussage ist nicht zutreffend?

6. Für welche Indikation wird der Einsatz von Allopurinol nach Carnovale et al. nicht empfohlen?

7. Markieren Sie die falsche Aussage!

8. Wie hoch war in der Erhebung von Magill et al. die Prävalenz nosokomialer Infektionen in den analysierten US-amerikanischen Krankenhäusern?

9. Welche nosokomiale Infektion wurde in dieser Studie am häufigsten beobachtet?

10. Welche Aussage ist zutreffend?