Unter einem Nozeboeffekt wird, analog zum Plazeboeffekt, eine negative Reaktion auf eine therapeutische Intervention ohne einen bekannten spezifischen Wirkmechanismus verstanden (1). Entwickelt ein Patient unter einer Therapie Nebenwirkungen, dann können diese zufällig sein (koinzidentell), pharmakologisch durch das Medikament ausgelöst werden (spezifische Nebenwirkung) oder einer Nozebo-Reaktion entsprechen. Das Auftreten eines Nozebo-Effekts wird von mehreren Faktoren begünstigt, […]
Im vergangenen Jahr konnten Sie im 51. Jahrgang des ARZNEIMITTELBRIEFS insgesamt 90 Artikel lesen. Drei Hauptartikel sollen an dieser Stelle nochmals erwähnt werden. Im Januar (1) beschäftigten wir uns ausführlich mit neu zugelassenen onkologischen Wirkstoffen und kamen zu dem Schluss, dass bei der Mehrzahl der Onkologika die für Patienten relevanten Endpunkte, wie gesundheitsbezogene Lebensqualität und […]
Zusammenfassung: Plazebos sind Scheinarzneimittel ohne nachgewiesene spezifische Effekte in der betreffenden Indikation (Definitionen s. Tab. 1). Sie werden in der Wissenschaft im Vergleichsarm klinischer Prüfungen angewendet, um die Wirksamkeit und Nebenwirkungen eines Verums zu quantifizieren, denn auch diese enthalten immer Plazeboeffekte. Unkontrolliert werden Plazebos auch im klinischen Alltag bei vielen Erkrankungen und Funktionsstörungen verwendet, zumeist […]