Ausgabe 09 / 2013

Verordnungen und Kosten von Arzneimitteln in Deutschland 2012

Gerade ist die 29. Ausgabe des alljährlich herausgegebenen Arzneiverordnungs-Reports (AVR) erschienen (1). Darin werden 716 Mio. Rezepte von 143.066 Vertragsärzten ausgewertet. Die Angaben zu den ambulanten Verordnungen in Deutschland basieren auf den Daten des GKV-Arzneimittelindexes des Jahres 2012. Der Report enthält erstmals auch Angaben zu Rezepturarzneimitteln und zu Verordnungen von 60.533 Zahnärzten. Dieses gigantische Zahlenwerk […]

Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA): Kein erhöhtes Risiko für Pankreas-Neoplasien durch Inkretinmimetika

Wir haben in letzter Zeit wiederholt, zuletzt im Mai 2013 (1), über Warnsignale hinsichtlich Pankreaserkrankungen (Pankreatitis, Neoplasien) unter Anwendung von Inkretinmimetika (GLP1-Analoga, Dipeptidyl-Peptidase-Typ-IV-Hemmer) berichtet. Das „Committee for Medicinal Products for Human Use“ (CHMP) hat jetzt laut einer Mitteilung der EMA vom 26. Juli 2013 (2) eine Überprüfung dieser Signale beendet. Es kam zu dem Schluss, […]

Transkranielle Gleichstrom-Stimulation zur Behandlung von Depressionen?

Etwa 30 Prozent der Patienten mit „Major depressive disorder“ (MDD) reagieren nicht oder kaum auf Behandlungsversuche mit Antidepressiva. Bereits aus dem Jahre 1790 gibt es erste Beschreibungen von Galvani und Volta, die galvanischen Strom transkraniell zur Therapie psychiatrischer Erkrankungen wie z.B. der damals sogenannten „Melancholie“ anwendeten (1). Therapieversuche mit Gleichstrom wurden Anfang des 20. Jahrhunderts […]

Langzeitergebnisse des „Prostate Cancer Prevention Trial“ mit Finasterid

Finasterid ist ein 5-alpha-Reduktasehemmer, der in der Prostata die Reduktion von Testosteron zu Dihydrotestosteron (DHT) inhibiert. DHT hat eine starke Affinität zum Androgenrezeptor, ist ein wichtiger Wachstumsfaktor für die Prostata und ein ursächlicher Faktor für die Benigne Prostatahyperplasie (BPH). Durch mehrjährige Einnahme von 5 mg Finasterid/d reduziert sich das Risiko für akuten Harnverhalt und für […]

Clostridium-difficile-assoziierte Diarrhö: Brauchen wir wirklich Fidaxomicin?

Wir haben die therapeutischen Probleme bei Clostridium-difficile-assoziierter Diarrhö (CDAD) mehrfach dargestellt (1). Initial spricht die CDAD auf Metronidazol oder Vancomycin fast immer gut an, doch erleiden ca. 15-30% der Patienten Rezidive (2, 3). Neue Wirkstoffe oder Strategien, die die Rezidivrate senken, sind also dringend erwünscht. Über Fidaxomicin haben wir berichtet (4). Die betreffende klinische Studie […]

Antibiotika- oder Clostridium-difficile-assoziierte Diarrhö: Probiotika sind nicht prophylaktisch wirksam

Die Clostridium-difficile-assoziierte Diarrhö (CDAD) ist meist eine nosokomiale Infektion mit mildem Verlauf bis hin zur lebensbedrohlichen pseudomembranösen Kolitis (1). Infektionen mit C. difficile sind weltweit ein zunehmendes Problem, das erhebliche Kosten verursacht. In Europa entstehen dadurch pro Jahr Kosten von geschätzt 3 Mrd. € (2, 3). Als Risikofaktoren für CDAD gelten u.a.: fortgeschrittenes Alter, Immunsuppression, […]

HIV-Infektion – neuer Integrasehemmer Dolutegravir nur einmal täglich einzunehmen

Neue antiretrovirale Wirkstoffe haben Morbidität und Letalität HIV-infizierter Patienten deutlich verringert (1, 2). Die Therapie ist auch insgesamt besser verträglich und die „Tablettenlast“ geringer geworden (3). Dazu haben die Integrasehemmer (z.B. Elvitegravir, Etravirin, Raltegravir) wesentlich beigetragen. Dies ist eine Gruppe von Wirkstoffen, die das retrovirale Enzym Integrase blockieren, mit dem sich das Provirus in das […]

Kardiovaskuläre und gastrointestinale UAW nichtsteroidaler Antiphlogistika

Die kardiovaskulären und gastrointestinalen Nebenwirkungen der nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSAID), einschließlich der Coxibe (Zyklooxygenease-2-Hemmer), scheinen ausreichend untersucht und gut bekannt. Wir haben mehrfach und ausführlich darüber berichtet (vgl. 1). Dennoch wollen wir noch einmal darauf zurückkommen, weil die Häufigkeit bei Patienten mit geringeren kardiovaskulären Risiken nicht gut charakterisiert ist. Dies untersucht jetzt eine große Metaanalyse aus […]

Impfung gegen das Humane Papillom-Virus – ein Zwischenbericht

Zusammenfassung: 2007 wurden die beiden Impfstoffe gegen Humane Papillom-Viren (HPV), Gardasil® (quadrivalent) und Cervarix® (bivalent), für junge Mädchen vor den ersten Sexualkontakten empfohlen. Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) haben 2011 in den USA auch eine entsprechende Empfehlung für junge Männer gegeben. Die seither publizierten Studien- und Registerdaten zeigen einen hohen Schutz durch […]