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Leserbrief: Hitzewallungen unter Tamoxifen

Frage von Dr. E.S. aus Frankfurt: >> Häufig berichten Patientinnen unter Tamoxifeneinnahme über starke Hitzewallungen und andere klimakterische Beschwerden. Welche Medikamente sind sinnvoll, um diese Symptome zu verhindern? <<

Antwort: << Tamoxifen verhält sich an der Mamma und im Gehirn als Antiöstrogen, am Uterus, am Knochen und an den Blutgefäßen als Östrogen. Die provozierten Hitzewallungen sind auf den Effekt am Gehirn zurückzuführen. Früher wurden Frauen mit diesen Beschwerden zum Teil mit sehr hohen Tagesdosen Medroxyprogesteron-Azetat (MPA, 50-100 mg) behandelt. Als UAW tritt aber fast immer eine Gewichtszunahme auf, da MPA in hoher Dosierung auch eine glukokortikoide Wirkung hat. Heute werden Frauen in dieser Situation oft mit dem Antidepressivum Paroxetin (20 mg/d) behandelt, selten mit sehr überzeugendem Erfolg. Neuerdings kommt auch das Antiepileptikum Gabapentin (dreimal tgl. 300 mg) in Frage. Beide Präparate sind allerdings für dieses Anwendungsgebiet nicht zugelassen. Wir haben kürzlich in einem Hauptartikel (1) die Alternativen zur systemischen "Hormonersatztherapie" abgehandelt. <<

Literatur

  1. AMB 2006, 40, 57. Link zur Quelle