Ausgabe 07 / 2011

Leserbrief

Rituximab in der Erstlinienbehandlung der chronischen lymphatischen Leukämie Schreiben der CLL8-Arbeitsgruppe zu unserer Kleinen Mitteilung (1): >> Wir bedanken uns für die kritische Würdigung unserer Ergebnisse aus der CLL8-Studie der DCLLSG (2). Leider enthält der Beitrag einige Schlussfolgerungen, denen wir nicht zustimmen. Deshalb möchten wir kurz Stellung nehmen: Dass sich durch irgendeine Ersttherapie (im Falle […]

Nieren- und Leberschäden unter Orlistat

Über das Lifestyle-Präparat Orlistat (rezeptpflichtig: Xenical® 120 mg; rezeptfrei: Alli® 60 mg; GlaxoSmithKline) haben wir wiederholt berichtet (1, 2). Zur Erinnerung: Es handelt sich um einen Hemmer der pankreatischen Lipase im Darm, der durch Verminderung der Fettresorption eine Gewichtsabnahme bei leicht hypokalorischer Diät verstärken soll. Als wesentliche UAW sind Fettstühle und Malabsorption fettlöslicher Vitamine (A, […]

Gehen wir in der Medizin zu leichtfertig mit der Strahlenbelastung um?

Der Zusammenhang zwischen der Exposition gegenüber hohen Dosen ionisierender Strahlen und dem Entstehen von Krebserkrankungen ist allgemein bekannt. Doch auch niedrige Strahlungsdosen scheinen das Risiko für Malignome zu erhöhen, wie an einer Kohorte von Arbeitern in Kernkraftwerken gezeigt wurde (1). Schätzungen, die auf Studien über den Zusammenhang zwischen Strahlungsexposition nach den Atombombenabwürfen über Japan und […]

Erste tiefe Beinvenenthrombose mit oder ohne Embolie: Welche Dauer der Antikoagulation ist ausreichend oder optimal?

Die Autoren von sieben bereits publizierten Studien aus Frankreich (zwei), Schweden, Kanada (zwei), Italien und den USA stellten sich gemeinsam die Frage nach der optimalen Dauer der Antikoagulation mit Vitamin K-Antagonisten nach einer ersten tiefen Beinvenenthrombose oder Thromboembolie (TE). Sie werteten die bereits publizierten Studien gemeinsam aus, und einige Autoren fügten neuere Ergebnisse zu bestimmten […]

Keine Wirksamkeit der Endokarditisprophylaxe vor Zahnbehandlungen und anderen Prozeduren bei Risikopatienten?

Vor vier Jahren wurden von der American Heart Association neue Empfehlungen zur Endokarditisprophylaxe vor medizinischen Eingriffen veröffentlicht (1), die auch in andere nationale Richtlinien aufgenommen wurden. Die neuen Empfehlungen reduzierten die prophylaktische Gabe von Antibiotika erheblich. Wir haben darüber berichtet (2). Eine sichere Studienlage hierzu gab es allerdings nicht. So ist es erfreulich, dass jetzt […]

Unter hoch dosierten Statinen ist neu entdeckter Diabetes mellitus Typ 2 häufiger als unter niedrig dosierten

Im vorigen Jahr haben wir über eine etwas erhöhte Inzidenz von neu diagnostiziertem Diabetes mellitus (DM) berichtet bei Patienten im Alter über 60 Jahre, die mit Statinen behandelt werden, im Vergleich mit Plazebo (1). Im JAMA erschien jetzt eine Metaanalyse (2) von Studien mit zahlreichen Autoren aus vielen Ländern, in denen hoch dosierte sowie niedrig […]

Telaprevir zusätzlich zur Standardtherapie bei Patienten mit unbehandelter und vorbehandelter chronischer Hepatitis C Genotyp 1

Wir haben über Fortschritte in der Therapie bei diesem Hepatitis-Genotyp durch neue Hemmer der viralen Protease berichtet und die ersten Phase-III-Studien zu Boceprevir besprochen (1, 2). Jetzt wurde die erste Phase-III-Studie zu Telaprevir vorgestellt (3). Sponsoren dieser Studien waren Vertex Pharmaceuticals und Tibotec Pharmaceutical. In diese internationale Studie wurden 1.088 zuvor unbehandelte Patienten mit chronischer […]

Eplerenon: Neuer Therapiestandard bei Herzinsuffizienz NYHA II?

In der Entstehungskaskade der Herzinsuffizienz spielt der Hyperaldosteronismus eine zentrale Rolle. Eine Hemmung der Aldosteronwirkung bessert Belastbarkeit und Prognose herzinsuffizienter Patienten. Über den 2005 eingeführten (selektiv an den Mineralokortikoid-Rezeptor bindenden) Aldosteron-Antagonisten Eplerenon (Inspra®; Pfizer) haben wir anlässlich seiner Zulassung berichtet (1, 2). Die Zulassungsstudie EPHESUS hatte im Vergleich zu Plazebo eine signifikante Reduktion von Morbidität […]

E-Health: Fakten und Mythen

Zusammenfassung: Viele der hochgesteckten Erwartungen und Ansprüche an E-Health werden bisher nicht erfüllt. Die Evidenz für den klinischen Nutzen ist überwiegend schwach und inkonsistent. Über Risiken wird zu wenig berichtet. Darüber hinaus fehlt der Nachweis der Kosteneffizienz von E-Health. In den meisten Reviews der „klinischen Informatik” fehlen fundamentale Qualitätskriterien (Quantität, Qualität, Konsistenz). Zudem darf ein […]

Öffentlich zugängliches Register für klinische Studien zu Arzneimitteln in Europa: ein erster unzureichender Schritt zu mehr Transparenz

Um eine bessere Datentransparenz bei klinischen Studien zu Arzneimitteln bemühen sich die Food and Drug Administration (FDA) und die European Medicines Agency (EMA) seit mehr als zehn Jahren, in Europa bisher leider mit wenig Erfolg. In den USA war bereits 1999 ein Register eingerichtet worden (ClinicalTrials.gov), das heute Informationen zu mehr als 100.000 klinischen Studien […]