Ausgabe 01 / 2014 | Der Arzneimittelbrief

1. Welche Aussage zu der neuen US-amerikanischen Leitlinie zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Neue US-amerikanische Leitlinien zur Prävention kardiovaskulärer Krankheiten: Indikation für Statine stark ausgeweitet

Der neue Risikokalkulator zur individuellen Abschätzung kardiovaskulärer Ereignisse wird für Personen zwischen 40 und 79 Jahren empfohlen.

Mit dem neuen Risikokalkulator werden klassische Risikofaktoren gewichtet sowie eine ethnische Zuordnung vorgenommen, die ausschließlich zwischen Schwarzen und Nicht-Schwarzen unterscheidet.

Nach den neuen Leitlinien sollten Patienten mit manifester kardiovaskulärer Erkrankung, die jünger sind als 75 Jahre, grundsätzlich alle mit einem Statin behandelt werden.

Die empfohlene Dosis für die Sekundärprävention von Patienten <75 Jahre beträgt 10 mg Atorvastatin/d oder 20 mg Simvastatin/d.

Nach den neuen Leitlinien sollten Personen ohne kardiovaskuläre Erkrankung oder Diabetes mellitus mit einem LDL-Cholesterinwert zwischen 70 mg/dl und 190 mg/dl mit einem Statin behandelt werden, wenn das kalkulierte kardiovaskuläre Gesamtrisiko ≥7,5% in 10 Jahren beträgt.

2. Welcher der nachfolgenden Parameter geht nicht in den Algorithmus des oben genannten Risikokalkulators ein?

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Geschlecht

systolischer Blutdruck

Diabetes

Nikotinkonsum

Kardiale Ejektionsfraktion

3. Ausgehend von einem Gesamtrisiko für ein kardiovaskuläres Ereignis von >7,5% in 10 Jahren: Wieviele nicht-diabetische Patienten mit LDL-Werten zwischen 70 mg% und 190 mg% müssten ein Jahr lang mit einem Statin behandelt werden, um ein kardiovaskuläres Ereignis zu verhindern? („Number needed to treat“)

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ca. 25

ca. 100

ca. 300

ca. 600

ca. 1000

4. Ab welchem Grenzwert für das LDL-Cholesterin sollten Personen zur Primärprävention nach den neuen Leitlinien immer behandelt werden?

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≥ 70 mg/dl

≥ 135 mg/dl

≥ 150 mg/dl

≥ 190 mg/dl

≥ 230 mg/dl

5. Welche Aussage kann aus den neuen Leitlinien nicht abgeleitet werden?

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Diabetiker zwischen 40 und 75 Jahren sollten unabhängig von einer kardiovaskulären Erkrankung bei einem LDL-Wert >70 mg/dl mit einem Statin behandelt werden.

Nach dem neuen Risikokalkulator müssten ab dem 60. Lebensjahr alle gesunden Männer mit Statinen behandelt werden, auch wenn sie keine Risikofaktoren haben.

Gesunde Frauen ohne Risikofaktoren wären laut Risikorechner ab dem 75. Lebensjahr Statin-pflichtig.

Menschen < 21 Jahre mit behandlungsbedürftiger Hypercholesterinämie (LDL_>190mg%) sollten nach den neuen Leitlinien zur Primärprävention mit einer maximal tolerierbaren Statin-Dosis behandelt werden („High-intensity“-Statin-Therapie).

Maßgeblich für die Dosierung im Verlauf ist nach den neuen Leitlinien nicht mehr der aktuelle LDL-Wert, sondern der LDL-Ausgangswert.

6. Markieren Sie die falsche Aussage!

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Neue US-amerikanische Leitlinien zur Prävention kardiovaskulärer Krankheiten: Indikation für Statine stark ausgeweitet

Gemessen an der Inzidenz kardiovaskulärer Erkrankungen in verschiedenen Kohortenstudien wird das mit dem neuen Risikorechner kalkulierte, individuelle kardiovaskuläre Risiko überschätzt.

Aufgrund der neuen Empfehlungen zur lipidsenkenden Therapie ist mit einer erheblichen Zunahme der Statin-Verordnungen zu rechnen, die mit einer relevanten Zunahme der UAW assoziiert sein werden.

Die Meinung namhafter Experten, die diese Leitlinien erstellt haben, ist frei von Interessenkonflikten und sollte unbedingt in die Praxis umgesetzt werden.

Für die neuen Empfehlungen gibt es keinen besseren Evidenzgrad als für die bisherigen Empfehlungen.

Die Messung der Intima-Media-Dicke der A. carotis hat sich nach Datenlage als nicht-zuverlässiger prädiktiver Parameter erwiesen.

7. Welche Aussage ist nicht zutreffend?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Diabetiker mit Koronarer Herzkrankheit: aortokoronare Bypass-Operation, perkutane Koronarintervention oder „nur“ Arzneimittel?

Die aktuellen Leitlinien der Europäischen kardiologischen Gesellschaft (ESC) empfehlen bei stabiler KHK eine Revaskularisation nur bei nachgewiesener relevanter Ischämie trotz optimaler medikamentöser Therapie.

In der SYNTAX-Studie hatten sich bei stabiler KHK im Verlauf von zwei Jahren keine signifikanten Unterschiede ergeben hinsichtlich Tod und Myokardinfarkt beim Vergleich perkutane Koronarintervention (PCI) mit Drug-Eluting-Stents vs. aortokoronare Bypass-Operation (ACBP).

Schlaganfälle waren in dieser Studie signifikant häufiger in der ACBP-Gruppe aufgetreten, während bei Patienten nach PCI signifikant häufiger re-interveniert werden musste.

Von einer ACBP-Operation profitierten in der SYNTAX-Studie am ehesten Diabetiker und Patienten mit komplexen Stenosen und geringem Operationsrisiko.

In die FREEDOM-Studie wurden 1900 Patienten mit Angina pectoris eingeschlossen, bei denen nur ein Koronargefäß oder der Hauptstamm stenosiert war.

8. Was versteht man unter dem SYNTAX-Score?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Diabetiker mit Koronarer Herzkrankheit: aortokoronare Bypass-Operation, perkutane Koronarintervention oder „nur“ Arzneimittel?

Einen Symptom-Score für die belastungsinduzierte Angina pectoris.

Eine Graduierung der morphologisch-anatomischen Komplexizität von Koronarstenosen.

Eine Modifikation des NYHA-Herzinsuffizienz-Scores.

Einen kardiovaskulären Risikoscore aus systolischem Blutdruck, Gewicht, Diabetes, Nikotinkonsum und Hyperlipoproteinämie.

Einen präoperativen Risikoscore für die Letalität bei Herzklappen-Operationen.

9. Welche Aussage zur FREEDOM-Studie ist richtig?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Diabetiker mit Koronarer Herzkrankheit: aortokoronare Bypass-Operation, perkutane Koronarintervention oder „nur“ Arzneimittel?

Über die gesamte Nachbeobachtungszeit von durchschnittlich 3,8 Jahren hatten die Patienten, die einer PCI unterzogen worden waren, eine bessere Lebensqualität als diejenigen, die eine koronare Bypass-Operation erhalten hatten.

Der primäre kombinierte Endpunkt Gesamtletalität, Myokardinfarkt und Schlaganfall wurde bei den Bypass-Operierten signifikant häufiger erreicht als in der PCI-Gruppe.

Myokardinfarkte traten in der PCI-Gruppe halb so oft auf wie in der ACBP-Gruppe.

In der FREEDOM-Studie erwies sich die ACBP als die effizientere Therapie für symptomatische Diabetiker mit mehr als zwei stenosierten Koronargefäßen.

Bei weniger als 5% der Patienten mit PCI war nach einem Jahr eine erneute Revaskularisation notwendig.

10. Wie hoch war die perioperative Inzidenz von Schlaganfällen nach ACBP in der FREEDOM-Studie?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Diabetiker mit Koronarer Herzkrankheit: aortokoronare Bypass-Operation, perkutane Koronarintervention oder „nur“ Arzneimittel?

1,30%

2,40%

5,20%

7,80%

11,40%

CME Test vom 01.01.2014

1. Welche Aussage zu der neuen US-amerikanischen Leitlinie zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist falsch?

2. Welcher der nachfolgenden Parameter geht nicht in den Algorithmus des oben genannten Risikokalkulators ein?

4. Ab welchem Grenzwert für das LDL-Cholesterin sollten Personen zur Primärprävention nach den neuen Leitlinien immer behandelt werden?

5. Welche Aussage kann aus den neuen Leitlinien nicht abgeleitet werden?

6. Markieren Sie die falsche Aussage!

7. Welche Aussage ist nicht zutreffend?

8. Was versteht man unter dem SYNTAX-Score?

9. Welche Aussage zur FREEDOM-Studie ist richtig?

10. Wie hoch war die perioperative Inzidenz von Schlaganfällen nach ACBP in der FREEDOM-Studie?