Ausgabe 12 / 2017 | Der Arzneimittelbrief

1. Auf welchen Wert sollte der Blutdruck bei Erwachsenen mit arterieller Hypertonie und manifester kardiovaskulärer (CV) Erkrankung nach den neuen US-amerikanischen Leitlinien möglichst gesenkt werden?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Die neue US-amerikanische Leitlinie zur arteriellen Hypertonie

< 120/80 mm Hg

< 130/80 mm Hg

< 140/85 mm Hg

< 150/90 mm Hg

< 160/95 mm Hg

2. Welcher der genannten Parameter wird in die Berechnung des CV-Gesamtrisikos anhand des ASCVD (AtheroSclerotic CardioVascular Disease)-Risikorechners nicht einbezogen?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Die neue US-amerikanische Leitlinie zur arteriellen Hypertonie

Alter

HbA1c

Cholesterinwerte

systolischer RR

Raucherstatus

3. Ein erhöhtes CV-Risiko, berechnet nach dem ASCVD-Risikokalkulator, besteht nach aktueller Leitlinie bei einer Ereigniswahrscheinlichkeit von

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Die neue US-amerikanische Leitlinie zur arteriellen Hypertonie

≥ 5% in 10 Jahren.

≥ 10% in 10 Jahren.

≥ 15% in 10 Jahren.

≥ 20% in 10 Jahren.

≥ 25% in 10 Jahren.

4. Markieren Sie die falsche Aussage!

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Die neue US-amerikanische Leitlinie zur arteriellen Hypertonie

Pro 20 mm Hg Anstieg des systolischen RR bzw. 10 mm Hg des diastolischen RR über den als normal definierten RR verdoppelt sich das CV-Risiko.

„Lifestyle“-Änderungen können zwar das Körpergewicht, jedoch nicht den Blutdruck relevant senken.

Bei Erwachsenen mit arterieller Hypertonie ohne manifeste CV-Erkrankung sollte der Blutdruck unter Therapie einen Wert von 140/90 mm Hg nicht überschreiten.

Bei älteren multimorbiden hypertensiven Patienten sollte ein individueller Ziel-RR unter individueller Nutzen-Risiko-Abwägung festgelegt werden.

Die Autoren und die meisten Reviewer der amerikanischen Leitlinie hatten nach eigener Erklärung keine Interessenkonflikte mit der Pharmaindustrie.

5. Welche Aussage zu Dapagliflozin ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Dapagliflozin bei Diabetes mellitus Typ 1

SGLT2-Hemmer sind für Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 und 2 zugelassen.

Dapagliflozin hemmt den renalen Natrium-Glukose-Cotransporter Typ 2.

Durch gesteigerte renale Glukoseausscheidung gehen Kalorien verloren und der Extrazellulärraum wird verkleinert.

SGLT2-Hemmer könnten über den Mechanismus einer renal-tubulären Reabsorption von Ketonkörpern eine diabetische Ketoazidose begünstigen.

Dapagliflozin fördert im Pankreas die Sekretion von Glukagon, das die Lipolyse und Ketogenese triggert.

6. Welche Aussage ist nicht zutreffend?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Dapagliflozin bei Diabetes mellitus Typ 1

In die DEPICT-1-Studie wurden Patienten mit stabil eingestelltem DM1 eingeschlossen und erhielten zusätzlich zum Insulin 5 mg oder 10 mg/d Dapagliflozin oder Plazebo.

Primärer Studienendpunkt war die Änderung des HbA1c-Werts nach 24 Wochen.

Der Insulinbedarf war nach 24 Wochen unter 5 mg bzw. 10 mg Dapagliflozin/d um ca. 9 bzw. 10% niedriger als unter Plazebo.

In der DEPICT-1-Studie traten diabetische Ketoazidosen unter Behandlung mit Dapaglifozin häufiger auf als unter Plazebo.

Zu schweren Hypoglykämien kam es in der Gruppe mit 10 mg/d Dapagliflozin doppelt so häufig wie in der Plazebogruppe.

7. Welche Aussage ist richtig? Idarucizumab

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Antidot Idarucizumab bei Blutungen unter Dabigatran: kein „Ausschalter“

ist ein Antifibrinolytikum.

ist ein humanisiertes Antikörper-Fragment.

antagonisiert alle neuen Antikoagulanzien.

wird als Einzelbolus s.c. injiziert.

normalisiert den Blutgerinnungstest frühestens 3 Std. nach Injektion.

8. Welche Aussage trifft zu?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Antidot Idarucizumab bei Blutungen unter Dabigatran: kein „Ausschalter“

Idarucizumab wirkt spezifisch gegen Edoxaban.

Idarucizumab antagonisiert alle Faktor Xa-Inhibitoren.

Nach Gabe von Prothrombin-Komplex zur Antagonisierung von Vitamin-K- Antagonisten (VKA) kann nach 1-5 Stunden mit einer normalisierten Gerinnung gerechnet werden.

Mit der Infusion von Fresh Frozen Plasma (FFP) wird bei VKA-Behandelten die Blutgerinnung sofort normalisiert.

Nach einem Einzelbolus Idarucizumab kamen in der REVERSE AD-Studie alle Blutungen sofort zum Stillstand.

9. Welche Aussage zur antithrombotischen Tripel-Therapie ist nicht korrekt?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Nochmals antikoagulatorische Tripel-Therapie: RE-DUAL-PCI-Studie – eine vergebene Chance

Sie betrifft meist Patienten unter oraler Antikoagulation bei Vorhofflimmern, die aktuell eine Koronarintervention erhalten haben.

Die Tripel-Therapie soll thrombembolische Schlaganfälle und lokale Stentthrombosen verhindern.

Sie besteht aus einer doppelten Plättchenhemmung plus einem oralen Antikoagulans (OAK).

Zur Antikoagulation in der Tripel-Therapie können VKA oder eines der neuen oralen Antikoagulantien (NOAK) eingesetzt werden.

Unter der Tripel-Therapie kommt es bei etwa 10% der Patienten zu klinisch bedeutsamen Blutungen.

10. Markieren Sie die falsche Aussage!

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Nochmals antikoagulatorische Tripel-Therapie: RE-DUAL-PCI-Studie – eine vergebene Chance

Aktuelle Leitlinien empfehlen für Patienten mit erhöhtem Blutungsrisiko eine duale antikoagulatorische Therapie, bestehend aus einem OAK plus Clopidogrel.

In den Leitlinien wird bei einer Tripel-Therapie von Ticagrelor und Prasugrel als Kombinationspartner des OAK aus Sicherheitsgründen explizit abgeraten.

In der PIONEER-AF-PCI-Studie waren Blutungen unter Dosis-reduziertem Rivaroxaban plus doppelter oder einfacher Plättchenhemmung deutlich seltener im Vergleich zur Standard-Tripel-Therapie mit VKA.

In der RE-DUAL-PCI- Studie war unter dualer Therapie mit dem NOAK Dabigatran plus einfacher Plättchenhemmung die Häufigkeit von Blutungskomplikationen unabhängig von der Dabigatran-Dosis (2 x 110 oder 2 x 150 mg/d).

Aus den bisher veröffentlichten Studien ist wegen zu geringer Fallzahlen eine statistisch abgesicherte Aussage über die Höhe des Risikos von Stent-Thrombosen unter dualer Therapie nicht möglich.

CME Test vom 01.12.2017

1. Auf welchen Wert sollte der Blutdruck bei Erwachsenen mit arterieller Hypertonie und manifester kardiovaskulärer (CV) Erkrankung nach den neuen US-amerikanischen Leitlinien möglichst gesenkt werden?

2. Welcher der genannten Parameter wird in die Berechnung des CV-Gesamtrisikos anhand des ASCVD (AtheroSclerotic CardioVascular Disease)-Risikorechners nicht einbezogen?

3. Ein erhöhtes CV-Risiko, berechnet nach dem ASCVD-Risikokalkulator, besteht nach aktueller Leitlinie bei einer Ereigniswahrscheinlichkeit von

4. Markieren Sie die falsche Aussage!

5. Welche Aussage zu Dapagliflozin ist falsch?

6. Welche Aussage ist nicht zutreffend?

7. Welche Aussage ist richtig? Idarucizumab

8. Welche Aussage trifft zu?

9. Welche Aussage zur antithrombotischen Tripel-Therapie ist nicht korrekt?

10. Markieren Sie die falsche Aussage!