Ausgabe 05 / 2013

Vitamin-K-Antagonisten oder „neue“ orale Antikoagulanzien?

Vor dieser Entscheidung stehen viele Ärzte in diesen Tagen. Der Druck aus den Printmedien, von der Industrie, den „Key Opinion Leaders” und auch von Seiten der Verfasser von Leitlinien Leitlinien wächst. Jüngst fragte eine Moderatorin bei einem industriegesponserten Expertengespräch auf der Jahrestagung der deutschen Gesellschaft für Kardiologie die anwesenden und zweifelsfrei sehr gut bezahlten Professoren, […]

Diabetes mellitus Typ 2: GLP-1-basierte Therapien, Pankreatitis und Pankreas-Neoplasien

Im August 2011 haben wir ausführlich über den damaligen Stand der Kenntnisse zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen am Pankreas von Glucagon-like peptide-1(GLP1)-Analoga (Exenatid, Liraglutid) und von Dipeptidyl-Peptidase-Typ-IV-Inhibitoren (sog. Gliptinen) berichtet (1). Damals hatten Elashoff et al. aus Los Angeles über eine etwa 10-fach erhöhte Melderate von Pankreatitiden bei Anwendern von Exenatid oder Sitagliptin, verglichen mit Anwendern anderer […]

Therapie des rezidivierenden Erysipels

Das Erysipel ist eine häufige infektive Erkrankung der Haut. Meistens wird sie durch Streptokokken verursacht (1). Als Eintrittspforte können manchmal Mikroverletzungen erkannt werden. Die Infektion kann zwar in jeder Hautregion auftreten, ist aber an den unteren Extremitäten am häufigsten. Das Erysipel neigt zu Rezidiven, besonders wenn die Lymphbahnen der Region gestaut oder geschädigt sind. Jede […]

Hohe Statindosen erhöhen das Risiko für eine Verschlechterung der Nierenfunktion

Hinweise für eine Verschlechterung der Nierenfunktion unter Rosuvastatin ergaben sich bereits aus der JUPITER-Studie (1). Die Auswertung der an die FDA gemeldeten Fälle ergab eine – allerdings nicht signifikante – Erhöhung des Risikos für eine akute Verschlechterung der Nierenfunktion von 19% (2). Legte man eine Verdopplung des Serum-Kreatinins als Maß für die Verschlechterung der Nierenfunktion […]

Mikro-RNS – eine neue Zielstruktur zur Behandlung der chronischen Hepatitis C

Weltweit sind ca. 150 Millionen Menschen chronisch mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV) infiziert (1). Wir haben in den letzten Jahren immer wieder über neue Entwicklungen in der Therapie berichtet (2-4). Trotz dieser Fortschritte wird bei ca. 30% nicht vorbehandelter Patienten mit chronischer Hepatitis C Genotyp 1 und bei ca. 70% der „Non-Responder” keine anhaltende Viruselimination (SVR […]

Neues onkologisches Arzneimittel: Pertuzumab zur Behandlung von Patientinnen mit HER2-positivem metastasiertem Brustkrebs

Pertuzumab (Perjeta®) ist ein rekombinanter humanisierter monoklonaler Antikörper, der sich gegen eine extrazelluläre Domäne des epidermalen Wachstumsfaktorrezeptors 2 richtet (Human Epidermal growth factor Receptor 2 = HER2). Er verhindert, dass sich der HER2-Rezeptor mit anderen HER-Rezeptoren (EGFR, HER3, HER4) auf der Oberfläche der Zellen verbindet (1). Dadurch werden Signalwege blockiert, was zur Wachstumshemmung und zur […]

Gerinnungshemmung nach Anlage eines koronaren Stents bei bestehender oraler Antikoagulation: ASS danach überflüssig?

Wenn bei Patienten mit oraler Dauerantikoagulation im Rahmen einer perkutanen Koronarintervention (PCI) ein Stent implantiert wird, ist das Management der Gerinnungshemmung recht kompliziert, denn es ist – betrachtet man die Therapie der einzelnen Erkrankungen separat – zusätzlich vorübergehend eine duale Thrombozyten-hemmende Therapie erforderlich (1, 5). In dieser Situation sind die Risiken, dass der Stent thrombosiert […]

Bei Gonarthrose mit Meniskusläsion ist eine arthroskopische Operation als primäre Behandlung meistens nicht erste Wahl

Bei etwa 6% der erwachsenen Bevölkerung finden sich radiologische Zeichen einer Gonarthrose. Dabei korreliert der radiologische Befund einer Gonarthrose nicht mit der Häufigkeit klinischer Beschwerden. Nur etwa 15% klagen über Knieschmerzen. In der Altersgruppe der 70-74-Jährigen beträgt die Häufigkeit der Gonarthrose bis zu 40% (1). Arthroskopische Eingriffe (Debridement und Lavage) werden bei Gonarthrose häufig durchgeführt. […]

„Primum non nocere“ und Profitstreben der pharmazeutischen Industrie – ein unauflösbarer Widerspruch in der Onkologie?

Zusammenfassung: Obwohl inzwischen fünf, teilweise miteinander konkurrierende Tyrosinkinase-Inhibitoren zur Behandlung der chronisch myeloischen Leukämie (CML) verfügbar sind, werden von den pharmazeutischen Unternehmen sehr hohe – besonders in den USA steigende – Preise für diese Wirkstoffe verlangt. In der Wirtschaft bezeichnet man ein derartiges Verhalten als „kollektives Monopol”. Für die Behandlung der CML, aber natürlich auch […]