Ausgabe 04 / 2018 | Der Arzneimittelbrief

1. Markieren Sie die falsche Aussage!

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Sepsis – Neues zur Definition, Nomenklatur und zum weiterhin unklaren Stellenwert der Glukokortikosteroide in der Therapie des septischen Schocks

In den aktuellen Sepsis-Leitlinien wird der Begriff "schwere Sepsis" nicht mehr verwendet.

Für die Einstufung als septischer Schock wird eine Erhöhung des Serumlaktats auf > 2 mmol/l gefordert.

Auf Intensivstationen wird eine Mortalität-erhöhende Organdysfunktion auf Basis des sog. SOFA-Scores (Sequential Organ Failure Assessment) erfasst.

Zur schnellen Ersteinschätzung bei Patienten mit Sepsis-Verdacht wird die Anwendung des quick SOFA (qSOFA)-Score empfohlen.

Der qSOFA-Score basiert auf den drei Variablen: Vigilanzminderung, systolischer Blutdruck < 80 mm Hg und Atemfrequenz ≥ 30/Min.

2. Welche Therapie gehört nicht zu den klassischen Maßnahmen bei Sepsis?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Sepsis – Neues zur Definition, Nomenklatur und zum weiterhin unklaren Stellenwert der Glukokortikosteroide in der Therapie des septischen Schocks

frühe kalkulierte Antibiose

frühe Gabe von Drotecogin alfa

adäquate Volumensubstitution

Gabe von Vasopressoren bei hämodynamischer Instabilität

operative Sanierung des Infektionsherds

3. Die Intervention bei Patienten der APROCCHSS-Studie (Verum-Gruppe) bestand in der Applikation von

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Sepsis – Neues zur Definition, Nomenklatur und zum weiterhin unklaren Stellenwert der Glukokortikosteroide in der Therapie des septischen Schocks

100 mg Hydrocortison (HC) täglich für 10 Tage

4 x 50 mg HC plus 50 µg Fludrocortison (FC) täglich für 7 Tage

200 mg HC als Dauerinfusion plus 100 µg FC täglich für 10 Tage

Drotrecogin alfa bei allen Verum-Patienten

25 mg Prednisolon 2 x täglich plus 50 µg FC 1 x täglich für 7 Tage

4. Welche Antwort ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Sepsis – Neues zur Definition, Nomenklatur und zum weiterhin unklaren Stellenwert der Glukokortikosteroide in der Therapie des septischen Schocks

Beim septischen Schock ist das Hydrocortison im Plasma fast immer deutlich erhöht.

In der APROCCHSS- und in der ADRENAL-Studie verbesserte die Therapie mit Hydrocortison die Schocksituation in den ersten Behandlungstagen leicht.

Die Patienten der ADRENAL-Studie waren offenbar schwerer krank mit häufiger positivem Keimnachweis als die der APROCCHSS-Studie.

In der APROCCHSS-Studie war die Letalität nach 90 Tagen in der Verum-Gruppe geringer als unter Plazebo.

In der ADRENAL-Studie ergab sich kein Unterschied der Letalität nach 90 Tagen zwischen Verum und Plazebo.

5. Welche Antwort ist richtig?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Sepsis – Neues zur Definition, Nomenklatur und zum weiterhin unklaren Stellenwert der Glukokortikosteroide in der Therapie des septischen Schocks

Hydrocortison ist ein reines Glukokortikoid ohne Effekt auf andere Steroid-Rezeptoren.

Hydrocortison hat keinen Einfluss auf die Blutglukose.

In APROCCHSS war die Behandlung mit Fludrocortison zusätzlich zu Hydrocortison vermutlich der Grund für die bessere Prognose der Verum-Gruppe verglichen mit Plazebo.

Hydrocortison ist ein Kortikosteroid mit glukokortikoider und mineralokortikoider Wirkung.

Drotecogin alfa stimuliert die ACTH-Sekretion der Hypophyse.

6. Welche Aussage zur Gabe von Röntgen-Kontrastmitteln (KM) ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Prophylaxe des Kontrastmittel-induzierten akuten Nierenversagens

Ein ausgeglichener Flüssigkeitshaushalt gilt bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion als wichtigste Maßnahme zur Nephroprotektion vor KM-Exposition.

Die Nierenfunktion potenziell beeinträchtigender Arzneimittel, z.B. ACE-Hemmer, Diuretika, nichtsteroidale Antiphlogistika, sollten bei KM-Exposition periinterventionell möglichst pausiert werden.

Eine nach KM-Exposition durchgeführte Hämodialyse ist zwar aufwendig, kann aber ein drohendes Nierenversagen sicher verhindern.

In die PRESERVE-Studie wurden mehr als 5000 Patienten mit KM-Exposition bei reduzierter glomerulärer Filtrationsrate (eGFR) eingeschlossen.

Patienten mit instabiler Nierenfunktion, definiert als Anstieg oder Abfall des Kreatinins von ≥ 25% innerhalb der letzten drei Tage vor Randomisierung, wurden ausgeschlossen.

7. Welche Aussage zur PRESERVE-Studie ist richtig?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Prophylaxe des Kontrastmittel-induzierten akuten Nierenversagens

30% der Studienteilnehmer waren Diabetiker.

Es wurden sowohl Patienten mit elektiver als auch Notfall-Angiographie eingeschlossen.

Die meisten Patienten erhielten eine Angiografie der Beinarterien.

Zur Nephroprotektion erhielten die Patienten doppelblind entweder 1,26%ige Natriumbikarbonat-Lösung oder 0,9%ige NaCl-Lösung gewichtsadaptiert i.v. plus Acetylcystein oral oder Plazebo oral über jeweils 5 Tage.

Acetylcystein wurde in einer Dosis von 1x 600 mg/d gegeben.

8. Welche Aussage zur PRESERVE-Studie ist nicht zutreffend?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Prophylaxe des Kontrastmittel-induzierten akuten Nierenversagens

Für die Volumentherapie bestand ein sehr strenges Protokoll ohne individuellen Ermessensspielraum für den Studienarzt.

Im Median hatten die Studienteilnehmer periprozedural etwa 1 l Volumen i.v. erhalten.

Die mediane glomeruläre Filtrationsrate (eGFR) betrug 50,2 ml/min.

Ein KM-assoziiertes akutes Nierenversagen (AKIN, definiert als Anstieg des Serum-Kreatinins von ≥ 25% nach 3-5 Tagen) trat als sekundärer Endpunkt in den Vergleichsgruppen bei weniger als 10% der Studienteilnehmer auf.

Acetylcystein oral oder Natriumbikarbonat i.v. waren hinsichtlich der Nephroprotektion der 0,9%igen NaCl-Lösung nicht überlegen.

9. Der primäre kombinierte Studienendpunkt, bestehend aus Tod, dialysepflichtigem Nierenversagen oder einer nach 90-104 Tagen persistierenden Verschlechterung der Nierenfunktion (Anstieg des Serum-Kreatinins ≥ 50% im Vergleich zum Ausgangswert) wurde in alle in allen Vergleichsgruppen der PRESERVE-Studie bei wie viel Prozent der Teilnehmer erreicht?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Prophylaxe des Kontrastmittel-induzierten akuten Nierenversagens

ca. 3%

ca. 4,5%

ca. 9,5%

ca. 12,5%

ca. 18%

10. Welche Aussage ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Febuxostat: erhöhtes kardiovaskuläres Risiko gegenüber Allopurinol bei Erwachsenen mit Gicht

Febuxostat ist zugelassen zur Behandlung von Patienten mit chronischer Hyperurikämie und symptomatischer Gicht wie Gichtarthritis oder Gichtknoten.

In nationalen und internationalen Leitlinien wird Allopurinol als Mittel der Wahl zur Behandlung der symptomatischen Gicht empfohlen.

Für Patienten mit ischämischer Herzkrankheit oder dekompensierter Herzinsuffizienz wird Febuxostat nicht empfohlen.

Die CARES-Studie wurde erst nach der Zulassung von Febuxostat durchgeführt.

In der CARES-Studie waren Gesamtsterblichkeit und Sterblichkeit aufgrund kardiovaskulärer Erkrankungen signifikant niedriger in der Febuxostat-Gruppe als in der Allopurinol-Gruppe.

CME Test vom 01.04.2018

1. Markieren Sie die falsche Aussage!

2. Welche Therapie gehört nicht zu den klassischen Maßnahmen bei Sepsis?

3. Die Intervention bei Patienten der APROCCHSS-Studie (Verum-Gruppe) bestand in der Applikation von

4. Welche Antwort ist falsch?

5. Welche Antwort ist richtig?

6. Welche Aussage zur Gabe von Röntgen-Kontrastmitteln (KM) ist falsch?

7. Welche Aussage zur PRESERVE-Studie ist richtig?

8. Welche Aussage zur PRESERVE-Studie ist nicht zutreffend?

10. Welche Aussage ist falsch?