Ausgabe 03 / 2015 | Der Arzneimittelbrief

1. Bei wie viel Prozent der Patienten muss mit einer Schilddrüsenfunktionsstörung gerechnet werden, wenn sie über längere Zeit Amiodaron einnehmen? Bei

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Amiodaron-induzierte Fehlfunktionen der Schilddrüse

< 2%

2-5%

5-10%

15-20%

25-35%

2. Welche Aussage ist richtig?

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Der natürliche Jodbedarf der Schilddrüse beträgt etwa 300 µg täglich.

Unter Wolff-Chaikoff-Effekt versteht man die Entwicklung einer Struma bei Jodmangel.

Um therapeutische Wirkspiegel zu erreichen, werden Patienten zu Beginn einer Behandlung mit Amiodaron über mehrere Tage mit sehr hohen Dosen „aufgesättigt“.

Amiodaron und seine Metabolite fördern die Konversion von Thyroxin (T4) zu Trijodthyronin (T3) in der Körperperipherie.

Amiodaron kann direkt an den Rezeptor von freiem T4 binden.

3. Wie viel Jod wird etwa mit jeder 200 mg-Tablette Amiodaron in die Schilddrüse aufgenommen?

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0,2 mg

0,5 mg

1 mg

5 mg

9 mg

4. Markieren Sie die falsche Aussage!

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In Regionen mit Jodmangel ist besonders auf eine Amiodaron-induzierte Hyperthyreose (AIH) zu achten.

Eine AIH entwickeln vor allem Patienten mit vorbestehender Knotenstruma.

Eine Amiodaron-induzierte Thyreoiditis kann nach einer hyperthyreoten Phase übergehen in eine Hypothyreose.

Eine Amiodaron-induzierte Hypothyreose tritt besonders häufig bei Patienten mit vorbestehenden TPO-Antikörpern auf.

Bei Patienten mit zuvor unauffälliger Schilddrüsenfunktion ist unter Amiodaron-Therapie nicht mit einer Störung der Schilddrüsenfunktion zu rechnen.

5. Welche Aussage ist falsch?

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Bei der AIH Typ 2 werden Schilddrüsen-Follikel durch eine Thyreoiditis zerstört.

Die AIH 2 tritt oft erst 2-3 Jahre nach Beginn der Therapie mit Amiodaron auf.

Pathologische Schilddrüsen-Werte können monatelang nach Absetzen von Amiodaron fortbestehen.

Unter Therapie mit Thiamazol muss das Blutbild wiederholt kontrolliert werden.

Die AIH Typ 2 sollte bei schweren Verlaufsformen mit einer Radiojod-Therapie kurativ behandelt werden.

6. Welche Aussage ist richtig?

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Bei vitaler Bedrohung durch eine AIH kann eine Thyreoidektomie erwogen werden.

Die AIH Typ 2 wird ausschließlich immunsuppressiv mit Ciclosporin behandelt.

Kann eine AIH nicht eindeutig typisiert werden, sollte zur Sicherheit keine Therapie mit Thyreostatika erfolgen.

Bei behandelter AIH kann Amiodaron risikolos weiter verordnet werden.

Schilddrüsenhormone, TSH und TPO-Antikörper müssen vor Therapiebeginn mit Amiodaron nicht bestimmt werden, sondern erst nach 8 Wochen.

7. Welche Therapie wird bei AIH Typ 1 empfohlen?

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eine Monotherapie mit 300-500 mg Perchlorat/d über 4 Wochen

eine Monotherapie mit 600-1000 mg Perchlorat/d über 1 Woche

eine Monotherapie mit 600-1000 mg Perchlorat/d über einige Wochen in Kombination mit Thiamazol

eine Monotherapie mit 600-1000 mg Perchlorat/d über einige Wochen in Kombination mit Thiamazol und 40 mg Prednisolon/d

eine hochdosierte Kortikosteroid-Monotherapie mit 250 mg Prednisolon/d

8. Markieren Sie die falsche Aussage zu der Studie von Westendorp et al.!

Ca. 10% der Patienten mit akutem Schlaganfall erleiden eine Infektion.

Die Pneumonie ist die häufigste Infektion bei Patienten mit Schlaganfall.

Symptome für eine Infektion treten besonders häufig bereits in den ersten 48 Std. nach dem Insult auf.

In der holländischen Studie von Westendorp et al. wurde der Nutzen einer präventiven Antibiotikagabe beim akuten Schlaganfall geprüft.

Als Antibiotikum wurde Ceftriaxon über 4 Tage eingesetzt.

9. Welche Aussage zur Studie von Westendorp et al. ist falsch?

Die antibiotische Prophylaxe wurde 48. Std. nach dem Insult begonnen.

Der primäre Endpunkt der Studie war das funktionelle Ergebnis nach drei Monaten mittels der modifizierten Rankin-Skala.

Die präventive antibiotische Behandlung hatte in der genannten Studie keinen Einfluss auf das funktionelle Ergebnis drei Monate nach dem Schlaganfall.

Bei den sekundären Endpunkten Tod, Infektionsrate und Länge des Krankenhausaufenthalts ergab sich kein Unterschied in den beiden Kollektiven.

Harnwegsinfekte waren unter antibiotischer Prophylaxe seltener.

10. Welche Aussage zur PARTAGE-Studie trifft nicht zu?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Risikofaktor Polypharmazie: Vorsicht mit Antihypertensiva bei sehr alten und gebrechlichen Patienten

Die PARTAGE-Studie war eine Beobachtungsstudie mit sehr alten, gebrechlichen Pflegeheim-Patienten ≥ 80 Jahren, die über insgesamt zwei Jahre nachbeobachtet wurden.

Bei diesen Heimbewohnern mit wiederholt gemessenen Blutdruckwerten < 130 mmHg systolisch war die Gesamtletalität um 30% höher als bei denen mit höheren Blutdruckwerten.

Am höchsten war die Letalität bei den Patienten mit niedrigem Blutdruck, die zwei und mehr Antihypertensiva eingenommen hatten.

Nach Adjustierung für kardiovaskuläre Komorbiditäten war die Differenz bei der Letalität nicht mehr signifikant.

Die Studienergebnisse weisen darauf hin, dass der Blutdruck bei sehr alten und gebrechlichen Patienten vorsichtig gesenkt werden sollte und dass Polypharmazie möglichst vermieden werden sollte.

CME Test vom 01.03.2015

1. Bei wie viel Prozent der Patienten muss mit einer Schilddrüsenfunktionsstörung gerechnet werden, wenn sie über längere Zeit Amiodaron einnehmen? Bei

2. Welche Aussage ist richtig?

3. Wie viel Jod wird etwa mit jeder 200 mg-Tablette Amiodaron in die Schilddrüse aufgenommen?

4. Markieren Sie die falsche Aussage!

5. Welche Aussage ist falsch?

6. Welche Aussage ist richtig?

7. Welche Therapie wird bei AIH Typ 1 empfohlen?

8. Markieren Sie die falsche Aussage zu der Studie von Westendorp et al.!

9. Welche Aussage zur Studie von Westendorp et al. ist falsch?

10. Welche Aussage zur PARTAGE-Studie trifft nicht zu?