Cisplatin ist eine wichtige Substanz im Rahmen von Kombinations-Chemotherapien bei verschiedenen soliden Tumoren, wobei seine dosisabhängige, kumulative Nephro-, Neuro- und Ototoxizität gefürchtete unerwünschte Wirkungen sind. Über eine im Vergleich dazu seltene kardiale Nebenwirkung von Cisplatin berichteten kürzlich italienische Autoren (Tassinari, D., et al.: Ann. Oncol. 1997, 8, 1263). Sie beobachteten bei 3 Patienten, die wegen […]
Das Konzept der Hochdosis-Chemotherapie basiert auf experimentellen Untersuchungen, die eine steile Dosis-Wirkungs-Beziehung (d.h. höhere Dosis führt zur effektiveren Zerstörung von Tumorzellen) für zahlreiche Zytostatika nachweisen konnten. Mit der klinischen Wirksamkeit dieses Therapiekonzepts beschäftigt sich eine ausführliche Übersichtsarbeit (1). Insgesamt wurden 45 randomisierte Phase-Ill-Studien bei Patienten mit hämatologischen Neoplasien und soliden Tumoren aus dem Zeitraum von […]
Seit 1995 stehen kurzwirkende Kalziumantagonisten vom Dihydropyridin-Typ (z.B. unretardiertes Nifedipin u.a.) im Verdacht, daß sie bei Patienten mit Hypertonie und koronarer Herzkrankheit das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse erhöhen (1-4). Leider stehen Langzeitstudien zur Wirksamkeit und zu Nebenwirkungen einer antihypertensiven Therapie mit Kalziumantagonisten (und auch mit ACE-Hemmern) immer noch aus (5). In diesem Zusammenhang sind erste […]
Nachdem 1996 von verschiedenen Fachgesellschaften Richtlinien zur i.v. Thrombolysetherapie beim akuten Schlaganfall publiziert wurden (1, 2), erschienen im August letzten Jahres im Lancet eine Metaanalyse (3) und im Oktober im New England Journal of Medicine eine klinische Debatte zu diesem Thema (4). In der Metaanalyse betrachten J.M. Wardlaw et al. kritisch alle veröffentlichten, randomisierten, doppeltblinden, […]
Frage von Dr. C.W. aus Marburg: >> Es ist bekannt, daß Paracetamol und nichtsteroidale Antiphlogistika bei chronischer Einnahme das Risiko einer terminalen Niereninsuffizienz erhöhen (s. AMB 1995, 29, 22). Für ASS konnte eine Dosisbeziehung nicht nachgewiesen werden. Ist daraus zu folgern, daß ASS hinsichtlich einer Nierenschädigung kein Risiko hat oder gibt es mittlerweile Studien, die […]
Seit den 40er Jahren ist bekannt, daß die durch bestimmte Schlangengifte ausgelöste massive Bronchokonstriktion beim Meerschweinchen durch Histamin und durch eine weitere Substanz, „Slow-reacting substance of anaphylaxis“ (SRSA), verursacht wird. Später wurde erkannt, daß SRSA Produkte der Arachidonsäure sind, die Leukotriene genannt wurden. Wenn die in Membranlipiden enthaltene Arachidonsäure durch die Zyklooxygenase metabolisiert wird, entstehen […]
Das lnverkehrbringen von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen ist in der Bundesrepublik Deutschland mit besonderen Auflagen für einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren – abgesehen von wenigen begründeten Ausnahmen – nach erstmaliger Zulassung verbunden. Diese Arzneimittel unterliegen einer fünfjährigen automatischen Verschreibungspflicht. Nach der erstmaligen Zulassung sind dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) vom pharmazeutischen Unternehmer […]
Finasterid hemmt die 5-Alpha-Reduktase, die in der Prostata die Umwandlung von Testosteron in das aktivere Dihydrotestosteron katalysiert. In früheren Mitteilungen haben wir über dieses neue antiandrogene Behandlungsprinzip der BPH bereits berichtet (AMB 1993, 27, 6; 1995, 29, 75; 1996, 30, 78). Die Mitteilung 1996 betraf eine vergleichende Studie zwischen Finasterid und dem häufiger angewandten Prinzip […]
Hypophysentumore, die Prolaktin sezernieren, führen bei jüngeren Frauen zur hypogonadotropen Amenorrhö, beim Mann zu Libidomangel und Abfall des Serum-Testosterons. Kleine Prolaktinome (bis zu 1 cm Durchmesser), die überwiegend bei Frauen diagnostiziert werden, nennt man Mikroprolaktinome, größere Tumore Makroprolaktinome. Diese Tumore werden oft so groß, daß sie zur Erblindung durch Druck auf das Chiasma opticum, zu […]
Unter bestimmten Umständen können Bakterien der normalen Darmflora die Mukosa-Barriere im lntestinaltrakt überwinden und mesenteriale Lymphknoten sowie andere Organe infizieren (sogenannte bakterielle Translokation). Die bakterielle Translokation wird als relevanter Pathomechanismus angesehen, der zusätzlich Morbidität und Letalität bei kritisch Kranken bedingt. Vor diesem Hintergrund wurde für Patienten auf lntensivstationen eine prophylaktische Therapie mit Antibiotika (die sogenannte […]