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Im August 2011 haben wir ausführlich über den damaligen Stand der Kenntnisse zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen am Pankreas von Glucagon-like peptide-1(GLP1)-Analoga (Exenatid, Liraglutid) und von Dipeptidyl-Peptidase-Typ-IV-Inhibitoren (sog. Gliptinen) berichtet (1). Damals hatten Elashoff et al. aus Los Angeles über eine etwa 10-fach erhöhte Melderate von Pankreatitiden bei Anwendern von Exenatid oder Sitagliptin, verglichen mit Anwendern anderer […]
Die Gliptine gehören zu den Dipeptidyl-Peptidase-4(DPP-4)-Antagonisten (Inkretinmimetika). Sie hemmen die Inaktivierung der Inkretinhormone GLP-1 (Glucagon-like peptide-1) und GDIP (Glucose-dependent insulinotropic peptide) und erleichtern dadurch die Blutzuckereinstellung bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2. Als erste Substanz aus dieser Gruppe wurde im Jahr 2006 (in Europa 2007) Sitagliptin (Januvia®) zugelassen auf der Basis randomisierter kontrollierter Studien, […]
Metformin hat durch die Ergebnisse der britischen UKPDS-Langzeitstudien eine Renaissance erlebt. Es schnitt tendenziell besser ab als Insulin oder Sulfonylharnstoffe bezüglich der wichtigsten Therapieziele bei Diabetikern, der Verhinderung zukünftiger kardiovaskulärer (kv) und anderer Komplikationen (1, 2). Es gibt keine größeren randomisierten Langzeitstudien, die z.B. kv Ereignisse bei Diabetikern, die schwerpunktmäßig mit Metformin (M) oder Sulfonylharnstoffen […]
Über das 2010 vom Markt genommene Antidiabetikum Rosiglitazon haben wir mehrfach ausführlich berichtet (1-3). Zur Erinnerung: Der „Insulinsensitizer” Rosiglitazon wurde (in Europa) 2000 zur Diabetesbehandlung zugelassen (Avandia®, Avandamet®, Avaglim®). Obwohl die Zulassung von Beginn an umstritten war, da nie der Nachweis einer Senkung diabetischer Komplikationen erbracht wurde, avancierte Rosiglitazon zum weltweit meistverkauften Antidiabetikum. 2007 wurde […]
Frage von Frau Dr. A.L. aus Berlin: >> Seit etwa 40 Jahren werde ich wegen eines schwer einstellbaren Hypertonus behandelt. Vor drei Jahren habe ich zufällig entdeckt, dass ich unter einem Conn-Syndrom leide. Mit 25 mg/d Spironolacton und 24,5 mg/d Metoprololsuccinat habe ich dauerhaft niedrige Blutdruckwerte. Ich hatte immer niedrige Kaliumwerte und habe im Laufe […]
Im Rahmen der frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln hat der G-BA im März und April 2012 zehn weitere Entscheidungen getroffen (1). Der Wirkstoff Azilsartan Medoxomil als Kaliumsalz (Edarbi®) wird zur Behandlung der essenziellen Hypertonie bei Erwachsenen angewendet. Vom pharmazeutischen Unternehmer wurde kein Dossier oder ein unvollständiges Dossier eingereicht. Deshalb gilt der Zusatznutzen gegenüber anderen Wirkstoffen einer […]
Vor etwa fünf Jahren wurde der direkte Reninhemmer Aliskiren (Rasilez®) zuerst in den USA und kurz darauf auch in Europa zur Behandlung der arteriellen Hypertonie in Mono- oder Kombinationstherapie zugelassen. Wir haben ausführlich darüber berichtet (1). Die Zulassung stützte sich damals auf Daten von > 7.800 Patienten in 44 klinischen Studien, die zeigten, dass Aliskiren […]
Diabetes mellitus Typ 2 gilt als eine Wohlstandserkrankung. Diese sind charakterisiert durch übermäßige Nahrungszufuhr und geringe körperliche Aktivität. Behandlungsleitlinien greifen diesen Umstand auf und empfehlen als ersten therapeutischen Schritt eine Diät und vermehrte körperliche Aktivität. Erst nach Versagen dieser Intervention ist eine zusätzliche medikamentöse Behandlung angezeigt. Eine randomisierte kontrollierte Studie aus Großbritannien untersuchte nun, ob […]
Zusammenfassung: Im Februar 2011 erschien als Online-Veröffentlichung der Zeitschrift Gastroenterology ein Artikel, in dem über eine große Zahl von Meldungen an das Adverse Event Reporting System (AERS) der US-amerikanischen Food and Drug Administration zu den unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) Pankreatitis und Pankreaskarzinom bei Diabetikern berichtet wurde, die die Inkretinmimetika Exenatid (Byetta®) und Sitagliptin (Januvia®, Xelevia®) angewandt […]
Langes tägliches Sitzen, ob im Auto, im Büro oder vor dem Fernseher, ist oft mit auch generell reduzierter körperlicher Aktivität assoziiert. Physische Inaktivität, bestimmte Ernährungsgewohnheiten und Rauchen sind unabhängige Risikofaktoren für Diabetes mellitus Typ 2 (DM) und kardiovaskuläre Erkrankungen. In Europa verbringen die Menschen angeblich ca. 40%, in Australien ca. 50% ihrer Freizeit vor dem […]
Im vorigen Jahr haben wir über eine etwas erhöhte Inzidenz von neu diagnostiziertem Diabetes mellitus (DM) berichtet bei Patienten im Alter über 60 Jahre, die mit Statinen behandelt werden, im Vergleich mit Plazebo (1). Im JAMA erschien jetzt eine Metaanalyse (2) von Studien mit zahlreichen Autoren aus vielen Ländern, in denen hoch dosierte sowie niedrig […]
Die günstige Beeinflussung der diabetischen Nephropathie durch ACE-Hemmer (ACEH) oder AT-II-Rezeptor-Blocker (AT-II-RB) gilt als etabliert. Eine Metaanalyse zeigte eine Reduktion relevanter Endpunkte wie chronisches Nierenversagen unter entsprechender Medikation, allerdings keine Senkung der Letalität aller Ursachen (1). Ob der günstige Einfluss von ACEH oder AT-II-RB auf die Nierenfunktion auch für späte Stadien der Niereninsuffizienz gilt, muss […]
Zur strengeren Blutzuckersenkung beim Diabetes mellitus Typ 2 Dr. A.M. aus Korbach schreibt: >> Bei Ihnen ist eine gute Übersicht zu den Unsicherheiten bei der Diabetestherapie zu lesen (1). Ein Fehler hat sich allerdings eingeschlichen: Die Ergebnisse der ultralangen UKPDS-Folgestudien (meines Wissens gibt es nur eine) ermutigen keinesfalls zur Einstellung auf normnahe Blutzuckerwerte, sondern ermutigen […]
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat am 23. September 2010 angeordnet, dass Arzneimittel mit dem Wirkstoff Rosiglitazon (Avandia®, Avandamet®, Avaglim®) in Deutschland ab dem 1. November 2010 nicht mehr vertrieben werden dürfen (1). Es setzt damit eine Empfehlung des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) um, der nach der Bewertung […]