Dr. J.W. aus Heppenheim schreibt: >> Sie weisen in Ihrem Artikel (1) darauf hin, dass Linezolid (Zyvoxid®) für die Therapie des DFS zugelassen sei. Das ist in Deutschland nicht der Fall. Hierzulande ist die Zulassung bei Haut- und Weichteilinfektionen sehr stark eingeschränkt. Bei Patienten mit Verdacht auf gleichzeitige Infektion mit Gram-negativen Erregern darf die Substanz nur beim Fehlen alternativer Therapieoptionen eingesetzt werden (2). Gemäß diesem Wortlaut könnte die Anwendung bei einer Mischinfektion des DFS unter MRSA-Beteiligung als Kunstfehler eingestuft werden, falls weitere wirksame bei Haut-/Weichteilinfektion zugelassene Antibiotika zur Verfügung stehen. <<
Antwort: >> Linezolid ist in Deutschland nicht speziell zugelassen für die Therapie des DFS, aber für schwere Infektionen der Haut und Weichteile, die verursacht sind durch Gram-positive Erreger, die nachgewiesen empfindlich sind (2). Es ist richtig, dass der Einsatz von Linezolid sehr differenziert erfolgen muss. Der Wirkstoff darf bei Mischinfektionen mit Gram-positiven plus Gram-negativen Erregern nur angewendet werden bei gleichzeitiger effektiver Therapie der Gram-negativen Erreger, wenn für die Bekämpfung der Gram-positiven Erreger kein Alternativ-Antibiotikum zur Verfügung steht. Unter diesen Voraussetzungen kann Linezolid daher beim DFS angewandt werden, insbesondere bei MRSA-Infektionen (vgl. 3). In dieser Hinsicht muss betont werden, dass die Gewebegängigkeit extrem gut ist verglichen mit anderen Wirkstoffen, und dass die Möglichkeit der oralen Verabreichung ein Vorteil ist (4). In den USA ist Linezolid weiterhin für das DFS zugelassen, es bestehen aber die gleichen Einschränkungen wie in Deutschland (5). <<
Literatur
- AMB 2011, 45, 41. Link zur Quelle
- Fachinformation Zyvoxid®: Link zur Quelle
- AMB 2005, 39,32. Link zur Quelle
- Dryden, M.S.: J.Antimicrob. Chemother. 2011, 66Suppl. 4, iv7. Link zur Quelle
- http://www.fda.gov/… Link zur Quelle