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Eplerenon: Neuer Therapiestandard bei Herzinsuffizienz NYHA II?

In der Entstehungskaskade der Herzinsuffizienz spielt der Hyperaldosteronismus eine zentrale Rolle. Eine Hemmung der Aldosteronwirkung bessert Belastbarkeit und Prognose herzinsuffizienter Patienten. Über den 2005 eingeführten (selektiv an den Mineralokortikoid-Rezeptor bindenden) Aldosteron-Antagonisten Eplerenon (Inspra®; Pfizer) haben wir anlässlich seiner Zulassung berichtet (1, 2). Die Zulassungsstudie EPHESUS hatte im Vergleich zu Plazebo eine signifikante Reduktion von Morbidität […]

E-Health: Fakten und Mythen

Zusammenfassung: Viele der hochgesteckten Erwartungen und Ansprüche an E-Health werden bisher nicht erfüllt. Die Evidenz für den klinischen Nutzen ist überwiegend schwach und inkonsistent. Über Risiken wird zu wenig berichtet. Darüber hinaus fehlt der Nachweis der Kosteneffizienz von E-Health. In den meisten Reviews der „klinischen Informatik” fehlen fundamentale Qualitätskriterien (Quantität, Qualität, Konsistenz). Zudem darf ein […]

Öffentlich zugängliches Register für klinische Studien zu Arzneimitteln in Europa: ein erster unzureichender Schritt zu mehr Transparenz

Um eine bessere Datentransparenz bei klinischen Studien zu Arzneimitteln bemühen sich die Food and Drug Administration (FDA) und die European Medicines Agency (EMA) seit mehr als zehn Jahren, in Europa bisher leider mit wenig Erfolg. In den USA war bereits 1999 ein Register eingerichtet worden (ClinicalTrials.gov), das heute Informationen zu mehr als 100.000 klinischen Studien […]

Boceprevir zusätzlich zur Standardtherapie bei Patienten mit erfolglos oder unbehandelter chronischer Hepatitis C Genotyp 1

Die Standardtherapie der chronischen Hepatitis C besteht derzeit aus pegyliertem Interferon alfa plus Ribavirin. Allerdings kann mit dieser Behandlung bei dem in Europa und Nordamerika häufigsten Genotyp 1 nur bei 40-50% der Patienten eine anhaltende Elimination des Virus (SVR) erreicht werden (1). Noch schlechter stehen die Erfolgsaussichten bei Patienten, die auf die Standardtherapie nicht ansprechen […]

EHEC – Therapieversuche beim Toxin-assoziierten hämolytisch-urämischen Syndrom

Wir erleben gerade die größte Epidemie mit enterohämorrhagischen E. coli (EHEC), die jemals in Deutschland aufgetreten ist. Es handelt sich um einen Keim mit dem ungewöhnlichen Serotyp O104:H4, einen Extended-spectrum-beta-lactamase (ESBL)-Bildner, der möglicherweise aus einem unkontrollierten Antibiotikaeinsatz, z.B. in der Nutztierhaltung, resultiert. Er bildet das Shiga-like Toxin 2, das für die hämorrhagische Kolitis und die […]

Diabetisches Fußsyndrom in der Praxis

Zusammenfassung: Das Diabetische Fußsyndrom (DFS) ist häufig und wird bei der zunehmenden Prävalenz des Diabetes mellitus noch häufiger werden. Die Therapie ist nur multidisziplinär sinnvoll. Sie kann Amputationen verringern. Eine enge Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung ist notwendig. Es gibt viele etablierte Vorgehensweisen, jedoch recht wenig Evidenz. Dennoch lassen sich einige praktisch wichtige Kernsätze […]

Leserbrief

Gastroösophagealer Reflux durch Kalziumantagonisten? Frage von Frau Dr. H.H. aus R.: >> Muss bei gastroösophagealer Refluxkrankheit auf Amlodipin verzichtet werden, grundsätzlich bzw. ab welchem Stadium? Ist eine ungünstige Wirkung auf eine Refluxkrankheit von ACE-Hemmern und AT-II-Rezeptor-Blockern auszuschließen? Ihre Frage ist interessant, denn Kalziumantagonisten wurden früher – allerdings mit geringem und nicht dauerhaftem Erfolg – zur […]

Leserbrief

Neuroleptika im Vergleich Fragen von Frau A.K. aus Magdeburg: >> 1. Wie sind die CATIE-Studie (1) und die Vergleichsstudie von Kahn et al. (2) zu bewerten? Wie ist die aktuelle Studienlage und wie war der Stand im Jahr 2007? 2. Hat Olanzapin (Zyprexa®) hinsichtlich Wirksamkeit und UAW gegenüber den anderen “atypischen” Neuroleptika und den klassischen […]

Operation versus Antibiotika bei akuter unkomplizierter Appendizitis

Die akute Appendizitis ist eine der häufigsten Indikationen für einen chirurgischen Eingriff. Bei ca. 20% der Patienten ist sie durch eine lokale Peritonitis oder Perforation kompliziert (1). Meistens handelt es sich jedoch um eine umkomplizierte Appendizitis. Einige Untersuchungen, darunter auch vier randomisierte Studien, hatten den Eindruck vermittelt, dass die akute unkomplizierte Appendizitis mit Antibiotika geheilt […]

Carbamazepin-Hypersensitivität ist durch Gentest vorauszusagen

Reaktionen auf Arzneimittel sind sehr unterschiedlich. Manche Menschen sind besonders empfänglich für unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW). Ein Teil dieser Überempfindlichkeit ist genetisch bedingt. Arzneimittelbedingte Hautreaktionen (SSR: serious skin rashes), Leberschädigungen (DILI: drug induced liver injuries), interstitielle Nephritiden, Rhabdomyolysen, QT-Zeit-Verlängerungen, Angioödeme, aber auch Beeinträchtigungen der Blutbildung scheinen eine genetische Determinante zu haben. Wenn sich diese Veranlagung im […]

Neue onkologische Arzneimittel: Pazopanib zur Behandlung des fortgeschrittenen Nierenzellkarzinoms

Unser Hauptartikel „Therapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms 2009” beschäftigte sich ausführlich mit Angriffspunkten, Wirksamkeit und Risiken von vier neuen Wirkstoffen, die seit 2006 zur Behandlung des fortgeschrittenen bzw. metastasierten Nierenzellkarzinoms zugelassen wurden (1). Nach den so genannten (Multi-)Kinase-Inhibitoren (Sunitinib = Sutent®, Sorafenib = Nexavar®), dem mTOR-Inhibitor Temsirolimus (Torisel®) und dem monoklonalen Antikörper Bevacizumab (Avastin®), der als […]

Kostenlose medizinische Zeitschriften: Eine entbehrliche (Des-) Informationsquelle

Ärzte sollten die ihnen umsonst zugeschickten medizinischen Zeitschriften auf Kosten des Zeitungsverlegers ungelesen zurücksenden. Diesen bereits vor mehr als 20 Jahren von pharmakritischen Autoren aus den USA gegebenen Rat (1), der vermutlich viel zu selten umgesetzt wurde, ist aufgrund der deutlichen Zunahme an kostenlos verbreiteten medizinischen Zeitschriften auch im Jahr 2011 noch aktuell (2). Eine […]

Erklärung zu Interessenkonflikten in kardiovaskulären Leitlinien

Leitlinien (LL) bzw. „Clinical Practice Guidelines” haben im letzten Jahrzehnt für die ärztliche Tätigkeit in Klinik und Praxis erheblich an Bedeutung gewonnen. Sie gelten als Regeln guten ärztlichen Handelns, die von ärztlichen Fachvertretern zusammen mit Biometrikern systematisch entwickelt werden. Angesichts der Informationsflut und gelegentlich auch des Informationswirrwarrs in der Medizin sollen LL eine unabhängige Orientierung […]

Duale Plättchenhemmung: ist die Zeit reif für ein Therapiemonitoring?

Zusammenfassung: Ergebnisse einer monozentrischen Studie (5) zeigen, dass nach Anlage eines koronaren Stents bei 41,7% der Patienten die Aggregation der Thrombozyten mit der Standardtherapie (100 mg/d ASS plus 75 mg/d Clopidogrel) unzureichend gehemmt ist. Jeder Dritte hat in einem Thrombozytenfunktionstest eine verminderte Clopidogrel- und jeder Fünfte eine verminderte ASS-„Response”. Durch Steigerung der Tagesdosen von ASS […]

Leserbrief

Sind Generika schlechter als Originalpräparate? Prof. Dr. K. aus Feldkirch/Österreich schreibt: >> Als vor einigen Jahren der Druck zur Verschreibung von Generika wuchs, berieten meine seinerzeitigen Ober- und Fachärzte über die zu planende Verschreibungs-Vorgangsweise, besonders was die Rezeptur von Psychopharmaka anlangte. Über das mögliche Einsparungspotenzial gab es keine Diskussion, sehr wohl aber über die Grenzwerte […]