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Zusammenfassung: Empagliflozin ist der erste SGLT-2-Hemmer und nach Metformin das erste orale Antidiabetikum, von dem in einer Studie nachgewiesen wurde, dass es die Sterblichkeit von Patienten mit Typ-2-Diabetes und kardiovaskulärer Komorbidität (Hochrisiko-Subgruppe!) signifikant senkt. Zweifel sind derzeit jedoch angebracht, weil solche günstigen klinischen Effekte mit anderen SGLT-2-Hemmern nicht nachgewiesen werden konnten. Außerdem fehlen Daten zur […]
Das Pharmacovigilance Risk Assessment Committee (PRAC; Ausschuss für Risikobewertung) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat in einem Review die kardiovaskulären Risiken (Myokardinfarkt und Schlaganfall) von Ibuprofen an Hand von Originalpublikationen und Metaanalysen überprüft (1): Nach dieser Analyse sind bei hohen Tagesdosen (≥ 2400 mg) die Risiken leicht erhöht und ähnlich hoch wie bei anderen nichtsteroidalen Antiphlogistika […]
Die sekundäre Prävention nach Myokardinfarkt oder Schlaganfall mit einem Statin ist allgemein akzeptiert. Auch bei Personen, bei denen keine kardiovaskulären Erkrankungen bekannt sind, die also ein niedrigeres Erkrankungsrisiko haben, wirken Statine protektiv, wenn auch absolut in geringerem Maße (Primärprävention; 1, 2). Ganz allgemein gilt der Grundsatz: je höher das kardiovaskuläre Risiko, desto größer ist die […]
Über die Diskussion zu Dauer und Intensität der dualen Plättchenhemmung (DAT) nach Implantation koronarer Stents haben wir in der Vergangenheit mehrfach berichtet (vgl. 1). Nach den aktuellen Leitlinien der kardiologischen Fachgesellschaften ist nach Implantation eines unbeschichteten, sog. „Bare-Metal Stents“ (BMS), eine mindestens einmonatige DAT erforderlich und nach Implantation eines beschichteten, sog. „Drug-Eluting Stents“ (DES), eine […]
Herzinfarkt und Schlaganfall sind eine wichtige Ursache erhöhter Letalität in der perioperativen Phase. Schwankungen des Blutdrucks, Herzrhythmusstörungen und Änderungen der Thrombozytenaggregation sind u.a. dafür verantwortlich. Daher wurde die prophylaktische Wirksamkeit von Betablockern und auch von ASS in zahlreichen Studien und Metaanalysen untersucht. DER ARZNEIMITTELBRIEF hat mehrfach darüber berichtet (1-3). Betablocker senken möglicherweise die Infarktrate, aber […]
Beobachtungsstudien haben ergeben, dass bei Diabetikern, die Metformin einnahmen, Myokardinfarkte mit Hebung der ST-Strecke (STEMI) mit geringeren Anstiegen der Marker CK und Troponin und mit geringerer Letalität assoziiert waren als bei Diabetikern, die mit anderen Antidiabetika behandelt wurden (1). Auch tierexperimentelle Studien ergaben Hinweise auf einen Myokard-protektiven Effekt von Metformin in Ischämie-Reperfusions-Studien, unabhängig vom Kohlenhydrat-Metabolismus […]
Es gibt gute Evidenz aus Registerdaten, dass akute Infektionen das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse erhöhen (vgl. 1). Vor mehr als zwanzig Jahren wurde erstmals der Verdacht geäußert, dass auch durch Influenza-Infektionen Herzinfarkte begünstigt werden könnten. Der Verdacht schien sich in einer 2004 publizierten großen epidemiologischen Studie zur winterlichen Häufung kardiovaskulärer Ereignisse zu bestätigen (2). Es […]
Durch Optimierung von Material und Methoden ist die perkutane Koronarintervention (PCI) in den vergangenen zwei Jahrzehnten zu einem komplikationsarmen und häufig durchgeführten Standardeingriff geworden. Aufgrund unterschiedlicher Faktoren (z.B. Abrechnungsmodalitäten, Verfügbarkeit) variieren die PCI-Zahlen sehr stark von Land zu Land. Deutschland hat seit vielen Jahren europaweit die höchste „Pro-Kopf-PCI-Rate“ (vgl. 1). Während die Effizienz der PCI […]
Die Thrombozytenaggregationshemmer (TAH) Clopidogrel und Prasugrel sind Prodrugs, aus denen über verschiedenen Zytochrom – ganz wesentlich über CYP1A2, CYP3A4 und CYP2C19 – die aktiven Metabolite gebildet werden. Protonenpumpen-Hemmer verringern die Aktivität von CYP2C19 und damit die Umwandlung und Wirkung von Clopidogrel. Die Konsequenzen haben wir eingehend diskutiert (1). Andere Substanzen stimulieren Cyp1A2, z.B. Theophyllin, Olanzapin, […]
Die duale Hemmung der Thrombozytenaggregation ist ein fester Bestandteil der Behandlung des akuten Herzinfarkts mit und ohne Hebung der ST-Strecke im EKG (STEMI/NSTEMI). Als Kombinationspartner von ASS stehen Clopidogrel (CLO), Prasugrel (PRA) und Ticagrelor (TIC) zur Verfügung. In vielen Studien wurden Effektivität und Blutungshäufigkeit bei Therapie mit diesen Wirkstoffen untersucht (1-4). Daraus ergab sich – […]
Es ist pathophysiologisch einleuchtend, dass perioperativer Stress die Ausschüttung von Katecholaminen steigert, somit den kardialen Sauerstoffbedarf erhöht und bei vorbestehender myokardialer Ischämie ein akutes Koronarsyndrom, einen Myokardinfarkt oder Arrhythmien begünstigen kann. Deshalb wurden in zahlreichen randomisierten kontrollierten Studien die peri- und postoperativen kardialen Ereignisse und die Letalität unter Betablockade im Vergleich zu Plazebo untersucht. Die […]
Verbesserungen des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens gehören beim Diabetes mellitus Typ 2 (DM2) zur Basistherapie. In den USA wurde im Herbst 2012 eine eigentlich auf ca. 13 Jahre angelegte Interventionsstudie nach im Mittel 9,6 Jahren Laufzeit beendet, in die übergewichtige DM2-Patienten eingeschlossen worden waren (1). An dieser Look-AHEAD-Studie waren 16 Zentren beteiligt. Die 5145 Patienten zwischen […]
Kürzlich haben wir über die bemerkenswerten Resultate der WOEST-Studie berichtet (1). In ihr wurden Patienten mit vorbestehender Antikoagulation mit Vitamin-K-Antagonisten (VKA) nach Implantation eines koronaren Stents untersucht. Dabei fand sich unter der nachfolgenden dualen antikoagulatorischen Therapie (DT) mit VKA plus Clopidogrel, verglichen mit einer Triple-Therapie (TT) mit VKA plus Clopidogrel plus Azetylsalizylsäure (ASS), nicht nur […]
Wenn bei Patienten mit oraler Dauerantikoagulation im Rahmen einer perkutanen Koronarintervention (PCI) ein Stent implantiert wird, ist das Management der Gerinnungshemmung recht kompliziert, denn es ist – betrachtet man die Therapie der einzelnen Erkrankungen separat – zusätzlich vorübergehend eine duale Thrombozyten-hemmende Therapie erforderlich (1, 5). In dieser Situation sind die Risiken, dass der Stent thrombosiert […]
In den letzten Jahren ist die Inzidenz von Herzinfarkten und Schlaganfällen ständig zurückgegangen. Aber immer noch erkranken 7% der Frauen und 10% der Männer im Verlauf ihres Lebens an einem Herzinfarkt, und 2-3% sterben daran (1). Die Möglichkeiten zur Vorsorge und Behandlung haben sich verbessert und werden in der Praxis auch umgesetzt. Allerdings werden manche […]