Ausgabe 10 / 2019 | Der Arzneimittelbrief

1. Welche der nachfolgenden Variablen geht nicht in die Berechnung des kardiovaskulären Grundrisikos mit Hilfe der sog. SCORE-Cards der Europäischen kardiologischen Gesellschaft (ESC) ein?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Neue europäische „Leitlinie“ zur Lipidsenkung: As low as possible?

Alter

Geschlecht

systolischer Blutdruck

LDL-Cholesterin

Raucherstatus

2. Welches der folgenden Merkmale wird in den ESC-Leitlinien nicht als "Risikomodifier" diskutiert?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Neue europäische „Leitlinie“ zur Lipidsenkung: As low as possible?

Ein erhöhter koronarer Kalzium-Score im CT

Ein pathologischer Knöchel-Arm-Index

Ein vermehrter Bauchumfang

Eine positive Familienanamnese für frühzeitige KHK

Eine frühe Menopause

3. Welche Aussage zu den von der ESC vorgegebenen LDL-Zielwerten ist nicht korrekt?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Neue europäische „Leitlinie“ zur Lipidsenkung: As low as possible?

Bei "sehr hohem Risiko" soll eine Halbierung des LDL-C-Werts und ein Wert < 55 mg/dl angestrebt werden.

Bei einem erneuten kardiovaskulären Ereignis unter maximal tolerierter Statin-Dosis soll das LDL-C < 40 mg/dl gesenkt werden.

Bei "hohem Risiko" soll eine Halbierung des LDL-C-Werts und ein Wert < 70 mg/dl angestrebt werden.

Bei "moderat erhöhtem Risiko" soll eine Senkung des LDL-C < 100 mg/dl angestrebt werden.

Bei "niedrigem Risiko" soll eine Senkung des LDL-C < 130 mg/dl angestrebt werden.

4. Welche Aussage zu den Empfehlungen der ESC und den Effekten von Modifikationen des Lebensstils ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Neue europäische „Leitlinie“ zur Lipidsenkung: As low as possible?

Für Alle gilt: Nichtrauchen, fettarme Ernährung mit Schwerpunkt auf Vollkornprodukten, Gemüse, Obst und Fisch.

Es werden 2-3 Stunden Bewegung pro Woche empfohlen.

Der Body Mass Index (BMI) soll zwischen 20 und 25 liegen.

Mit einer Gewichtsreduktion von 10 kg lässt sich das LDL-C nur um ca. 8 mg/dl senken.

Durch eine konsequente Umstellung des Lebensstils lässt sich eine LDL-C-Senkung von 10-15% erzielen.

5. Welche Aussage zu den pharmakologischen Therapieempfehlungen bei Hyperlipidämie ist korrekt?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Neue europäische „Leitlinie“ zur Lipidsenkung: As low as possible?

Mit einer Statin-Hochdosistherapie ist eine LDL-C-Senkung von maximal 50% zu erwarten.

Eine Kontrolle des LDL-C nach Therapieanpassung wird von der ESC nach 2 Wochen empfohlen.

Neue Studien belegen, dass Ezetimib einen signifikanten Nutzen auf das Überleben von kardiovaskulären Risikopatienten hat.

Alle Patienten mit einer Hypertriglyzeridämie > 200 mg/dl sollen nun Fibrate zur Reduktion des kardiovaskulären Risikos erhalten.

Patienten mit Lipoprotein (a)-Spiegeln > 100 mg/dl sollen hoch dosiert reine Eicosapentaensäure (Fischölkapseln) erhalten.

6. Welche Aussage zur Impfung gegen Herpes zoster bei Patienten mit soliden Tumoren unter Chemotherapie oder hämatologischen Neoplasien in der Studie von Mullane et al. ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Ein Totimpfstoff gegen Herpes zoster bei immunsupprimierten Patienten mit malignen Erkrankungen

Patienten mit Neoplasien und unter immunsuppressiver Therapie haben ein erhöhtes Risiko für die Reaktivierung des Varicellen-Zoster-Virus.

Eine früher durchgemachte Infektion mit dem Varicellen-Zoster-Virus wurde in der Studie ggf. durch Antikörper gegen das Virus nachgewiesen.

Die geschätzte Impfwirksamkeit des verabreichten Totimpfstoffs lag bei etwa 85%.

Die direkt auf die Impfung zurückzuführenden schweren Nebenwirkungen hatten eine Inzidenz von < 1%.

Bei Patienten mit hämatologischen Neoplasien war der Impfstoff trotz nachgewiesener Immunantwort klinisch unwirksam.

7. Welche Aussage ist richtig?

Eine Tonsillitis sollte in der Regel mit breit wirkenden Antibiotika behandelt werden.

Halsschmerzen führen selten zur Verschreibung von Antibiotika durch den Hausarzt.

Penicillin ist bei den meisten Patienten mit eitriger Tonsillitis wegen zunehmender Resistenzen nicht mehr wirksam.

Die Centor-Kriterien können helfen, die Verschreibung von Antibiotika zu reduzieren.

Die meisten Leitlinien empfehlen eine Behandlungsdauer von 5 Tagen bei der Pharyngotonsillitis durch Streptokokken der Gruppe A.

8. Markieren Sie die falsche Aussage!

In der Studie von Ståhlgren et al. zur Behandlung der Pharyngotonsillitis durch Streptokokken der Gruppe A war der klinische Erfolg in der Behandlungsgruppe über 5 Tage genauso gut wie bei 10 Tage dauernder Behandlung.

Durchfall, Übelkeit und vulvovaginale Beschwerden (Ausfluss, Juckreiz) waren in der 5-Tage-Gruppe häufiger und länger anhaltend.

Die DESCARTE-Studie kam auch zu dem Ergebnis, dass kürzere antibiotische Behandlungen bei Pharyngotonsillitis der 10-tägigen nicht unterlegen sind.

Schweden gehört zu den Ländern, in denen Antibiotika verhältnismäßig zurückhaltend verordnet werden.

In Schweden machen Halsschmerzen etwa 11% aller Antibiotikaverschreibungen aus.

9. Welche Aussage zu den Ergebnissen der Metaanalyse zum Einfluss von Digoxin auf die Sterblichkeit ist falsch?

In der Metaanalyse wurde die Qualität der eingeschlossenen Studien berücksichtigt und deren Fehleranfälligkeit durch systematische Verzerrungen (Bias).

In den Beobachtungsstudien erhielten ältere und kränkere Patienten Digoxin, was auf einen Verordnungs-Bias (Prescription bias) hinweist.

Je größer das Verzerrungspotenzial der Studie war, desto stärker zeigte sich eine höhere Sterblichkeit unter Digoxin.

Die Verzerrungen in den Beobachtungsstudien konnten durch statistische Methoden beseitigt werden.

Bei den randomisierten kontrollierten Studien (RCT) fand sich kein Einfluss von Digoxin auf die Sterblichkeit.

10. Welche Aussage ist falsch? Zum Selektions- und Informationsbias in Beobachtungsstudien gehören

Nonresponse bias

Freiwilligenbias

Loss to follow up

Erinnerungsbias

Analysebias

CME Test vom 01.10.2019

1. Welche der nachfolgenden Variablen geht nicht in die Berechnung des kardiovaskulären Grundrisikos mit Hilfe der sog. SCORE-Cards der Europäischen kardiologischen Gesellschaft (ESC) ein?

2. Welches der folgenden Merkmale wird in den ESC-Leitlinien nicht als "Risikomodifier" diskutiert?

3. Welche Aussage zu den von der ESC vorgegebenen LDL-Zielwerten ist nicht korrekt?

4. Welche Aussage zu den Empfehlungen der ESC und den Effekten von Modifikationen des Lebensstils ist falsch?

5. Welche Aussage zu den pharmakologischen Therapieempfehlungen bei Hyperlipidämie ist korrekt?

6. Welche Aussage zur Impfung gegen Herpes zoster bei Patienten mit soliden Tumoren unter Chemotherapie oder hämatologischen Neoplasien in der Studie von Mullane et al. ist falsch?

7. Welche Aussage ist richtig?

8. Markieren Sie die falsche Aussage!

9. Welche Aussage zu den Ergebnissen der Metaanalyse zum Einfluss von Digoxin auf die Sterblichkeit ist falsch?

10. Welche Aussage ist falsch? Zum Selektions- und Informationsbias in Beobachtungsstudien gehören