Kategorie: Allgemein

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Therapie mit Haloperidol bei Patienten mit akutem Delir auf der Intensivstation [CME]

Das Delir ist definiert als eine akute Aufmerksamkeits- und Bewusstseinsstörung, die besonders häufig im Zusammenhang mit schweren Erkrankungen oder unter Therapie mit Sedativa auftritt und zu bleibenden kognitiven Störungen führen kann (vgl. ). Man unterscheidet ein hyper- und hypoaktives Delir. Etwa 30-50% aller Patienten auf Intensivstationen (ICU) sind mehr oder weniger schwer davon betroffen. Es ist […]

Genderinkongruenz: zur Problematik einer geschlechtsangleichenden medikamentösen Intervention bei Kindern und Jugendlichen

Das biologische Geschlecht (engl.: sex) eines Menschen lässt sich genetisch und phänotypisch bestimmen. Dieses ist genetisch meist eindeutig (46 XX/XY), mit seltenen Abweichungen wie 45 X (Turner-Syndrom) oder 47 XXY (Klinefelter-Syndrom). Aber auch der geschlechtliche Phänotyp kann uneindeutig sein, beispielsweise bei adrenogenitalen Rezeptordefekten oder bestimmten hormonellen Störungen. Dies ist nach Schätzungen bei etwa einem von 5.000 Neugeborenen der […]

Schwere Erkrankung an Scrub-Typhus – Kombination von Doxycyclin plus Azithromycin oder die einzelnen Antibiotika allein? [CME]

Der Scrub-Typhus (scrub = Buschwerk, Tsutsugamushi-Fieber) ist eine in Asien häufige und oft lebensbedrohliche Zoonose. Der Erreger, Orientia tsutsugamushi, ist ein zu den Rickettsien gehöriges Bakterium, das durch Larven von Milben übertragen wird. Die Larven sind in der sekundären Vegetation oder Buschvegetation häufig. Die Erkrankung kommt im sogenannten Tsutsugamushi-Dreieck von Asien, beginnend in Pakistan bis […]

Erste Studienergebnisse zur Therapiesteuerung von Arzneimitteln anhand pharmakogenetischer Routinetests

Wir haben zuletzt vor 5 Jahren über die unklare klinische Bedeutung pharmakogenetischer Routine-Tests in der Arzneimitteltherapie berichtet. Anders als bei gezielten pharmakogenetischen Tests bei bestimmten Risikomedikamenten (z.B. die UGT1A1-Genotypisierung vor Anwendung von Irinotecan in der Onkologie) oder zur Abklärung einer unzureichenden Wirksamkeit oder unerwarteter Nebenwirkungen hatten wir ein genetisches Screening ohne speziellen Anlass abgelehnt, da kein […]

Torasemid oder Furosemid bei dekompensierter Herzinsuffizienz? Ergebnisse der pragmatischen, offenen Vergleichsstudie TRANSFORM-HF [CME]

Nach der Nationalen Versorgungsleitlinie „Chronische Herzinsuffizienz“ aus dem Jahr 2019 (S3-Leitlinie, letzte Aktualisierung September 2021; , ) sollen Patienten mit symptomatischer Herzinsuffizienz und deutlich reduzierter linksventrikulärer Auswurffraktion (LVEF ≤ 40%) nach einem Stufenschema behandelt werden. Dieses besteht aus einer Kombination von einem Angiotensin-Converting-Enzyme(ACE)-Hemmer (z.B. Ramipril) oder Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker (AT-II-RB, z.B. Candesartan), Betarezeptoren-Blocker (BB; Bisoprolol, Carvedilol oder Metoprolol retardiert), […]

Aktualisierte PRISCUS-Liste: Unterstützung bei der Optimierung der Arzneimitteltherapie älterer Menschen [CME]

Viele Arzneimittel verursachen bei älteren Menschen häufiger und teilweise auch andere Nebenwirkungen als bei jüngeren. Zu den Gründen zählen eine mit zunehmendem Alter veränderte Pharmakokinetik und Pharmakodynamik; so nimmt beispielsweise auch bei Gesunden die Leistung von Leber und Nieren im Laufe des Lebens deutlich ab. Außerdem bestehen bei älteren Menschen oft mehrere Erkrankungen gleichzeitig. Diese […]

Acetylsalicylsäure oder niedermolekulares Heparin zur Prophylaxe von Thrombosen nach Frakturen im Bereich der Extremitäten? [CME]

Lungenarterienembolien sind ein bekanntes Risiko nach Traumen, speziell auch nach Frakturen , , , . Derzeit wird die Injektion von niedermolekularem Heparin als Thromboseprophylaxe bei Patienten nach Frakturen empfohlen, besonders, um tödliche Embolien zu verhindern , , , . Es gibt jedoch keine Studien zur prophylaktischen Wirksamkeit im direkten Vergleich von Heparin mit Acetylsalicylsäure (ASS), […]

Bei Angsterkrankungen ist Verhaltenstherapie mit Achtsamkeitsübungen therapeutisch etwa gleich effektiv wie Escitalopram

Angststörungen (AngSt) sind nach Depressionen die zweithäufigste psychiatrische Störung. Bis zu 12% der US-Amerikaner sollen unter einer Angststörung leiden, und bis zu 20% der Patienten in der Primärversorgung erfüllen die diagnostischen Kriterien . Frauen sind häufiger betroffen als Männer (Lebenszeitprävalenz 40% vs. 26%). AngSt haben während der COVID-19-Pandemie erheblich zugenommen . Die Mehrzahl der AngSt […]

Dupilumab zur Therapie der Eosinophilen Ösophagitis [CME]

Die Eosinophile Ösophagitis (EoE) ist eine immunvermittelte, chronisch-entzündliche Erkrankung der Speiseröhre, die durch Symptome der ösophagealen Dysfunktion und histologisch durch den vermehrten Nachweis von eosinophilen Granulozyten in der Schleimhaut der Speiseröhre gekennzeichnet ist . Dabei gilt eine Eosinophilenzahl von > 15 pro hochauflösendes Gesichtsfeld (Standardgröße 0,3 mm2) als diagnostischer Schwellenwert. Per definitionem sollten andere systemische und lokale […]

Nochmals Inkretinmimetika: Vorsicht bei diabetischer Retinopathie [CME]

In unserer letzten Ausgabe haben wir ausführlich über die Therapie , aber auch über Missbrauch von Semaglutid, einem Glucagon-like-peptide-1-Rezeptor-Agonisten (GLP1-A; = Inkretinmimetikum), zur Gewichtsreduktion berichtet und auch die ganz überwiegend gastrointestinalen Nebenwirkungen dieser Wirkstoffgruppe erwähnt: Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle; seltener Gallenblasen- sowie Gallenwegserkrankungen, erhöhte Werte der Pankreas-Amylase und -Lipase. Über Gallenwegserkrankungen als Nebenwirkungen von GLP1-A haben […]

In eigener Sache

Zum 31.1.2023 ist Herr Prof. Dr. med. Wolfgang Oelkers aus der Schriftleitung des ARZNEIMITTELBRIEFs ausgeschieden. Er hat der Schriftleitung seit 1985 angehört. Wolfgang Oelkers ist ein international renommierter Endokrinologe. Seine Expertise als kritischer Wissenschaftler und Kliniker war für uns immer sehr wertvoll. Er hat in den vergangenen 37 Jahren zahlreiche wegweisende Artikel verfasst und unsere […]

Reanalyse der FOURIER-Studienergebnisse: Skandal oder nur Sturm im Wasserglas?

Im Jahr 2017 wurde im N. Engl. J. Med. die FOURIER-Studie publiziert, über die wir mehrfach berichtet haben (, vgl. ). In dieser Studie wurde Evolocumab (Evo), ein Hemmer der Proproteinkonvertase Subtilisin/Kexin Typ 9 (PCSK9), bei > 27.500 Patienten mit hohem kardiovaskulärem Risiko getestet. Durch Evo sank der LDL-Cholesterinwert – zusätzlich zu einer Standard-Behandlung mit Statinen – um weitere 59%. […]

Anämie bei chronischen Entzündungen: Trägt besseres Verständnis pathophysiologischer Mechanismen zur Entwicklung neuer medikamentöser Therapieoptionen bei? [CME]

Eisenmangel („Iron Deficiency Anemia“ = IDA) und Aktivierung des Immunsystems („Anemia of Inflammation“ = AI bzw. „Anemia of Chronic Disease“ = ACD) gelten heute als häufigste Ursachen der Anämie infolge einer Störung der Eisenhomöostase , , , , , . Die IDA beruht auf einer Verminderung des Gesamtkörpereisens, meist als Folge von Blutverlust, unzureichender alimentärer […]

Chlortalidon oder Hydrochlorothiazid für die antihypertensive Therapie? [CME]

Thiazid-Diuretika wie Hydrochlorothiazid (HCT) und Thiazid-artige Diuretika wie Chlortalidon (CT), Xipamid oder Indapamid senken den Blutdruck und kardiovaskuläre Risiken bei arterieller Hypertonie. Sie haben nach amerikanischen und europäischen Leitlinien eine IA-Empfehlung für die Erstlinien-Therapie , . Wir haben mehrfach darüber berichtet . Jetzt steht auch die erste Fassung einer Nationalen Versorgungs-Leitlinie Hypertonie 2023 zur Verfügung […]

Off-Label-Dosisreduktion von direkten oralen Antikoagulanzien: nicht weniger Blutungen, jedoch erhöhte Mortalität [CME]

In der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Vorhofflimmern werden direkte orale Antikoagulanzien (DOAK) häufig nicht so dosiert, wie es in Fachinformationen und Leitlinien empfohlen wird . Als Gründe für die Verschreibung niedrigerer Dosierungen (Off-Label-Dosisreduktion) werden Unklarheiten und Unsicherheiten hinsichtlich der individuell angemessenen Dosierung angenommen, aber auch wie die Vermutung, dass die jeweiligen Patienten ein […]