Ausgabe 09 / 2012 | Der Arzneimittelbrief

1. Markieren Sie die falsche Aussage!

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Statine für alle über 50 Jahre?

Leitlinien werden in einer Arbeitsgruppe unabhängiger Fachleute einschließlich Allgemeinmedizinern erstellt.

Für die sekundäre Prävention kardiovaskulärer Ereignisse gibt es klare Empfehlungen der Fachgesellschaften zur Statin-Therapie für alle Patienten mit kardialer, zerebraler Vorerkrankung und mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit.

Für Patienten mit niedrigem kardiovaskulären Risiko war bisher kein Nutzen einer medikamentösen Primärprävention nachgewiesen.

In sehr großen Patientenkollektiven können auch sehr kleine Differenzen statistisch signifikant werden, ohne dass diese auch klinisch relevant sein müssen.

Die PROCAM-Tabelle schätzt das individuelle prozentuale Risiko, innerhalb der nächsten 5 Jahre einen Herzinfarkt zu erleiden.

2. Bei welcher Höhe des Gesamtrisikos, während der nächsten 10 Jahre einen Myokardinfarkt zu erleiden, empfehlen die Leitlinien zur Primärprävention ein Statin in Standard-Dosis?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Statine für alle über 50 Jahre?

> 5%

> 10%

> 20%

> 30%

> 40%

3. Wie stark reduzierte eine Therapie mit einem Statin in der Metaanalyse der Cholesterol Treatment Trialists (CTT) das Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis pro 1 mmol/l (38,67 mg/dl) Senkung des LDL-Cholesterins?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Statine für alle über 50 Jahre?

ca. 5%

ca. 10%

ca. 15%

ca. 20%

ca. 25%

4. Welche Aussage ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Statine für alle über 50 Jahre?

In der CTT-Studie wurden annähernd 175.000 Patienten unter Statin-Therapie verfolgt.

Die Endpunkte der CTT-Studie waren tödlicher und nicht-tödlicher Herzinfarkt, koronare Revaskularisation, Schlaganfall und nicht-kardiovaskulärer Tod.

Die Risikoreduktion kardiovaskulärer Ereignisse pro mmol/l Senkung des LDL-Cholesterins fand sich bei allen Patienten, also auch bei Patienten mit niedrigem kardiovaskulärem Risiko.

Eine Risikoreduktion wurde auch für die kardiovaskuläre Letalität nachgewiesen, betraf aber nur die Patienten in der Sekundärprävention.

In der Primärprävention bei Patienten mit niedrigem kardiovaskulärem Risiko kann mit Änderungen des „Lifestyles“ und der Ernährung wahrscheinlich ein ähnlicher protektiver Effekt wie mit Einnahme eines Statins erzielt werden.

5. Wieviele Patienten müssten bei einer statistisch errechneten Senkung des kardiovaskulären Risikos um 0,5%/Jahr ein Jahr lang ein Statin einnehmen, um bei einem Patienten ein kardiovaskuläres Ereignis zu verhindern (Number needed to treat = NNT)?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Statine für alle über 50 Jahre?

5

50

75

200

500

6. Markieren Sie die falsche Aussage!

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Tiotropiumbromid bei Asthma?

In die Studie von Kerstjens et al. wurden Patienten mit Asthma bronchiale eingeschlossen, die im Jahr zuvor mindestens eine Exazerbation gehabt hatten, unabhängig davon, ob sie Raucher waren oder nicht.

Primäre Endpunkte waren die Veränderungen des forcierten exspiratorischen Volumens (FEV1) sowie die Zeit bis zur ersten Exazerbation unter Standardtherapie mit bzw. ohne Tiotropiumbromid.

Die genannte Studie beweist nicht überzeugend, dass Tiotropiumbromid als Zusatz zur Standardtherapie beim Asthma bronchiale einen Vorteil hat bei Patienten mit normalem FEV1 im beschwerdefreien Intervall.

Zur Standardtherapie des Asthma bronchiale im Intervall gehören inhalative langwirkende Beta2-Sympathikomimetika und Kortikosteroide.

Für Patienten mit COPD ist Tiotropiumbromid fester Bestandteil der Basismedikation.

7. Welche Aussage zur Pankreatitis nach endoskopischer retrograder Cholangiopankreatikografie (ERCP) ist richtig?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Nach einer ERCP Indometacin als Suppositorium, um Pankreatitiden vorzubeugen?

Die Häufigkeit ist meist nicht von der Erfahrung des Untersuchers abhängig .

Sie beginnt in der Regel 48 Stunden nach der Untersuchung mit Oberbauchschmerzen.

Die Ursache ist häufig auf eine Verletzung des Ductus Wirsungianus zurückzuführen.

Die Diagnose einer Post-ERCP-Pankreatitis wurde in der Untersuchung von Elmunzer et al. unabhängig von neu nach der Untersuchung aufgetretenen Bauchschmerzen gestellt.

In der genannten Untersuchung trat eine mittlere bis schwere Pankreatitis in der Plazebo-Gruppe fast doppelt so häufig auf wie in der Gruppe, die nach der Untersuchung Indometacin erhalten hatte.

8. Bei wieviel Patienten wurde in der Untersuchung von Elmunzer et al. in etwa eine Post-ERCP-Pankreatitis in der Plazebo-Gruppe beobachtet, unabhängig vom Schweregrad?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Nach einer ERCP Indometacin als Suppositorium, um Pankreatitiden vorzubeugen?

ca. 3%

ca. 7%

ca. 11%

ca. 17%

ca. 26%

9. Wie wurde Indometacin für den Pankreas-protektivem Effekt in der genannten Studie angewendet?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Nach einer ERCP Indometacin als Suppositorium, um Pankreatitiden vorzubeugen?

rektal verabreicht unmittelbar vor der Untersuchung

rektal verabreicht unmittelbar nach der Untersuchung

orale Gabe vor der Untersuchung

orale Gabe direkt nach der Untersuchung

intravenöse Gabe direkt vor der Untersuchung

10. Welche Aussage ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Lokal begrenztes Prostatakarzinom: sofort operieren oder abwarten?

In der Studie von Wilt et al. wurden Männer < 75 Jahre mit einem auf die Prostata begrenzten Karzinom (Stadium T1-T2, N0M0) randomisiert in ein Kollektiv mit früher Operation versus abwartender Beobachtung. Die mediane Beobachtungszeit betrug 10 Jahre.

Es wurden nur Patienten mit einem PSA-Wert > 50 ng/ml eingeschlossen.

Die Prostatakarzinom-spezifische Letalität war in der Gruppe der Frühoperierten 5,8%, in der konservativ behandelten Gruppe 8,4%.

Patienten der invasiv behandelten Gruppe wurde deutlich häufiger urininkontinent und hatten danach auch deutlich häufiger (88% vs. 44%) eine höhergradige erektile Dysfunktion.

Im Hinblick auf die Lebensqualität kann bei einem auf die Prostata begrenzten Karzinom eine abwartende Haltung hinsichtlich einer Entscheidung zur invasiven Therapie eine gute Option sein.

CME Test vom 01.09.2012

1. Markieren Sie die falsche Aussage!

2. Bei welcher Höhe des Gesamtrisikos, während der nächsten 10 Jahre einen Myokardinfarkt zu erleiden, empfehlen die Leitlinien zur Primärprävention ein Statin in Standard-Dosis?

3. Wie stark reduzierte eine Therapie mit einem Statin in der Metaanalyse der Cholesterol Treatment Trialists (CTT) das Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis pro 1 mmol/l (38,67 mg/dl) Senkung des LDL-Cholesterins?

4. Welche Aussage ist falsch?

5. Wieviele Patienten müssten bei einer statistisch errechneten Senkung des kardiovaskulären Risikos um 0,5%/Jahr ein Jahr lang ein Statin einnehmen, um bei einem Patienten ein kardiovaskuläres Ereignis zu verhindern (Number needed to treat = NNT)?

6. Markieren Sie die falsche Aussage!

7. Welche Aussage zur Pankreatitis nach endoskopischer retrograder Cholangiopankreatikografie (ERCP) ist richtig?

8. Bei wieviel Patienten wurde in der Untersuchung von Elmunzer et al. in etwa eine Post-ERCP-Pankreatitis in der Plazebo-Gruppe beobachtet, unabhängig vom Schweregrad?

9. Wie wurde Indometacin für den Pankreas-protektivem Effekt in der genannten Studie angewendet?

10. Welche Aussage ist falsch?