Ausgabe 09 / 2009

Erhöhtes Frakturrisiko unter Thiazolidindionen (Glitazonen)

Die Thiazolidindione (Glitazone) Rosiglitazon (Avandia®) und Pioglitazon (Actos®) sind in Deutschland als Monotherapie oder in Kombination mit Metformin und/oder Sulfonylharnstoffen zur Behandlung von Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 zugelassen, die durch Diät, Bewegung und Metformin unzureichend eingestellt sind bzw. bei denen Metformin kontraindiziert ist (1, 2). Die Thiazolidindione bewirken als Agonisten des Peroxisomenproliferator-aktivierten Rezeptors […]

Diarylchinolin TMC207 zur Behandlung von Tuberkulosen mit multiresistenten Erregern

Tuberkulose (Tbc) durch multiresistente Mykobakterien ist ein zunehmendes Problem (1). In den letzten Jahren werden jährlich 500 000 Erkrankungen gemeldet, bei denen die Erreger gegen die wichtigsten Schlüsselmedikamente Isoniazid und Rifampicin resistent sind (2). Daher werden dringend neue, gut wirksame Substanzen gebraucht. Diarylchinolin TMC207 ist eine Substanz mit neuem Wirkmechanismus, die spezifisch die mykobakterielle ATP-Synthase […]

Saisonale Influenza: Nutzen von Neuraminidaseinhibitoren bei Kindern in Therapie und Prophylaxe fragwürdig

Kinder sind während Grippeepidemien besonders betroffen. In dieser Altersgruppe können bis zu 40% erkranken (1). Schulkinder sind die Hauptquelle für Infektionen in privaten Haushalten (2). Darüber hinaus sind Komplikationen bei einer saisonalen Influenzainfektion bei Kindern häufig und manchmal schwerwiegend. So kann eine akute bakterielle Otitis media bei 20-50% der Kinder unter sechs Jahren auftreten (3). […]

Influenzaviren 1918 bis heute – die „pandemische Ära”?

Ein H1N1-Influenza-A-Virus war bei der weltweiten Grippepandemie 1918-1919 möglicherweise beteiligt. Nun stellen einige renommierte Wissenschaftler vom „National Institute of Allergy and Infectious Diseases” der USA (1) dieses seit einigen Jahren aus eingefrorenem Material sequenzierte Virus sogar als Gründer einer viralen Dynastie dar. Influenza-Viren haben acht Gene, von denen zwei die Oberflächenantigene Hämaglutinin (H) und Neuraminidase […]

Schweinegrippe – eine inszenierte Pandemie als Konjunkturprogramm?

Seit Monaten werden die Menschen in vielen Staaten der Welt fast täglich durch Berichterstattung über die möglichen Bedrohungen durch die Schweinegrippe mit den Instrumenten der „main stream”-Berichterstattung in Angst versetzt. Bisher gab es nur wenige kritische Stimmen. Mittlerweile sind einige der Ziele dieser irrationalen Berichterstattung zu erkennen. Die Bevölkerung wurde durch die Medien auf eine […]

Opioid-Antagonisten zur Therapie der Opioid-induzierten Obstipation?

Zusammenfassung: Eine sehr häufige und belästigende UAW der Opioid-Therapie ist Obstipation. Sie kann dazu führen, dass das Opioid niedriger dosiert oder sogar abgesetzt werden muss. Helfen die üblichen laxierenden Maßnahmen nicht, können durch die peripher angreifenden Opioid-Antagonisten Naloxon (in fixer Kombination mit Oxycodon in Targin® enthalten) bzw. Methylnaltrexon (Relistor®) und Alvimopan (Entereg®) die unerwünschten gastrointestinalen […]

Leserbrief

Einteilung und Wirksamkeit von Cefalosporinen Frage von Dr. E.P.S. aus Hannover: >> In den pharmakologischen Lehrbüchern findet man zum Teil widersprechende Angaben über die Gruppe der Cefalosporine und Ihre Einteilung in unterschiedliche Generationen. Können Sie mir bitte einen klaren Überblick geben! Allgemeines: Cefalosporine gehören zu den Betalaktam-Antibiotika und wirken über eine Hemmung der Zellwandsynthese. Auf […]

Was tun bei zu starker Antikoagulation ohne manifeste Blutung?

Das Ausmaß der gerinnungshemmenden Wirkung oraler Antikoagulanzien (OAK; Vitamin-K-Antagonisten) ist individuell schwer vorauszusagen und unterliegt vielen intrinsischen und extrinsischen Einflüssen (Arzneimittel- und Nahrungsinteraktionen, Pharmakogenetik u.a.; vgl. 1). Für die meisten Indikationen ist eine INR zwischen 2-3 ausreichend; selten sind höhere INR-Werte nötig. Eine INR > 4 erhöht das Risiko für Blutungen und sollte nach Möglichkeit […]