Ausgabe 10 / 2003

Leserbrief: Medroxyprogesteron nach Myomexstirpation und Kinderwunsch

Frage von Dr. C.S. aus Essen: >> Bitte informieren Sie mich über Vor- und Nachteile des Einsatzes von Medroxyprogesteron (MPA; Depo-Clinovir u.a.) bei einer 37jährigen Nullipara mit Kinderwunsch bei Zustand nach Entfernung eines 6 x 8 cm großen Uterusmyoms per laparatomiam. In der Uterus-Vorderwand befinden sich weitere kleine Myome. In den ersten sechs Wochen nach […]

Ximelagatran und Azetylsalizylsäure zur Sekundärprophylaxe nach akutem Myokardinfarkt: Die ESTEEM-Studie

Wir haben im Januar 2003 erstmals über Ximelagatran (Exanta), ein neues, oral verabreichbares Antikoagulans bei der Indikation Beinvenen-Thrombose berichtet (1). Das besondere an dieser Substanz ist, daß die INR-Kontrollen, wie sie bei den Vitamin-K-Antagonisten notwendig sind, entfallen. Außerdem soll es weniger Interaktionen mit anderen Substanzen und mit der Nahrung geben. Nun soll die Indikation von […]

Wes Brot ich ess, des Lied ich sing: Die Kontamination der ärztlichen Fortbildung aus kritischer medizinjournalistischer Sicht

Zusammenfassung: Ärzte und Industrie sind aufeinander angewiesen. Beide Seiten wollen innovative Pharmakotherapie. Die Motivation ist jedoch sehr unterschiedlich: Die einen wollen mit sparsamem Einsatz der immer knapper werdenden Mittel mehr Gesundheit für ihre Patienten erreichen, die anderen müssen mehr Umsatz erzielen für ihre Aktionäre. Wir Ärzte dürfen uns nicht mit den Interessen der Industrie kontaminieren […]

Schwere, zum Teil tödliche Hyperkaliämien bei mit Spironolacton plus ACE-Hemmern behandelten Patienten mit Herzinsuffizienz

Wir haben 1999 über die RALES-Studie berichtet (1), in der sich bei mit ACE-Hemmern behandelten Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz nach zusätzlicher Einnahme von Spironolacton in kleiner Dosis (25-50 mg/d) ein Überlebensvorteil ergab. Kürzlich haben wir die EPHESUS-Studie referiert (2), in der sich bei Patienten nach Myokardinfarkt und verminderter linksventrikulärer Ejektionsfraktion bei Behandlung mit dem neuen […]

Tamoxifen zur Behandlung der „physiologischen“ und der Pubertäts-Gynäkomastie

Eine einseitige oder doppelseitige Gynäkomastie ist bei jungen Heranwachsenden und Männern ein sehr häufiges Phänomen. Eine gewisse, meist vorübergehende Schwellung des Brustdrüsenkörpers kann als „physiologisch“ betrachtet werden. Insofern ist die Grenze zwischen dem Normalen und dem ausgeprägteren Phänomen, das man Gynäkomastie nennt, fließend. Letztere wird offenbar durch ein Ungleichgewicht zwischen den das Brustdrüsen-Epithel stimulierenden freien […]

Behandlung des idiopathischen hypereosinophilen Syndroms mit Imatinib

Wir haben wiederholt auf die sehr erfolgreiche Behandlung mit Imatinib (Glivec) bei chronischer myeloischer Leukämie (CML) hingewiesen (1, 2). Inzwischen liegen interessante Berichte auch zur Behandlung des idiopathischen hypereosinophilen Syndroms (IHS) mit diesem spezifischen Inhibitor verschiedener Tyrosinkinasen vor. Das IHS wird den myeloproliferativen Erkrankungen zugeordnet und ist durch eine verstärkte Produktion eosinophiler Granulozyten im Knochenmark […]

Die britische Million Women Study bestätigt Assoziation von „HRT“ und Brustkrebs.

In den letzten Jahren haben wir uns in einem Hauptartikel (1), mehreren Kurzmitteilungen (2) und Leserbriefen (3) mit dem Thema ”Hormonersatz-Therapie” (HRT) bei postmenopausalen Frauen und Brustkrebs auseinandergesetzt. Die letzte Meldung betraf die amerikanische Women’s Health Initiative (WHI) Study, die bisher größte randomisiert-prospektive Studie an über 16000 Frauen, in der eine Steigerung der Brustkrebs-Inzidenz um […]

Orale, nicht aber die transdermale „HRT“ erhöht das Thromboembolie-Risiko

Die Indikation zur Verordnung von Östrogen/(Gestagen)-Präparaten nach der Menopause (sog. HRT) sollte aus Gründen des erhöhten Brustkrebsrisikos bei mehrjähriger Einnahme und wegen des Risikos kardiovaskulärer Komplikationen deutlich eingeschränkt werden. Ein Pathomechanismus der kardiovaskulären Komplikationen ist die prothrombotische Wirkung der oralen HRT. Für die erst später eingeführte transdermale HRT ist das Thromboserisiko nicht bekannt. Da transdermales […]

Die CHRISTMAS-Studie testete bei herzinsuffizienten Patienten Carvedilol gegen Plazebo.

In der CHRISTMAS-Studie wurde untersucht, ob bei Patienten mit ischämischer Herzinsuffizienz die unter Carvedilol (Dilatrend, Querto) beobachte Besserung der kardialen Ejektionsfraktion mit dem Volumen des „Hibernating myocardium“ (H.m.) korreliert (1). H.m. ist Herzmuskulatur mit noch erhaltener Durchblutung, aber prinzipiell reversibel gestörter kontraktiler Funktion. Es wurde in dieser Studie mit Echokardiographie und Technetium-Szintigraphie quantifiziert. Eingeschlossen wurden […]