Ausgabe 02 / 2015 | Der Arzneimittelbrief

1. Markieren Sie die falsche Aussage!

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Therapeutische Hypothermie nach kardiopulmonaler Reanimation

Die häufigste Ursache für einen Herz-Kreislauf-Stillstand ist die Asystolie.

In Deutschland ist der Anteil der von Laien durchgeführten Herz-Druck-Massagen beim Herz-Kreislauf-Stillstand noch viel zu niedrig.

Patienten, die einen Herz-Kreislauf-Stillstand erlitten haben und nach Wiederherstellen des Spontankreislaufs anhaltend komatös sind, erhalten nach den aktuellen Leitlinien eine therapeutische Hypothermie (TH).

In der Target Temperature Management (TTM)-Studie von Nielsen et al. wurden mehr als 70% der Patienten mit Kreislaufstillstand außerhalb der Klinik durch Laien reanimiert.

Die Zeit bis zum Beginn der Reanimationsmaßnahmen betrug in dieser Studie im Median weniger als eine Minute.

2. Welche Aussage ist nicht zutreffend?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Therapeutische Hypothermie nach kardiopulmonaler Reanimation

In der TTM-Studie ergab sich hinsichtlich des neurologischen Ergebnisses kein Unterschied zwischen Patienten mit TH im Vergleich zu Reanimierten, deren Körpertemperatur auf 36°C eingestellt worden war.

Die Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin (DGIIN) empfiehlt auch nach den Ergebnissen der TTM-Studie weiterhin, vom aktuellen Hypothermiekonzept nicht abzuweichen.

Bei einem bewusstlosen Patienten nach Kreislaufstillstand sollte eine Temperatur von 36°C möglichst nicht überschritten werden.

Nach Reanimation ist es Ziel jeder Therapie, die Hypoxie-bedingten neurologischen Schäden zu minimieren.

Bisher ist die TH nach Kreislaufstillstand systematisch nur für die Reanimation bei Asystolie untersucht worden.

3. Welche Aussage zur TH ist richtig?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Therapeutische Hypothermie nach kardiopulmonaler Reanimation

Die Temperaturmessung bei TH erfolgt kontinuierlich im Ohr.

In der Aufwärmphase der TH werden Reanimierte mit 1°/Std. wiedererwärmt.

Wahrscheinlich ist es prognostisch günstiger, die TH nach Reanimation möglichst früh zu beginnen.

Patienten mit Herz-Kreislaufstillstand bei Myokardinfarkt und Fibrinolyse-Therapie können wegen der verlängerten Gerinnungszeit nach Lyse keine TH-Behandlung erhalten.

Eine angeborene Koagulopathie ist keine Kontraindikation für die TH.

4. Markieren Sie die falsche Aussage!

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Therapeutische Hypothermie nach kardiopulmonaler Reanimation

Das neurologische Ergebnis nach Reanimation sollte nicht früher als 72 Std nach Erreichen der Normothermie beurteilt werden, denn Sedativa, die während der Hypothermie indiziert sind, werden unter Hypothermiebedingungen sehr viel langsamer abgebaut.

Sensorisch evozierte Potentiale können auch unter Hypothermie verwertbar beurteilt werden.

Unter und nach Hypothermiebehandlung werden Infektionen nicht häufiger beobachtet.

Starkes Muskelzittern bei TH kann medikamentös durch neuromuskuläre Blockade mit Pancuronium beseitigt werden.

Die TH wird am häufigsten durch Oberflächenkühlung mit Kühlwasser- durchströmten Körper-Manschetten durchgeführt.

5. Wie lautet die aktuelle Empfehlung der DGIIN für die Praxis der TH bei anhaltend Bewusstlosen nach Herz-Kreislauf-Stillstand?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Therapeutische Hypothermie nach kardiopulmonaler Reanimation

Kühlung über 12 Std. auf eine Körpertemperatur von 29-30° C

Kühlung über 24-48 Std. auf eine Körpertemperatur von 30-32°C

Kühlung über12-24 Std. auf eine Körpertemperatur von 32-34°C

Kühlung über 48 Std. auf eine Körpertemperatur von 34° C

Kühlung über 36 Std. auf eine Körpertemperatur von 33-35° C

6. Welche Aussage zur Metaanalyse der Cholesterol Treatment Trialists’ collaborators ist richtig?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Statine sind bei Frauen und Männern kardiovaskulär gleich stark protektiv wirksam

In der Metaanalyse ergab sich keine Korrelation zwischen der absoluten Effektivität von Statinen und der Höhe des kardiovaskulären Risikos.

In den analysierten Studien hatten Frauen ein nahezu gleich hohes kardiovaskuläres Risiko wie Männer.

Statine reduzierten bei Frauen und Männern gleich häufig große vaskuläre Ereignisse, bezogen auf 1,0 mmol/l Senkung des LDL- Cholesterins.

Die Gesamtletalität (alle Ursachen) wurde in der Metaanalyse unter Statinen gesenkt, bei Männern aber stärker als bei Frauen.

Statine sind in der Primärprävention kardiovaskulärer Ereignisse absolut genau so stark wirksam wie in der Sekundärprävention.

7. Welche Aussage zur ARISTOTLE-Studie ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Amiodaron in Kombination mit Antikoagulanzien in der ARISTOTLE-Studie (Apixaban vs. Vitamin-K-Antagonist)

Unter Apixaban wurden intrakranielle Blutungen seltener beobachtet als unter Vitamin-K-Antagonisten (VKA).

Schlaganfälle oder arterielle Embolien traten in allen Kollektiven in weniger als 2% der Fälle auf.

Für Patienten, die gleichzeitig mit Amiodaron behandelt wurden, war Apixaban im Vergleich zu VKA statistisch eindeutig überlegen.

Das Kollektiv der mit Amiodaron Behandelten zeichnete sich aus durch einen höheren Anteil von Patienten mit systolischer kardialer Dysfunktion.

Die mit Amiodaron behandelten Patienten hatten häufiger paroxysmales Vorhofflimmern und höhere Embolieraten.

8. Welche Aussage trifft zu?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Ambulant erworbene Pneumonie: zusätzliche Behandlung mit einem Glukokortikosteroid

Die häufigste Todesursache ist nach WHO-Statistik weltweit die Pneumonie.

In der Schweizer multizentrischen Studie wurden stationäre Patienten mit einem radiologisch gesicherten Infiltrat und klinischen Infektzeichen randomisiert in eine alleinige antibiotische Therapie oder in eine Kombination mit 25 mg Prednisolon/d.

Es wurden Patienten mit ambulant erworbener oder nosokomialer Pneumonie eingeschlossen.

Patienten mussten innerhalb von 24 Std. nach Diagnosestellung in die Studie eingeschlossen werden.

Moxifloxazin wurde bei allen Patienten als Antibiotikum der Wahl eingesetzt.

9. Markieren Sie die falsche Aussage!

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Ambulant erworbene Pneumonie: zusätzliche Behandlung mit einem Glukokortikosteroid

Die Behandlung mit Antibiotika plus Prednisolon bei Pneumonie erfolgte nach Studienprotokoll über 5 Tage.

Der primäre Studien-Endpunkt war die Zeit in Tagen bis zu einer definierten „stabilen klinischen Situation“ über mindestens 24 h.

Die Schweizer Studie zeigte einen geringen, aber signifikanten Vorteil für die Patienten, die neben der antibiotischen Therapie Prednisolon erhalten hatten.

Für eine generelle Empfehlung zur Kombination von Antibiotika mit Prednisolon bei ambulant erworbener Pneumonie ist die aktuelle Datenlage nicht ausreichend.

Bei Pneumocystis jirovecii (carinii)-Pneumonie ist der Vorteil einer zusätzlichen Therapie mit einem Kortikosteroid für das Überleben statistisch gesichert.

10. Welche Aussage ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Atypische Neuroleptika erhöhen das Risiko für Diabetes mellitus Typ 2 bei Kindern und Jugendlichen

Atypische Neuroleptika (AN) wie Olanzapin, Risperidon und Quetiapin führen bei Erwachsenen häufig zur Gewichtszunahme.

AN werden bei Kindern und Jugendlichen als Therapiealternative beim Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) eingesetzt.

AN können über eine zunehmende Insulinresistenz einen Diabetes mellitus Typ 2 induzieren.

Nach den Ergebnissen der retrospektiven Studie des Tennessee Medicaid-Programms steigt bei Kindern das Risiko für einen Diabetes mellitus mit höheren kumulativen Dosen der AN.

Bereits ein Jahr nach Absetzen der AN hat sich das statistische Risiko für Diabetes mellitus wieder normalisiert.

CME Test vom 01.02.2015

1. Markieren Sie die falsche Aussage!

2. Welche Aussage ist nicht zutreffend?

3. Welche Aussage zur TH ist richtig?

4. Markieren Sie die falsche Aussage!

5. Wie lautet die aktuelle Empfehlung der DGIIN für die Praxis der TH bei anhaltend Bewusstlosen nach Herz-Kreislauf-Stillstand?

6. Welche Aussage zur Metaanalyse der Cholesterol Treatment Trialists’ collaborators ist richtig?

7. Welche Aussage zur ARISTOTLE-Studie ist falsch?

8. Welche Aussage trifft zu?

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10. Welche Aussage ist falsch?