Prof. Dr. med. Walter Thimme ist am 9. November 2019 kurz nach seinem 83. Geburtstag gestorben. Über mehr als 40 Jahre hat er sich als unermüdlicher Kämpfer für eine hohe Qualität in der ärztlichen Fortbildung und für die Ziele des ARZNEIMITTELBRIEFs eingesetzt, davon 26 Jahre als Mitherausgeber.
Nach der Gründung des ARZNEIMITTELBRIEFs 1967 als erstes unabhängiges, werbefreies deutschsprachiges Arzneimittelbulletin durch Herbert Herxheimer, Max Schwab und Wolfgang Spier fungierten als Herausgeber bis Ende der 1970er Jahre Karl-Hermann Meyer zum Büschenfelde und Walther Pribilla und ab 1986 Walter Thimme (bis 2011) gemeinsam mit Dietrich von Herrath (bis 2017). Die beiden Berliner Internisten, selbst viele Jahre klinisch tätig, verfolgten gegen viele Widerstände mit großem persönlichem Einsatz das Ziel der Gründer, durch unabhängige und kritische Bewertung von Arzneimitteln und Arzneimitteltherapien Ärztinnen und Ärzte bei ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen, um damit letztlich dem Wohl der Patienten zu dienen.
Wesentliche Neuerungen in der Zeit von Walter Thimme und Dietrich von Herrath als Herausgeber waren u.a. die Digitalisierung der Zeitschrift, die Möglichkeit, CME-Punkte zu erwerben, die Gründung einer zweiten Redaktion in Salzburg sowie die Mitgründung der International Society of Drug Bulletins (ISDB). Walter Thimme initiierte 2005 mit den Herausgebern des arznei-telegramms und des PHARMA-BRIEFs die ebenfalls werbefrei erscheinende kritische Zeitschrift „Gute Pillen – Schlechte Pillen“, die sich an Laien wendet.
Herausgeber und Mitarbeiter des ARZNEIMITTELBRIEFs sind Walter Thimme wegen seines Engagements und seiner Ideen zu großem Dank verpflichtet.