Ausgabe 07 / 2013 | Der Arzneimittelbrief

1. Markieren Sie die falsche Aussage!

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Kardiovaskuläre Ereignisse nach Therapie mit Clarithromycin oder Azithromycin

Werden bei Patienten nach akutem Myokardinfarkt erhöhte IgG-Antikörper gegen Chlamydien gefunden, ist eine Therapie mit Makroliden eine wirksame Prophylaxe gegen das Fortschreiten der Koronarsklerose.

Makrolide stehen in der Häufigkeit verordneter Antibiotika an 4. Stelle.

Makrolide können die QT-Zeit im EKG verlängern.

QT-Zeit-Verlängerungen können ventrikuläre Tachykardien begünstigen.

Bei häufig verordneten Arzneimitteln sind auch selten auftretende UAW von klinischer Relevanz.

2. Welche Aussage zur Studie von Schermbri et al. ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Kardiovaskuläre Ereignisse nach Therapie mit Clarithromycin oder Azithromycin

In der Studie wurden Patienten mit akuter Exazerbation einer COPD oder ambulant erworbener Pneumonie (CAP) untersucht, die 5 Tage lang antibiotisch mit Clarithromycin behandelt wurden.

Die Untersuchung wurde an einer großen Patientenzahl als prospektive Register-Studie durchgeführt.

Zum kombinierten Endpunkt zählten die Ereignisse Akutes Koronarsyndrom, kardiale Dekompensation, vital bedrohliche Herzrhythmusstörungen und der plötzliche Herztod im Verlauf von einem Jahr nach Einnahme von Clarithromycin.

Die Verum-Patienten wurden verglichen mit Kontrollen, die nur Plazebo erhalten hatten.

Die kardiovaskuläre Letalität war in dieser Untersuchung bei den COPD-Patienten unter Clarithromycin höher als bei den Kontrollen.

3. Welche Aussage ist richtig?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Kardiovaskuläre Ereignisse nach Therapie mit Clarithromycin oder Azithromycin

Bei Patienten mit CAP fand sich in der Subgruppen-Analyse der Patienten mit kardiovaskulären Vorerkrankungen kein höheres Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse unter Clarithromycin im Vergleich zu Herzgesunden.

Kardiale UAW wurden bisher nur während der einwöchigen Einnahme des Makrolids beobachtet.

In der dänischen Register-Studie von Svanström et al. ergab sich für Azithromycin kein Hinweis auf eine erhöhte kardiovaskuläre Letalität im Vergleich zu Plazebo oder Penicillin.

Bei verlängerter QT-Zeit im Ausgangs-EKG bestehen deshalb keine Bedenken gegen eine Therapie mit Azithromycin.

EKG-Kontrollen sind unter Therapie mit allen Makroliden im Sinne der Patienten-Sicherheit angeraten.

4. Welcher systolische Blutdruck ist nach bisherigen Leitlinien anzustreben bei Hypertonikern mit akuter intrazerebraler Blutung?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Blutdrucksenkung bei Patienten mit akuter intrazerebraler Blutung und Hypertonie

< 200 mmHg

< 170 mmHg

< 130 mmHg

< 110 mmHg

Bei hypertensiver Hirnblutung ist eine Blutdrucksenkung nicht relevant.

5. Welche Aussage zu Dapagliflozin (DGF) ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Dapagliflozin – ein Glukosurikum zur Behandlung des Diabetes mellitus

DGF beinhaltet ein neues Therapieprinzip zur Senkung des Blutzuckers.

DGF ist zugelassen als Zusatztherapie zu oralen Antidiabetika oder Insulin und als Monotherapie bei Patienten, die Metformin nicht vertragen.

DGF hemmt den Natrium-Glukose-Cotransporter-2 im Nierentubulus (SGLT-2-Hemmer).

Bei Gesunden wird die glomerulär filtrierte Glukose in den Nephronen fast vollständig reabsorbiert.

DGF ist besonders geeignet als Therapie-Einleitung bei neu diagnostizierten Diabetikern > 75 Jahre.

6. Welche Aussage trifft nicht zu?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Dapagliflozin – ein Glukosurikum zur Behandlung des Diabetes mellitus

Eine starke Glukosurie unter DGF kann zur Dehydratation und Blutdrucksenkung führen.

Die Glukosurie setzt mit einer Latenzzeit von etwa einer Woche ein.

Die Dosierung von DGF beträgt 10 mg einmal pro Tag oral, unabhängig von den Mahlzeiten.

Unter Therapie mit DGF allein und in Kombination mit anderen Antidiabetika wurden die HbA1c-Werte in den Zulassungsstudien um 0,5-0,7 Prozentpunkte gesenkt.

Bei Monotherapie mit DGF ist das Hypoglykämierisiko gering, steigt aber bei Kombination mit Insulin und Sulfonylharnstoffen an.

7. Welche Aussage ist zutreffend?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Dapagliflozin – ein Glukosurikum zur Behandlung des Diabetes mellitus

DGF ist auch für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion geeignet.

Bei Komedikation mit ACE-Hemmern oder AT-II-Rezeptor-Blockern sind keine Interaktionen zu erwarten.

Der diuretische Effekt unter DGF ist gering, so dass keine Bedenken bestehen gegen die Kombination mit Diuretika.

Häufigste UAW sind Blutbild-Veränderungen.

Es fehlen z.Z. noch Daten zum therapeutischen Zusatznutzen und zur Langzeitsicherheit von DGF.

8. Wie hoch wird nach bisherigen Erkenntnissen die Prävalenz von Vorhofflimmern (VHF) bei Über-75-jährigen geschätzt?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Paroxysmales Vorhofflimmern – zu häufig unerkannt

< 3%

6-8%

18-20%

25-35%

> 35%

9. Welche Aussage ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Paroxysmales Vorhofflimmern – zu häufig unerkannt

In der schwedischen Screening-Studie wurden etwa 400 Personen ≥ 75 Jahre 14 Tage lang mit einem mobilen EKG (Chip-Karten-EKG) auf paroxysmales VHF untersucht. Der CHADS2-Score des Patientenkollektivs war ≥ 2.

In dieser Studie ergab sich eine annähernd doppelt so hohe Prävalenz von VHF im Vergleich zu bisherigen Einschätzungen.

Es hat sich bestätigt, dass paroxysmales VHF ein geringeres Risiko für einen Schlaganfall birgt als permanentes VHF und in der Regel keiner oralen Antikoagulation bedarf.

Paroxysmales VHF führt nicht bei allen Patienten zu Palpitationen.

Ein einmaliges 12-Kanal-EKG ist zum Ausschluss von paroxysmalem VHF nicht ausreichend.

10. Welcher kardiovaskuläre Risikofaktor zählt nicht zum CHADS2-Score?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Paroxysmales Vorhofflimmern – zu häufig unerkannt

arterielle Hypertonie

Herzinsuffizienz

Diabetes mellitus

Hyperlipidämie

TIA oder Apoplex in der Anamnese

CME Test vom 01.07.2013

1. Markieren Sie die falsche Aussage!

2. Welche Aussage zur Studie von Schermbri et al. ist falsch?

3. Welche Aussage ist richtig?

4. Welcher systolische Blutdruck ist nach bisherigen Leitlinien anzustreben bei Hypertonikern mit akuter intrazerebraler Blutung?

5. Welche Aussage zu Dapagliflozin (DGF) ist falsch?

6. Welche Aussage trifft nicht zu?

7. Welche Aussage ist zutreffend?

8. Wie hoch wird nach bisherigen Erkenntnissen die Prävalenz von Vorhofflimmern (VHF) bei Über-75-jährigen geschätzt?

9. Welche Aussage ist falsch?

10. Welcher kardiovaskuläre Risikofaktor zählt nicht zum CHADS2-Score?