Ausgabe 01 / 2018 | Der Arzneimittelbrief

1. Welche Aussage ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Frühe „Deeskalation“ der dualen Plättchenhemmung nach Akutem Koronarsyndrom?

Die aktuellen europäischen Leitlinien empfehlen nach Koronarintervention bei Akutem Koronarsyndrom (ACS) eine duale Thrombozytenfunktionshemmung für 12 Monate.

Prasugrel und Ticagrelor sind P2Y12-Rezeptorblocker.

Prasugrel und Ticagrelor senken nach der TRITON-TIMI-38- und PLATO-Studie die Häufigkeit von Reinfarkten stärker als Clopidogrel.

In die TROPICAL-ACS-Studie wurden ausschließlich Patienten mit einem ST-Hebungsinfarkt (STEMI) eingeschlossen.

Das mittlere Alter der Teilnehmer betrug 59 Jahre.

2. Markieren Sie die falsche Aussage!

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Frühe „Deeskalation“ der dualen Plättchenhemmung nach Akutem Koronarsyndrom?

Die TROPICAL-ACS-Studie wurde durch den Hersteller von Clopidogrel finanziert.

Alle 2.610 Patienten erhielten zur Koronarintervention bei ACS zunächst ASS plus Prasugrel.

Die Hälfte der Patienten wurde eine Woche nach Entlassung aus dem Krankenhaus auf ASS plus Clopidogrel umgestellt.

Patienten mit hoher Plättchenreaktivität im Plättchenfunktionstest wurden aus Sicherheitsgründen wieder auf ASS plus Prasugrel zurückgesetzt.

Unter ASS plus Clopidogrel wurde bei 39% und unter ASS plus Prasugrel bei 14% eine erhöhte Plättchenreaktivität gemessen.

3. Welche Aussage zur TROPICAL-ACS Studie ist nicht zutreffend?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Frühe „Deeskalation“ der dualen Plättchenhemmung nach Akutem Koronarsyndrom?

Die Einnahme der Studienmedikation erfolgte offen, die Nachuntersucher waren hinsichtlich der Gruppenzuteilung verblindet.

Die Nachbeobachtungsdauer betrug 12 Monate.

Der primäre kombinierte Endpunkt, zusammengesetzt aus kardiovaskulärem Tod, Myokardinfarkt, Schlaganfall und bedeutsamen Blutungen trat in beiden Armen etwa gleich häufig ein.

Blutungskomplikationen waren im Prasugrel-Arm signifikant häufiger.

Stentthrombosen waren in beiden Armen sehr selten (<1%).

4. Welche Aussage zur TOPIC-Studie ist nicht korrekt?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Frühe „Deeskalation“ der dualen Plättchenhemmung nach Akutem Koronarsyndrom?

Es handelt sich um eine monozentrische Studie.

Alle Patienten erhielten periinterventionell ASS plus Ticagrelor oder Prasugrel, nach Wahl der behandelnden Ärzte.

Patienten im Interventionsarm wurden nach 4 Wochen auf ASS plus Clopidogrel umgestellt, ohne Messung der Plättchenfunktion.

Die Adhärenz zur zugelosten Medikation betrug im Interventionsarm 86% und im Kontrollarm 74,9%.

In der Kontrollgruppe wurden signifikant weniger Blutungen beobachtet.

5. Welche Aussage zum Herpes zoster ist nicht korrekt?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Evaluation einer Herpes-zoster-Impfkampagne drei Jahre nach Implementierung in England – eine populationsbasierte Studie

Er beruht auf einer reaktivierten Varizellen-Infektion.

Typisch sind in Gruppen stehende Bläschen entlang eines Dermatoms.

Die Inzidenz steigt mit zunehmendem Alter.

Durch eine frühzeitige antivirale Therapie wird die postherpetische Neuralgie nachweislich verhindert.

Für eine Impfung steht ein abgeschwächter Lebend- oder ein Totimpfstoff zur Verfügung.

6. Markieren Sie die falsche Aussage!

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Evaluation einer Herpes-zoster-Impfkampagne drei Jahre nach Implementierung in England – eine populationsbasierte Studie

Durch die Impfung kann bei Patienten ≥ 70 Jahre sowohl die Inzidenz des Herpes zoster als auch des postherpetischen Schmerzsyndroms gesenkt werden.

Die STIKO hat für Deutschland bisher nur eine Impfempfehlung für immunsupprimierte Patienten gegeben.

In Großbritannien wurde 2013 ein Herpes zoster Impfprogramm für Personen im Alter von 70 Jahren begonnen

In den ersten drei Jahren nach Beginn der Impfkampagne sank die Inzidenz von Herpes zoster um 35% und die der postherpetischen Neuralgie um 50%.

Die Effektivität der Impfung gegen die postherpetische Neuralgie wurde mit 70-88% berechnet.

7. Welche Erregerspezies wird bei Wundinfektionen nach chirurgischer Materialentfernung besonders häufig nachgewiesen?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Implantatentfernung am Fuß: Unerwartet hohe Infektionsraten und kein Nutzen einer Prophylaxe mit Cefazolin

Corynebakterien

Enterobakterien

Staphylokokken

Streptokokken

Pilze

8. Welche Aussage zu Wundinfektionen nach chirurgischer Materialentfernung ist nicht richtig?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Implantatentfernung am Fuß: Unerwartet hohe Infektionsraten und kein Nutzen einer Prophylaxe mit Cefazolin

Durch eine perioperative Antibiotika-Prophylaxe kann bei chirurgischer Frakturbehandlung mit Einsetzen eines Implantats die Infektionsrate in etwa halbiert werden.

Cefazolin ist eines der am häufigsten verwendeten Antibiotika für die perioperative Prophylaxe bei orthopädischen Eingriffen.

In der Studie von Backes et al. kam es bei 14% der Patienten nach Implantatentfernung am Fuß oder Unterschenkel innerhalb von 30 Tagen zu postoperativen Wundinfektionen.

In der Studie von Backes wurde die Infektionsrate bei Materialentfernung durch eine periprozedurale Antibiotika-Prophylaxe um mehr als 30% reduziert.

Jede Materialentfernung bedarf einer kritischen Nutzen-Risiko-Abwägung.

9. Markieren Sie die falsche Aussage zur hormonellen Kontrazeption!

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Neuere hormonale Kontrazeptiva und Brustkrebs-Risiko

Östrogene können die Entstehung von Brustkrebs begünstigen.

Die meisten oralen Kontrazeptiva enthalten Ethinylestradiol als Monosubstanz.

Früher enthielten orale Kontrazeptiva oft hohe Dosen Ethinylestradiol (> 50 μg pro Tablette).

In der Studie von Mørch et al. waren Gestagen-Monopräparate, die nur Norethisteron oder Desogestrel enthielten, nicht mit erhöhtem Brustkrebs-Risiko assoziiert.

Bei > 40-Jährigen sollten Ethinylestradiol-haltige Kontrazeptiva wegen bereits erhöhter basaler Risiken für Brustkrebs und kardiovaskuläre Ereignisse nur ausnahmsweise verordnet werden.

10. Wie stark nimmt das Brustkrebs-Risiko bei mehrjähriger Einnahme von Ethinylestradiol enthaltenden oralen Kontrazeptiva zu?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Neuere hormonale Kontrazeptiva und Brustkrebs-Risiko

um ca. 3%

um ca. 10%

um ca. 15%

um ca. 20%

um ca. 30%

CME Test vom 01.01.2018

1. Welche Aussage ist falsch?

2. Markieren Sie die falsche Aussage!

3. Welche Aussage zur TROPICAL-ACS Studie ist nicht zutreffend?

4. Welche Aussage zur TOPIC-Studie ist nicht korrekt?

5. Welche Aussage zum Herpes zoster ist nicht korrekt?

6. Markieren Sie die falsche Aussage!

7. Welche Erregerspezies wird bei Wundinfektionen nach chirurgischer Materialentfernung besonders häufig nachgewiesen?

8. Welche Aussage zu Wundinfektionen nach chirurgischer Materialentfernung ist nicht richtig?

9. Markieren Sie die falsche Aussage zur hormonellen Kontrazeption!

10. Wie stark nimmt das Brustkrebs-Risiko bei mehrjähriger Einnahme von Ethinylestradiol enthaltenden oralen Kontrazeptiva zu?