Ausgabe 03 / 2015

Medikamentöse Behandlung bei aktivierter Gonarthrose: Ergebnisse einer aktuellen Metaanalyse

Die Optionen für die Behandlung der aktivierten Gonarthrose sind vielfältig: beispielweise chirurgische Verfahren, intraartikuläre Injektion(en) eines Glukokortikosteroids, von Plasma oder „Gelenkschmiere“, Physiotherapie, Ultraschall- und Elektromagnetfeld-Behandlungen, Schmerzmittel lokal und systemisch, Balneo- und Blutegel-Behandlung, Akupunktur. Welche Therapie jeweils angewendet wird, entscheidet oft die individuelle Erfahrung oder Einschätzung des behandelnden Arztes. Der Geldbeutel des Patienten und die Verfügbarkeit […]

Präventive Antibiotikatherapie ist beim akuten Schlaganfall nutzlos

Infektionen sind eine häufige Komplikation beim akuten Schlaganfall (1). In einer Metaanalyse von 87 Studien ergab sich eine Inzidenz von Infektionen von 30%, meist Pneumonien und Harnwegsinfektionen (2). Ungefähr die Hälfte aller Pneumonien beginnt schon innerhalb der ersten 48 Stunden (3). Sie erhöhen die Letalität und verschlechtern das funktionelle Ergebnis (4). Daher lag es nahe […]

Amiodaron-induzierte Fehlfunktionen der Schilddrüse

Zusammenfassung: Im Verlauf einer Behandlung mit Amiodaron, das mit den Schilddrüsenhormonen strukturverwandt ist, entwickeln 15-20% der Patienten Störungen der Schilddrüsenfunktion – in unseren Regionen vor allem eine Hyperthyreose. Es wird ein Typ 1 (Thyreotoxikose durch Jodexzess) von einem Typ 2 (Thyreoiditis) unterschieden. Viele Patienten haben Mischformen. Die Behandlung der Amiodaron-induzierten Hyperthyreose ist komplex, langwierig und […]

Marketingstrategien pharmazeutischer Unternehmer: Wie häufig sind illegale Aktivitäten und wie gut funktioniert die Selbstkontrolle?

Die globalen Einnahmen pharmazeutischer Unternehmer (pU) im Jahr 2013 betrugen etwa 1 Billion US-$. Etwa ein Drittel dieser Einnahmen investierten die pU in das Marketing für Arzneimittel (1). Sie begründen diese hohen Ausgaben mit der Notwendigkeit, Gesundheitsberufe, insbesondere Ärzte, über Nutzen und Risiken von Arzneimitteln zu informieren. Auf unseriöse, für Patienten und Ärzte mitunter auch […]

Leserbrief: Regorafenib beim metastasierten kolorektalen Karzinom

Frage von S.M. aus Zürich: >> Ich bin Redaktorin und schreibe einen kurzen Artikel über Regorafenib (Stivarga®). In diesem Zusammenhang beziehe ich mich auf den ARZNEIMITTELBRIEF vom Juni 2014 (1), in welchem Sie das Medikament thematisiert haben. Im vergangenen Herbst wurden die Ergebnisse einer weiteren Studie zu Stivarga® präsentiert, der CONCUR-Studie (vgl. 2). Ändert sich […]

Leserbrief: Tagesrhythmik der TSH-Werte

Dr. C.L. aus Berlin schreibt (gekürzt): >> Seit Jahren bin ich Leser Ihrer Zeitschrift. Ihr Artikel „Behandlung der manifesten und subklinischen Hypothyreose in der Schwangerschaft“ (1) dürfte ambulant praktizierende Ärzte vieler Fachrichtungen interessieren. Wie in einem kurzen Satz angeklungen (Tagesrhythmus, morgendliche Messung), wird der TSH-Wert von vielen Faktoren beeinflusst, z.B. Alter, Fasten, Medikamente, Schlafentzug. Ich […]

Leserbrief: Vorhofflimmern: ASS ist keine Alternative zu oralen Antikoagulanzien bei hochbetagten Menschen mit Sturzgefahr

Dr. L.B. aus B. schreibt: >> Im AMB vom Dezember 2014 haben Sie eine sehr hilfreiche Tabelle zur Abschätzung von Nutzen und Risiken von oralen Antikoagulanzien bei Vorhofflimmern gezeigt. Es wäre über alle Maßen hilfreich, eine solche Tabelle vervollständigt zu zeigen, z.B. auch noch mit Angaben zur Behandlung mit ASS bei Vorhofflimmern. Es mehren sich […]

Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) an der Schnittstelle Krankenhaus/niedergelassener Arzt

Nebenwirkungen (vgl. Definitionen Tab. 1) können bei fachgerechter Anwendung eines Arzneimittels oder mehrerer Arzneimittel, z.B. durch Wechselwirkungen, auftreten. Sie sind nur bedingt vorherzusehen und daher grundsätzlich nicht zu vermeiden. Vermeidbar sind demgegenüber Medikationsfehler, die von der Verordnung bis hin zur Applikation bzw. Einnahme des Arzneimittels entstehen können. Medikationsfehler können sowohl im Krankenhaus als auch im […]

Risikofaktor Polypharmazie: Vorsicht mit Antihypertensiva bei sehr alten und gebrechlichen Patienten

Zum Nutzen der Hypertoniebehandlung im sehr (!) hohen Alter gibt es nach wie vor wenig und zudem widersprüchliche Ergebnisse aus Studien. Die randomisierte kontrollierte HYVET-Studie hatte gezeigt, dass auch Hypertoniker > 80 Jahre mit systolischen Blutdruckwerten > 160 mmHg von einer frühzeitigen Blutdrucksenkung auf < 150 mmHg profitieren (1, 2). Allerdings galten in HYVET schwerwiegende […]