Acronymophilia medicorum epidemica chronica (AMEC)

Ein Akronym ist „ein aus den Anfangsbuchstaben mehre­rer Wörter gebildetes Wort, ein Initialwort“ (Duden. Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. Mannheim, Wien, Zürich 1977).

Viele medizinische Studien, allen voran kardiologische, sind nur als Akronyme im Sprachgebrauch. Die vollständi­gen Namen dieser Studien sind zu kompliziert und daher längst vergessen. Geblieben aber ist – wie ein musikali­scher Ohrwurm – das einprägsame Akronym. Oft hat die­ses wiederum eine eigene Bedeutung, oder es soll nur als Zungenschnalzer die Erinnerung an die unerschütterli­chen Studienergebnisse wachhalten. Die akronymophilen Studiendesigner schöpfen aus einem unergründlichen Sprachreservoir bei dem Bemühen, ihre Daten schon im vorhinein mit einem unvergeßlichen Namen zu verbinden. Neben eher nüchternen fachlichen Begriffen wie: ACUTE, ARMS, BRAINS, CARDIA, CARDIAC, CAVA, INTIMA, INTACT, PACE, PATCH, PQRST, PROSTATE, RADIUS, RALES, REGRESS, REPAIR, RESCUE, RISK, SAMPLE, SHOCK finden sich aber auch funkelnde Sprachjuwelen gesellschaftlicher, geographischer und kulinarischer Her­kunft. Diese geschliffenen Kostbarkeiten haben meistens gar nichts mit dem Inhalt der Studie zu tun: Da wird z. B. die Erinnerung an CASANOVA aufgefrischt, an diesen SMART CHAP, der, als er noch FRESH und ROBUST war, den HALs nicht voll kriegen konnte und sich der SWIFT KISSes in den ARMS von ANNE, ELSA, ERICA, EVA, FATMA, GABI, GR ACE, ISIS (obwohl verheiratet, mit OSIRIS!), HERA, LARA, MONICA, NORA, PAMELA, PHYLLIS, STEPHY, VERA und seiner BASE RITA erfreute. Diese Studien-Damen mit den Studien-Namen waren ein echtes ELITE TEAM von TOPSTARS mit GRIPS,eine CREW mit BRAINS und ESPRIT sozusagen. Sie kamen aus EAST und WEST, d.h. aus allen Blättern des ATLAS, wie BARI, CAPRIE, MIAMI, NEVADA, PARIS, SIAM und TIBET, einige aber auch aus CAFS. Unser berühmter AMICUS machte sie ALLe auf seine ART – darin besteht historischer CONSEN-SUS – sehr HAPPHY und darüber hinaus auch kulinarisch SATT. Nach Abschluß einer Studie mit VALIDen Ergebnis­sen oder vor START der zweiten, dritten oder n-ten gleichen Namens lud er sie nämlich immerzu einem HOTDISH ein: SALAT mit SALT, BIGMAC mit SESAM oder OAT TOAST und zum Dessert eine Kugel APRICOT EIS al GUSTO oder einen MARS-Riegel. Er selbst trank maximal zwei PILS, ein LIMIT, WHAS er sich wegen seiner PROSTATE selbst auf­erlegt hatte; außerdem hatte er die Worte seines Arztes und BIGPROs in den EARS: „ACHAMP MUSTT FIRST WATCH HIS SHAPE“ und „LETS STOP HYPERTENSION STEP by STEP!“ Kam dann nach dem HYNON die SIESTA, spielte direkt neben der CASCADE im CEDARS PARK (gegen CASH!) eine HARP immerFORT dieselbe TAM TAM MELODHY – angeblich ein älterer HIT von VERDI. Als Finale wurde manchmal – sehr PRECISE intoniert -„SMILE my HEART and be QUIET“ aus dem Musical „CARS and CATS“ gegeben. Das fanden alle Zuhörer GREAT. Zuletzt klatschten sie – vor allem die GRAND AMIS und TOMIIS – im TACT und vergaßen dabei den STRESS. Nach dem letzten ACCORD aber rief SISAMI, eine MATE aus UK in USA, die ein CAPE aus dem BAROCCO trug und offensichtlich unter SHOCK stand: „SSSS, HALT, STOP IT and HELP mel“, denn sie hatte einen CLIP (zum Glück nicht ihren SLIP!) verloren, der mit einem DIAMOND und einem LAPIS besetzt und mit vielen CORALI FACETtiert war. Das traf sie HART, sie war STARC erschüttert und kochte wie LAVA. Der wertvolle Schmuck war nämlich ein Andenken an ihre beiden PARTNER DAVIT I und II aus Dänemark und hatte ihr ein apartes PROFILE und IMAGE verliehen. Zu allem Unglück war auch noch ihr PASS mit einem TRIC gestohlen worden. Ach, hätte sie ihn doch im Hotel-SAFE gelassen. Dort wäre er SAVE gewesen. DASS es ein RISK oder RISC wäre, den Ausweis oder ein ATEST im Zimmer liegen zu lassen, hatte ihr schon der GUIDE aus dem Hotel CASTEL im LIFT gesagt, ein gewisser Herr FATS SMISS, der ein teures AFTER SHAFE der Firma SHARP & SWORD benutzte. Auch dessen INTIMA, GESICA mit Namen, hatte sie aufgefordert: „COMMIT, ich gebe dir ein paar gute TIBBS!“ Jetzt aber war es too LATE.

THIS und THÄTs LIFE