Ausgabe 02 / 2018 | Der Arzneimittelbrief

1. Welches Kriterium gehört nicht zu den SLiM-CRAB-Kriterien, die zur Entscheidung über die Notwendigkeit einer medikamentösen Therapie beim Multiplen Myelom herangezogen werden?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Multiples Myelom: Das Zeitalter der Immuntherapie hat begonnen

Anämie < 10 g/dl

Nierenfunktionseinschränkung mit Kreatinin > 2 mg/dl

Nachweis von ≥ 2 fokalen Läsionen von mindestens 5 mm Durchmesser im MRT

Verminderung der Thrombozyten auf < 80.000/µl

Nachweis einer klonalen Plasmazellinfiltration im Knochenmark ≥ 60%

2. Arzneimittel welcher Wirkstoffklasse werden nicht zur Behandlung des Multiplen Myeloms eingesetzt?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Multiples Myelom: Das Zeitalter der Immuntherapie hat begonnen

Proteasominhibitoren

Tyrosinkinaseinhibitoren

Immunmodulatoren

Histondeacetylase-Inhibitoren

monoklonale Antikörper

3. Markieren Sie die falsche Aussage zu Elotuzumab (Empliciti®)!

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Multiples Myelom: Das Zeitalter der Immuntherapie hat begonnen

Elotuzumab ist ein humanisierter monoklonaler Antikörper.

Der Wirkmechanismus von Elotuzumab beruht vor allem auf einer Antikörper-abhängigen zellvermittelten Zytotoxizität.

In der für die Zulassung von Elotuzumab relevanten Studie war das Gesamtüberleben der primäre Endpunkt.

In der für die Zulassung von Elotuzumab relevanten Studie wurde die Kombination von Elotuzumab mit Lenalidomid und Dexamethason mit Lenalidomid und Dexamethason verglichen.

Die Auswertung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität bzw. Symptomatik ergab zwischen beiden Therapiearmen keine signifikanten Unterschiede.

4. Welche Aussage zu Daratumumab (Darzalex®) ist nicht richtig?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Multiples Myelom: Das Zeitalter der Immuntherapie hat begonnen

Der monoklonale Antikörper Daratumumab bindet an das Glykoprotein CD38, das stark von Myelomzellen exprimiert wird.

Daratumumab wurde 2016 von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) mit einer bedingten Zulassung und nach einer beschleunigten Beurteilung zugelassen.

Für die Zulassung waren Ergebnisse von zwei abgeschlossenen randomisierten kontrollierten Studien (CASTOR, POLLUX) entscheidend.

In beiden Studien konnte eine Verlängerung des progressionsfreien Überlebens für Daratumumab in Kombination mit Bortezomib oder Lenalidomid und Dexamethason im Vergleich zu den Therapiearmen ohne monoklonalen Antikörper gezeigt werden.

Tests vor einer Bluttransfusion, wie beispielsweise Antiköpersuchtest, indirekter Coombs-Test und Kreuzprobe können nach Therapie mit Daratumumab ein falsch positives Ergebnis zeigen.

5. Welche Aussage zu Daratumumab ist richtig?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Multiples Myelom: Das Zeitalter der Immuntherapie hat begonnen

Das mediane Alter der Patienten, die in die CASTOR Studie eingeschlossen wurden, lag mit 64 Jahren genau im Bereich des medianen Alters von unbehandelten Patienten mit Multiplem Myelom.

Patientenrelevante Endpunkte (z. B. gesundheitsbezogene Lebensqualität) wurden in beiden Studien (CASTOR, POLLUX) durch die Gabe von Daratumumab signifikant verbessert.

Die Gesamtansprechraten auf Daratumumab in Kombination mit Bortezomib oder Lenalidomid und Dexamethason waren signifikant besser als auf die Kombinationen ohne den monoklonalen Antikörper.

Daratumumab ist aktuell nur zugelassen als Monotherapie von Patienten mit rezidiviertem und/oder refraktärem Myelom.

In einer Netzwerk Metaanalyse erwies sich Daratumumab in Kombination mit Lenalidomid und Dexamethason als derzeit wirksamste Therapieoption hinsichtlich des Gesamtüberlebens bei Patienten mit rezidiviertem und/oder refraktärem Mulitplen Myelom.

6. Wie hoch ist die Inzidenz der heterozygoten Faktor-V-Leiden- bzw. Prothrombin-G20210A-Mutation in Europa?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Klinische, epidemiologische und therapeutische Aspekte bei genetischer Thrombophilie und venösen Thromboembolien

ca. 10% bzw. ca. 3-4%

ca. 5% bzw. 2-3%

ca.1% bzw. 5-6%

ca. 5% bzw. 1-2%

ca. 8% bzw. 5-6%

7. Welche Aussage/Empfehlung ist im Hinblick auf Träger der Faktor-V-Leiden (FVL)-Mutation richtig?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Klinische, epidemiologische und therapeutische Aspekte bei genetischer Thrombophilie und venösen Thromboembolien

Jeder Patient mit venöser Thromboembolie sollte auf die FVL-Mutation hin getestet werden.

Jeder Verwandte ersten Grades von Personen mit einer Anamnese von Thrombophilie und Thromboembolien sollte auf die FVL-Mutation hin getestet werden.

Nach einer großen Metaanalyse ist das Risiko für ein spontanes Thromboserezidiv bei Trägern der FVL-Mutation um ca. 40-50% höher als bei Nichtträgern.

Die Dauer der antikoagulatorischen Therapie nach einer Thromboembolie sollte bei Trägern der FVL-Mutation als Rezidivprophylaxe generell lebenslang sein.

Die Dauer der antikoagulatorischen Therapie nach Thromboembolie orientiert sich primär am FVL-Trägerstatus und nicht an der klinischen Situation.

8. Welche Aussage zur perkutanen Koronarintervention (PCI) bei stabiler Angina pectoris und koronarer Ein-Gefäßerkrankung ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Keine perkutane Koronarintervention bei stabiler KHK?

Nach den Leitlinien der Europäischen Kardiologischen Gesellschaft (ESC) ist die PCI bei einer angiographisch nachgewiesenen stabilen Koronarstenose indiziert, wenn szintigraphisch oder mittels intrakoronarer Druckmessung eine Ischämie nachgewiesen wurd

Eine signifikante Stenose im proximalen Ramus interventricularis anterior gilt als kritische Stenose-Lokalisation mit Indikation für eine PCI.

In der ORBITA-Studie wurde prospektiv randomisiert und verblindet der Effekt einer PCI bei stabiler KHK mit einer Scheinprozedur verglichen.

Primärer Endpunkt war eine Zunahme der Kontraktilität in einer standardisierten Echokardiografie.

Im Verlauf von 6 Wochen zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen im Hinblick auf die Zunahme der ergometrischen Belastungsdauer.

9. Welche Aussage ist richtig?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Risiken von Valproinsäure bei Frauen im gebärfähigen Alter

Valproinsäure (VPA) ist bei schizoaffektiven Störungen kontraindiziert.

VPA ist auch für die Migräneprophylaxe zugelassen.

Bedenken gegen eine antikonvulsive Therapie mit VPA bestehen nur während der ersten 12 Wochen einer Schwangerschaft.

Ein Risiko für pränatale Entwicklungsstörungen durch VPA besteht erst bei einer Schwellendosis von mehr als 900 mg/d.

Levetiracetam und Lamotrigin sind für eine antikonvulsive Therapie bei Frauen im gebärfähigen Alter gut geeignet.

10. VPA erhöht das Risiko für Neuralrohr-Defekte (Spina bifida) um das

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Risiken von Valproinsäure bei Frauen im gebärfähigen Alter

Doppelte

4fache

6fache

10fache

12fache

CME Test vom 01.02.2018

1. Welches Kriterium gehört nicht zu den SLiM-CRAB-Kriterien, die zur Entscheidung über die Notwendigkeit einer medikamentösen Therapie beim Multiplen Myelom herangezogen werden?

2. Arzneimittel welcher Wirkstoffklasse werden nicht zur Behandlung des Multiplen Myeloms eingesetzt?

3. Markieren Sie die falsche Aussage zu Elotuzumab (Empliciti®)!

4. Welche Aussage zu Daratumumab (Darzalex®) ist nicht richtig?

5. Welche Aussage zu Daratumumab ist richtig?

6. Wie hoch ist die Inzidenz der heterozygoten Faktor-V-Leiden- bzw. Prothrombin-G20210A-Mutation in Europa?

7. Welche Aussage/Empfehlung ist im Hinblick auf Träger der Faktor-V-Leiden (FVL)-Mutation richtig?

8. Welche Aussage zur perkutanen Koronarintervention (PCI) bei stabiler Angina pectoris und koronarer Ein-Gefäßerkrankung ist falsch?

9. Welche Aussage ist richtig?

10. VPA erhöht das Risiko für Neuralrohr-Defekte (Spina bifida) um das