Was Journalisten bewirken, aber auch falsch machen können, hat Wolf Schneider in mehreren Büchern tiefgreifend dargestellt. In seinem Buch „Unsere tägliche Desinformation” finden sich viele allgemeine Beispiele für guten und schlechten Journalismus (1). Medizinisch-wissenschaftliche Artikel haben in diesem Zusammenhang – verglichen mit feuilletonistischen oder politischen – eine wichtige Besonderheit: Ihre Inhalte können bei Lesern sehr […]
Prof. Dr. med. Wolf-Dieter Ludwig ist im Januar 2013 vom Rat der Europäischen Union (EU) für das Management Board der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) nominiert worden. Er wurde für dieses Gremium von dem Comité Permanent des Médecins Européens (CPME) vorgeschlagen und vertritt dort den ärztlichen Berufsstand. Das Management Board hat 35 Mitglieder, darunter Vertreter der 27 […]
Fragen von Dr. U.F. aus Hagen: >> Gemäß der ESC-Leitlinie 2010 sollte im Rahmen der perkutanen koronaren Intervention (PCI) beim STEMI bevorzugt Bivalirudin eingesetzt werden (I, B). Ist es noch vertretbar, auf den Einsatz von Bivalirudin zu verzichten? Lässt sich daraus ableiten, dass ein Kardiologe auf diesen direkten Thrombinhemmer nicht mehr verzichten kann? Wie ist […]
Der G-BA hat in den ersten drei Monaten des Jahres 2013 folgende Beschlüsse zum Zusatznutzen neuer Arzneimittel gefasst: Ivacaftor (Kalydeco®) ist zur Behandlung der zystischen Fibrose bei Patienten ab sechs Jahren mit einer G551D-Mutation im Cystic Fibrosis Transmembrane Conductance Regulator (CFTR)-Gen zugelassen. Als Arzneimittel zur Behandlung eines seltenen Leidens (Orphan drug) gilt der medizinische Zusatznutzen […]
Morbidität und Letalität sind bei der Malaria sehr hoch, besonders bei Kindern im tropischen Afrika (1-3). Insektizide und Anti-Malaria-Medikamente (4) haben zwar die Erkrankungen reduziert, aber nicht vollständig beseitigt. Anti-Malaria-Medikamente haben zudem erhebliche unerwünschte Wirkungen (UAW), und Insektizide schädigen die Gesundheit und belasten die Umwelt. Ein weiteres Problem sind Malaria-Plasmodien, die gegen die verfügbaren Medikamente […]
Übelkeit und Erbrechen sind in der Schwangerschaft, besonders im ersten Trimenon, häufig (ca. 50% der Schwangeren), quälend und können zu Gewichtsverlust führen. Die Ursachen sind nach wie vor nicht geklärt. Diätetische Maßnahmen, z.B. mehrere kleine Mahlzeiten täglich oder Ingwer, und Vermeiden unangenehmer Gerüche können helfen. Bei etwa 10-15% der Schwangeren sind Übelkeit und Erbrechen aber […]
In Deutschland sind ca. 500.000 Menschen mit dem Hepatitis-C-Virus infiziert. Die Hepatitis C ist die häufigste der klinisch relevanten chronischen Virusinfektionen. Wir haben in den letzten Jahren mehrfach über neue Wirkstoffe zur Therapie der chronischen Hepatitis C berichtet (Boceprevir, Telaprevir, Asunaprevir, Daclatasvir; 1). Trotz deutlicher Fortschritte wird bei ca. 30% der zuvor unbehandelten Patienten mit […]
Einer der häufigsten orthopädischen Therapieversuche bei Patienten mit Rückenschmerzen und Wurzelreiz-Symptomen der LWS sind epidurale Injektionen mit Kristallsuspensionen von Prednisolon, Methylprednisolon, Triamcinolon-Azetonid oder Betamethason, obwohl nicht klar ist, wie diese Injektionen wirken (1). R. Pinto et al. aus Australien und den Niederlanden veröffentlichten kürzlich eine Metaanalyse mit Review zum Effekt epiduraler Steroid-Injektionen (ESI) bei Patienten […]
Das Element Selen (Se) steht im Periodensystem der Elemente in der gleichen Gruppe VI b wie Sauerstoff und Schwefel. Mit der Aminosäure Seleno-Cystein (in der Se Schwefel vertritt) ist es Bestandteil von bisher 25 bekannten sog. Selenoproteinen. Die Erforschung der Rolle von Selenoproteinen im Stoffwechsel und bei Erkrankungen hat in den letzten 20 Jahren einen […]
Harnwegsinfektionen im Zusammenhang mit Blasenkathetern sind weltweit die zweithäufigsten im Krankenhaus erworbenen Infektionen. Vorsichtige Schätzungen gehen von 145.000 solcher Infektionen bei Erwachsenen alleine in den USA für das Jahr 2010 aus (1). Zu den wirksamsten Maßnahmen, solche Infektionen zu verhindern, gehören die sorgfältig abgewogene Indikation zur Insertion und die rechtzeitige Entfernung solcher Katheter, wenn es […]
Zusammenfassung: Deutschland hat im November 2012 auf europäischer Ebene ein Bewertungsverfahren zum Risiko von Hydroxyethylstärke (HES) enthaltenden Infusionslösungen initiiert. Das BfArM empfiehlt, bis eine Entscheidung aus diesem Verfahren vorliegt, HES bei Patienten mit schwerer Sepsis nicht mehr anzuwenden. Auch bei anderen intensivmedizinischen Patienten sollten wegen des Risikosignals aus einer aktuellen Metaanalyse und der CHEST-Studie kristalloide […]