Ausgabe 07 / 2013

Die elektronische Zigarette: unkalkulierbare Gesundheitsrisiken

„Wer einmal elektronisch geraucht hat, will keine echte Zigarette mehr haben”. So ähnlich schwärmen englische Geschäftsleute auf Reuters Health von der E-Zigarette (1). Das elektrische Dampfen (Vaping) ist mittlerweile „trendy” geworden. Ein „Starterset” erhält man bei Amazon bereits für 25 €, man kann aber auch mehrere Hundert Euro für stabilere Technologien und Verzierungen mit Swarovski-Steinen […]

Leserbrief: Schilddrüsendiagnostik: routinemäßig auch Messung von 25-Hydroxycholecalciferol?

Dr. W.S. aus Braunschweig fragt: >> Seit Anfang des Jahres bekomme ich laufend von den hiesigen Nuklearmedizinern das Ergebnis des Vitamin-D-Spiegels mitgeteilt, der im Rahmen der Schilddrüsendiagnostik mitbestimmt wurde. Jeder zweite Laborwert liegt unterhalb der empfohlenen „ausreichenden Versorgung von 75-250 nmol/l“. Bei Rücksprache mit den Kollegen teilte man mir mit, „dass auf einer Tagung Anfang […]

Europäische Arzneimittel-Agentur: kein erhöhtes Krebsrisiko unter Therapie mit dem langwirkenden Insulin-Analogon Glargin

Im Hauptartikel vom August 2009 (1) haben wir ausführlich über vier retrospektive Beobachtungsstudien berichtet, die die Inzidenz von Krebs-Neuerkrankungen nach Anwendung von Insulin Glargin (Lantus®) im Vergleich mit humanen Insulinen untersuchten (1). Hintergrund war die Tatsache, dass dieses Insulin-Analogon den wachstumsfördernden Rezeptor für Insulin-like growth factor-1 (IGF-1) in vitro stärker aktiviert als natürliches humanes Insulin. […]

Neue Arzneimittel: In Zulassungsstudien werden aus Sicht der Arzneimittelsicherheit oft zu wenige Patienten und diese unzureichend lang studiert

Im Rahmen der Zulassung werden in Europa Qualität, Wirksamkeit und medizinische Unbedenklichkeit eines neuen Arzneimittels in dem vorgesehenen Anwendungsgebiet von den nationalen Zulassungsbehörden bzw. der European Medicines Agency (EMA) geprüft. Bei Vorliegen eines positiven Nutzen-Risiko-Profils („Benefit-risk-profile”) wird die Zulassung erteilt. Formale Vorgaben für die erforderliche Zahl der zu untersuchenden Patienten, Dauer der Behandlung und die […]

Paroxysmales Vorhofflimmern – zu häufig unerkannt

Vorhofflimmern (VHF) ist die häufigste Rhythmusstörung mit einer Prävalenz von 6-8% bei Über-75-jährigen (1). Möglicherweise wird die Häufigkeit von VHF aufgrund unzureichender diagnostischer Möglichkeiten und fehlender Symptome erheblich unterschätzt. In einer kürzlich publizierten schwedischen Screening-Studie wurde nun bei 75- und 76-Jährigen eine Gesamtprävalenz von 14,3% festgestellt (2). Die Autoren luden alle 75- und 76-jährigen Bewohner […]

Zweitlinientherapie der Rheumatoiden Arthritis nach Versagen von Methotrexat

Die Prognose der Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) ist in den letzten 20 Jahren deutlich besser geworden (1). Dazu haben eine frühere Diagnose und bessere medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten beigetragen (2). Zu den Wirkstoffen zählen Methotrexat (MTX), Sulfasalazin und Hydroxychloroquin (= sog. Disease-Modifying Antirheumatic Drugs = DMARDs = Basistherapeutika) sowie Biopharmazeutika (biologische DMARDs), die meist gegen Entzündungsmediatoren […]

Dapagliflozin – ein Glukosurikum zur Behandlung des Diabetes mellitus

Im Gegensatz zur Food and Drug Administration (FDA) hat die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) Dapagliflozin (DGF; Forxiga®) im Dezember 2012 als orales Mittel zur Behandlung des Typ-2-Diabetes erwachsener Patienten zugelassen (1). Die FDA hat gegen eine Zulassung gestimmt und von den pharmazeutischen Unternehmern (pU) AstraZeneca und Bristol-Myers Squibb weitere Studien zur Verträglichkeit gefordert, um das Nutzen-Risiko-Verhältnis […]

Blutdrucksenkung bei Patienten mit akuter intrazerebraler Blutung und Hypertonie

Wie rasch und wie intensiv soll der Blutdruck bei hypertensiven Patienten mit intrazerebraler Blutung gesenkt werden? Hypertonie begünstigt die Blutung, Hypotonie erschwert die Durchblutung bei erhöhtem Hirndruck. Daher wird über die optimalen Blutdruckwerte in der akuten Phase immer wieder diskutiert. In der S1 AWMF-Leitlinie „Intrazerebrale Blutung“ (1) heißt es unter Hinweis auf eine 2008 erschienene […]

Kardiovaskuläre Ereignisse nach Therapie mit Clarithromycin oder Azithromycin

Zusammenfassung: Aktuelle epidemiologische Untersuchungen unterstützen die bisher nur aus kleineren Studien abgeleiteten Signale, dass eine antibiotische Behandlung mit Makroliden, speziell Clarithromycin und Azithromycin, bei kardiovaskulären Risikopatienten zu bedrohlichen Komplikationen führen kann. Einleitung: In der Reihe der häufig verordneten Antibiotika in Deutschland stehen die Makrolide mit 56,7 Mio. verordneten Tagesdosen an vierter Stelle nach Aminopenicillinen (80,3 […]