An chronischer lymphatischer Leukämie der B-Lymphozyten (B-CLL) erkranken meist ältere Menschen (medianes Alter: 72 Jahre), die häufig auch Komorbiditäten haben und deren Immunsystem geschwächt ist (Immundefizienz; 1). Infektionen – sowohl virale als auch opportunistische – gehören deshalb zu den führenden Todesursachen bei Patienten mit B-CLL. Klinische Studien bei diesen Patienten, die ein hohes Risiko für […]
Zusammenfassung: Die Behandlung von Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie und anderen B-Zell-Lymphomen mit dem BTK-Inhibitor Ibrutinib ist überproportional häufig mit dem Auftreten oder der Verschlechterung einer bereits bestehenden arteriellen Hypertonie sowie weiteren, teilweise schweren bis hin zu lebensbedrohlichen kardiovaskulären Nebenwirkungen assoziiert, z.B. Vorhofflimmern und ventrikuläre Arrhythmien, höhergradige AV-Blockierungen, Herzversagen, Blutungsereignisse. Diese Nebenwirkungen treten meist in […]
Zusammenfassung: Die Therapiestrategien der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL), der häufigsten Leukämie bei Erwachsenen in Deutschland, haben sich in den letzten 5 Jahren deutlich verändert. Grund hierfür ist die Zulassung neuer Arzneimittel, die durch Hemmung von Kinasen (z.B. Ibrutinib, Idelalisib) die Signalübertragung über den B-Zell-Rezeptor bei Patienten mit CLL unterbrechen bzw. das antiapoptotisch (programmierter Zelltod) wirkende […]
Die deutsche CLL-Studiengruppe hatte 2010 im Lancet die Ergebnisse einer offenen, randomisierten, kontrollierten Studie (RCT) der Phase III veröffentlicht zum therapeutischen Stellenwert des CD20-Antikörpers Rituximab (Mabthera®) in Kombination mit Fludarabin und Cyclophosphamid (R-FC) als Erstlinientherapie bei Patienten mit CLL (1). Einen Vorteil für die zusätzliche Gabe von Rituximab gegenüber einer alleinigen Chemotherapie sahen wir damals […]
Die Entwicklung neuer Wirkstoffe, die gezielt die Signalübertragung über den B-Zell-Rezeptor (B-cell receptor = BCR) unterbrechen, hat große Erwartungen ausgelöst hinsichtlich besser wirksamer, möglicherweise sogar Chemotherapie-freier Therapiestrategien bei Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (B-CLL) und Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL) der B-Zell-Reihe. Wir haben bereits ausführlich berichtet über die oral einzunehmenden Inhibitoren der Bruton Tyrosinkinase (BTK) und der […]
Der G-BA hat vom 5.3.2015 bis 7.5.2015 folgende Beschlüsse zum Zusatznutzen neuer Arzneimittel gefasst: Der Zusatznutzen von Aflibercept (Eylea®) wurde in einem neuen Anwendungsgebiet beurteilt: zur Behandlung der Visusbeeinträchtigung infolge eines diabetischen Makulaödems (1, vgl. 2). Der G-BA sah den Zusatznutzen im Vergleich zu Ranibizumab als nicht belegt an, weil die Daten in den vorgelegten […]
Der G-BA hat vom 22.1.2015 bis 19.2.2015 folgende Beschlüsse zum Zusatznutzen neuer Arzneimittel gefasst: Der Zusatznutzen von Eribulin (Halaven®) wurde nach Ablauf der Befristung des Beschlusses vom 19.04.2012 neu bewertet (1, vgl. 2). Außerdem berücksichtigte der G-BA jetzt auch die Zulassungserweiterung von Eribulin auf Patienten, bei denen nach einer Chemotherapie zur Behandlung einer fortgeschrittenen Brustkrebserkrankung […]
Die Landschaft der medikamentösen Behandlung chronischer lymphatischer Leukämien (B-CLL) wird sich ändern und die jahrzehntelange Therapie mit Chemo- und heute vor allem Chemo-/Immuntherapie wird ergänzt, vielleicht sogar verdrängt werden durch Arzneimittel, die gezielt die Signalübertragung über den B-Zell-Rezeptor (B-cell receptor = BCR) unterbrechen (1, 2). Was verbirgt sich hinter dieser Prophezeiung in einem kürzlich publizierten […]
Im September 2012 hatten wir ausführlich über das beispiellose Vorgehen des pharmazeutischen Unternehmers (pU) Sanofi-Aventis/Genzyme berichtet, sein Präparat MabCampath® (Wirkstoff Alemtuzumab), das zur Behandlung der chronischen lymphatischen Leukämie vom B-Zell-Typ (B-CLL) zugelassen und wirksam war, aus rein ökonomischen Gründen vom Markt zu nehmen (1). Dies geschah nicht etwa, weil MabCampath® nicht profitabel gewesen wäre – […]
„Das Dilemma von Genzyme: Sein billiges Krebsmedikament (Anmerkung der Redaktion: Alemtuzumab = MabCampath®) möchte einen potenziellen Blockbuster für Multiple Sklerose kannibalisieren”. Unter dieser Überschrift berichtete bereits im Jahr 2010 der Journalist Jim Edwards für CBS Interactive Inc. über einen potenziell neuen Wirkstoff zur Behandlung der Multiplen Sklerose (MS): Alemtuzumab (MabCampath®; 1). Genzyme, inzwischen Tochterunternehmen der […]
Rituximab in der Erstlinienbehandlung der chronischen lymphatischen Leukämie Schreiben der CLL8-Arbeitsgruppe zu unserer Kleinen Mitteilung (1): >> Wir bedanken uns für die kritische Würdigung unserer Ergebnisse aus der CLL8-Studie der DCLLSG (2). Leider enthält der Beitrag einige Schlussfolgerungen, denen wir nicht zustimmen. Deshalb möchten wir kurz Stellung nehmen: Dass sich durch irgendeine Ersttherapie (im Falle […]
Ofatumumab (Arzerra®) wurde Anfang 2010 für die Behandlung von Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) zugelassen, deren Erkrankung refraktär auf Fludarabin und Alemtuzumab (MabCampath®) ist. Ofatumumab wurde als Arzneimittel für seltene Krankheiten ausgewiesen („Orphan drug”, Prävalenz der CLL: 3,5 pro 10.000 EU-Einwohner). Die Zulassung erfolgte unter der Auflage, weitere Daten aus randomisierten kontrollierten Studien, u.a. […]
Rituximab (MabThera®) ist in Kombination mit einer Chemotherapie seit 2009 sowohl zur Erstlinientherapie der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) als auch bei rezidivierter oder refraktärer Erkrankung zugelassen. Über die Indikationserweiterung für die Erstlinienbehandlung haben wir ausführlich berichtet (1). Grundlage war eine zunächst von der deutschen CLL-Studiengruppe geplante (CLL8) und ab 2004 von Hoffmann-La Roche finanzierte, offen […]
Chronische lymphatische Leukämie bei älteren Patienten Dr. M.J. aus Bern schreibt: >> Ich hätte mir von Ihrer Seite (s. 1) ein wenig mehr Kritik erwartet. 1. Das mediane Überleben der Chlorambucil-Gruppe ist wesentlich länger (64 vs. 46 Monate). Dies empfinde ich als klaren Trend, das sollte man doch hervorheben. 2. Die sekundären Endpunkte Myelotoxizität und […]