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Zweitlinientherapie der Rheumatoiden Arthritis nach Versagen von Methotrexat

Die Prognose der Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) ist in den letzten 20 Jahren deutlich besser geworden (1). Dazu haben eine frühere Diagnose und bessere medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten beigetragen (2). Zu den Wirkstoffen zählen Methotrexat (MTX), Sulfasalazin und Hydroxychloroquin (= sog. Disease-Modifying Antirheumatic Drugs = DMARDs = Basistherapeutika) sowie Biopharmazeutika (biologische DMARDs), die meist gegen Entzündungsmediatoren […]

Dapagliflozin – ein Glukosurikum zur Behandlung des Diabetes mellitus

Im Gegensatz zur Food and Drug Administration (FDA) hat die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) Dapagliflozin (DGF; Forxiga®) im Dezember 2012 als orales Mittel zur Behandlung des Typ-2-Diabetes erwachsener Patienten zugelassen (1). Die FDA hat gegen eine Zulassung gestimmt und von den pharmazeutischen Unternehmern (pU) AstraZeneca und Bristol-Myers Squibb weitere Studien zur Verträglichkeit gefordert, um das Nutzen-Risiko-Verhältnis […]

Blutdrucksenkung bei Patienten mit akuter intrazerebraler Blutung und Hypertonie

Wie rasch und wie intensiv soll der Blutdruck bei hypertensiven Patienten mit intrazerebraler Blutung gesenkt werden? Hypertonie begünstigt die Blutung, Hypotonie erschwert die Durchblutung bei erhöhtem Hirndruck. Daher wird über die optimalen Blutdruckwerte in der akuten Phase immer wieder diskutiert. In der S1 AWMF-Leitlinie „Intrazerebrale Blutung“ (1) heißt es unter Hinweis auf eine 2008 erschienene […]

Kardiovaskuläre Ereignisse nach Therapie mit Clarithromycin oder Azithromycin

Zusammenfassung: Aktuelle epidemiologische Untersuchungen unterstützen die bisher nur aus kleineren Studien abgeleiteten Signale, dass eine antibiotische Behandlung mit Makroliden, speziell Clarithromycin und Azithromycin, bei kardiovaskulären Risikopatienten zu bedrohlichen Komplikationen führen kann. Einleitung: In der Reihe der häufig verordneten Antibiotika in Deutschland stehen die Makrolide mit 56,7 Mio. verordneten Tagesdosen an vierter Stelle nach Aminopenicillinen (80,3 […]

Kryptogener Schlaganfall bei persistierendem Foramen ovale

Zusammenfassung: Der Verschluss eines persistierenden Foramen ovale (PFO) bei kryptogenem Schlaganfall oder TIA mittels eines Schirmchens ist nach heutigem Kenntnisstand nicht zu empfehlen. In drei aktuellen randomisierten kontrollierten Studien (RCT) wurde kein Vorteil gegenüber einer medikamentösen Therapie nachgewiesen. Wegen des fehlenden Wirksamkeitsnachweises, hoher Kosten und Device-assoziierter Komplikationen sollte ein Schirmchen nur in begründeten Einzelfällen eingesetzt […]

Arzneimittelinformationen per Smartphone

Die „Apothekenumschau” macht neuerdings Werbung mit einer „App” für die individuelle Medikamentenverwaltung (1). Das Programm kann kostenlos auf iPhone und Android-Smartphone aus dem Internet heruntergeladen werden und richtet sich primär an Apothekenkunden. Die „App” soll nach Angaben des Anbieters, des Wort & Bild Verlags, „leicht verständliche Informationen zu rund 45.000 Medikamenten” bieten. Darüber hinaus können […]

Patente für Arzneimittel in Indien verweigert: Sieg im Kampf um humanitäre Prinzipien oder um lukrative Marktanteile?

Wir haben seit 2001 immer wieder über den Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI) Imatinib (Glivec®, Novartis) berichtet (1). Nachdem Imatinib neben der chronischen myeloischen Leukämie auch für mehrere andere seltene Indikationen zugelassen wurde, avancierte dieser TKI von einem ”Orphan-Nichebuster” zu einem „Blockbuster” und erzielte im Jahr 2012 infolge nahezu weltweiter Patente einen Umsatz von 4,7 Mrd. US-$ (2). […]

Beschlüsse des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zur frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln

Im Mai 2013 hat der G-BA Beschlüsse zu folgenden Arzneimitteln gefasst: Für die Wirkstoffkombination aus Saxagliptin plus Metformin (Komboglyze®), die für die Behandlung von Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 zugelassen ist, die mit Metformin allein nicht ausreichend kontrolliert sind, wurde ein Anhaltspunkt für einen geringen Zusatznutzen festgestellt (1). Im Vergleich zur zweckmäßigen Vergleichstherapie – […]

Kryptokokkenmeningitis: Bestätigung einer langen Behandlungstradition

Weltweit erkranken etwa 1 Million Menschen jährlich an Kryptokokkenmeningitis. Die Letalität drei Monate nach der Infektion ist mit > 60% sehr hoch (1). Hauptverbreitungsgebiete sind Afrika südlich der Sahara, Lateinamerika und Ostasien. In Europa und Nordamerika trat diese Pilzinfektion (Cryptococcus neoformans) häufiger bei AIDS-Patienten als bei immunkompetenten Personen auf. Der Erreger wird u.a. durch Taubenkot […]

Nichtsteroidale Antiphlogistika: kardiovaskuläre Risiken beachten!

Es ist bekannt, dass unter den nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSAID) nicht nur Coxibe mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko assoziiert sind. Vor zwei Jahren haben wir über eine Metaanalyse berichtet, in der unterschiedliche plazebokontrollierte und vergleichende Studien zusammengefasst wurden mit dem Ziel, das kardiovaskuläre Risiko verschiedener NSAID vergleichend abzuschätzen (1, 2). In dieser Analyse, die auch bis […]

Kortikosteroide bei akuter Exazerbation einer COPD: die REDUCE-Studie

Häufige Exazerbationen einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) verschlechtern die Prognose und sind mit erhöhter Letalität assoziiert (1). Es ist deshalb ein wichtiges therapeutisches Ziel, schwere Exazerbationen zu vermindern. Wir haben mehrfach darüber berichtet (2-4). Internationale Leitlinien empfehlen bei akuten Verschlechterungen eine 7-14-tägige Therapie mit Kortikosteroiden (KS), z.B. Prednisolon 30-40 mg/d oral (5, 6). In randomisierten […]

Schutz gegen Polio mit weniger Impfstoff – praktikabel für arme Länder?

Im Jahr 1988 setzte sich die WHO die Eradikation der Poliomyelitis bis zum Jahr 2000 als Ziel (1). Aber dieses Ziel ist bis heute nicht erreicht. Bis Ende 2010 zirkulierten Poliovirus Typ 1 und 3 immer noch in vier Ländern (Afghanistan, Indien, Nigeria und Pakistan) und wurde von dort in den Jahren 2009 und 2010 […]

Serotonin-Syndrom als additive Wechselwirkung unter Fentanyl

Der Neurotransmitter Serotonin moduliert im zentralen Nervensystem die Aufmerksamkeit, die Thermoregulation und das allgemeine Verhalten. Im peripheren Nervensystem fördert Serotonin die gastrointestinale Motilität sowie die Kontraktion der glatten Muskulatur in Blutgefäßen, Bronchien und Uterus (1). Werden periphere und zentrale Serotonin-Rezeptoren überstimuliert, kann sich ein Serotonin-Syndrom entwickeln (2). Das Serotonin-Syndrom äußert sich in einer neuro-exzitatorischen Trias, […]

Vitamin-K-Antagonisten oder „neue“ orale Antikoagulanzien?

Vor dieser Entscheidung stehen viele Ärzte in diesen Tagen. Der Druck aus den Printmedien, von der Industrie, den „Key Opinion Leaders” und auch von Seiten der Verfasser von Leitlinien Leitlinien wächst. Jüngst fragte eine Moderatorin bei einem industriegesponserten Expertengespräch auf der Jahrestagung der deutschen Gesellschaft für Kardiologie die anwesenden und zweifelsfrei sehr gut bezahlten Professoren, […]

Diabetes mellitus Typ 2: GLP-1-basierte Therapien, Pankreatitis und Pankreas-Neoplasien

Im August 2011 haben wir ausführlich über den damaligen Stand der Kenntnisse zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen am Pankreas von Glucagon-like peptide-1(GLP1)-Analoga (Exenatid, Liraglutid) und von Dipeptidyl-Peptidase-Typ-IV-Inhibitoren (sog. Gliptinen) berichtet (1). Damals hatten Elashoff et al. aus Los Angeles über eine etwa 10-fach erhöhte Melderate von Pankreatitiden bei Anwendern von Exenatid oder Sitagliptin, verglichen mit Anwendern anderer […]