Ausgabe 02 / 2013

Direct-to-Consumer Advertising im Österreichischen Rundfunk (ORF)

Die direkte Bewerbung verschreibungspflichtiger Arzneimittel bei „Laien” (DTCA = Direct-To-Consumer Advertising) ist in Europa wie fast auf der gesamten übrigen Welt verboten. Nur in Neuseeland und den USA dürfen die Arzneimittelhersteller für verschreibungspflichtige Produkte im Fernsehen und in anderen Massenmedien werben. Die Erfahrungen aus den USA zeigen, dass DTCA zu einem deutlichen Anstieg der Nachfrage […]

Mit Margarine Cholesterinwerte ohne unerwünschte Wirkungen senken?

Becel pro.activ senkt durch die Beimischung von pflanzlichen Sterinen den Cholesterinwert. Dieser Hinweis auf der Packung ist behördlich genehmigt. In einer Presseerklärung behauptete der Hersteller Unilever aber darüber hinaus unter Berufung auf einen Prof. Dr. K.: (…) aus wissenschaftlicher Sicht gibt es keinen Hinweis darauf, dass der Verzehr Pflanzensterin-angereicherter Produkte mit Nebenwirkungen in Verbindung zu […]

Beschlüsse des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zur frühen Nutzenbewertung neuer Arzneimittel

Im Dezember 2012 hat der G-BA Beschlüsse zu Pasireotid und zu dem Kombinationspräparat bestehend aus Tegafur, Gimeracil und Oteracil gefasst. Pasireotid (Signifor®) ist ein injizierbares Somatostatin-Analogon, das zur Therapie von solchen Patienten mit Morbus Cushing indiziert ist, für die ein chirurgischer Eingriff an der Hypophyse keine Option ist oder bei denen ein chirurgischer Eingriff fehlgeschlagen […]

„Stuhltransplantation” bei rezidivierender Clostridium-difficile-assoziierter Kolitis

Bei ca. 15-26% der Patienten, die wegen einer Clostridium difficile (CD)-assoziierten Kolitis behandelt werden, kommt es zu einem Rezidiv (Übersicht s. 1). Eine effektive Therapie dieser Rezidive ist nicht etabliert. In der Regel werden diese Patienten erneut mit dem gleichen Antibiotikum (oral Vancomycin oder Metronidazol) wie bei der Erstdiagnose behandelt. Ab dem 2. Rezidiv wird […]

Sekundäre Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen mit Azetylsalizylsäure: Eine Lücke klafft zwischen Leitlinie und Praxis

In den letzten Jahren ist die Inzidenz von Herzinfarkten und Schlaganfällen ständig zurückgegangen. Aber immer noch erkranken 7% der Frauen und 10% der Männer im Verlauf ihres Lebens an einem Herzinfarkt, und 2-3% sterben daran (1). Die Möglichkeiten zur Vorsorge und Behandlung haben sich verbessert und werden in der Praxis auch umgesetzt. Allerdings werden manche […]

Dabigatran kontraindiziert bei mechanischem Herzklappen-Ersatz

Über die zugelassenen Indikationen, die zu beachtenden Besonderheiten und über Probleme bei Anwendung der neuen oralen Antikoagulanzien (NOA) haben wir mehrfach ausführlich berichtet: Dabigatran (Pradaxa®; 1), Apixaban (Eliquis®; 2) und Rivaroxaban (Xarelto®; 3). Nach Dabigatran und Rivaroxaban ist seit November 2012 auch Apixaban zur Prophylaxe arterieller Thromboembolien bei Patienten mit nicht-valvulärem chronischem Vorhofflimmern (VHF) und […]

Was ist ein normaler Body-Mass-Index?

Bei der Beurteilung des Körpergewichts im Hinblick auf Gesundheitsrisiken ist es sinnvoll, das Gewicht auf die Körperlänge zu beziehen. Das geschieht in wissenschaftlichen Veröffentlichungen und in der klinischen Praxis auf Empfehlungen der WHO durch Berechnung des Body-Mass-Index (BMI), definiert als Gewicht (in Kilogramm) geteilt durch die Körperlänge (in Metern) zum Quadrat. Aufgrund älterer Berechnungen von […]

Pemetrexed: kein Überlebensvorteil verglichen mit Paclitaxel beim nicht-kleinzelligen, nicht-plattenepithelialen Lungenkarzinom

Pemetrexed (Alimta®) ist ein Folsäure-Antagonist, der in Veröffentlichungen des pharmazeutischen Unternehmers häufig auch vollmundig als „Multi-Target-Enzym-Inhibitor” bezeichnet wird. Er ist zugelassen in Kombination mit Cisplatin für die Erstlinientherapie lokal fortgeschrittener oder metastasierter nicht-kleinzelliger Lungenkarzinome („Non-small-cell lung cancer” = NSCLC) mit nicht-plattenepithelialer Histologie. Außerdem ist Pemetrexed zugelassen beim nicht plattenepithelialen NSCLC als Monotherapie für die Erhaltungstherapie […]

Klinische Arzneimittelstudien – wie beeinflussen Angaben zum Sponsoring die Interpretation der Ergebnisse durch Ärzte?

Zusammenfassung: Systematische Übersichtsarbeiten haben in den letzten Jahren eindeutig belegt, dass die Finanzierung durch pharmazeutische Unternehmen (pU) das Design sowie die Durchführung, Auswertung und Interpretation klinischer Studien zu Arzneimitteln beeinflusst und dass in solchen Studien der Wirkstoff des pU häufig positiver bewertet wird als in unabhängigen Studien. Anhand wissenschaftlicher Kurzfassungen zu drei fiktiven Arzneimitteln konnten […]