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Nachlese: Unabhängige Fortbildung oder Entente cardiale?

Über die von der Novartis Pharma AG finanziell und von der Ärztekammer Hessen durch Zertifizierung und Vergabe von 16 Fortbildungspunkten unterstützte Veranstaltung „Cardio Update 2006” (vgl. 1) wird jetzt in der Deutschen Medizinischen Wochenschrift auf der Seite „Forum der Industrie” berichtet (2). Zur Behandlung der Herzinsuffizienz heißt es dort u.a.: „Drexler (einer der Veranstalter) wies darauf hin, dass nur für Candesartan (bis 32 mg) und Valsartan (bis 320 mg) Dosierungsempfehlungen vorliegen, da für diese beiden Angiotensin-II-Antagonisten Daten aus Mortalitätsstudien vorliegen”. Dieser Satz steht zu Recht auf der Seite „Forum der Industrie”. Er hebt die genannten Substanzen der Hersteller AstraZeneca bzw. Novartis wegen vorhandener Dosierungsempfehlungen hervor. Natürlich ist der Wirkungsvergleich von Medikamenten wichtig, aber gestützt auf Studien und Endpunkte, auf die man sich zuvor geeinigt hat. Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, Herz- und Kreislaufforschung nennt in ihrer Leitlinie zur Therapie der chronischen Herzinsuffizienz (in Zusammenarbeit mit der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft) für alle Sartane die Einstiegs- und Zieldosis. Kein Präparat wird besonders hervorgehoben (3).

Wie werden Interessenkonflikte von Fortbildungsveranstaltern bei der Zertifizierung von den Ärztekammern berücksichtigt?

Literatur

  1. AMB 2006, 40, 7b.
  2. Dtsch. Med. Wochenschr. 2006, 131, 577.
  3. Hoppe, U.C., et al.: Z. Kardiol. 2005, 94, 488.