Ausgabe 06 / 1999

Leserbrief: Infektionssicherheit albuminhaltiger Diagnostika

Frage von Dr. K.R. aus K.: >> Ich möchte mich nach der Sicherheit des albuminhaltigen Echokardiographie-Kontrastmittels Optison erkundigen hinsichtlich des Infektionsrisikos. Ich frage mich, inwieweit der Patient vor dem Risiko einer iatrogen erworbenen Hepatitis oder gar HIV-Infektion geschützt ist. Nur wenn dieser Schutz tatsächlich gewährleistet ist, könnte ich mich dazu entschließen, dieses neue diagnostische Mittel […]

Gynäkomastie als Folge einer merkwürdigen Gewohnheit

H. Vierhapper und P. Nowotny aus Wien berichten im Lancet (1999, 353, 640) über einen 48jährigen Mann, der sich im 46. Lebensjahr erstmals mit einer ausgeprägten beidseitigen Gynäkomastie vorstellte. Der körperliche Untersuchungsbefund war darüberhinaus unauffällig. Serum-Testosteron, LH und FSH waren erniedrigt, Serum-Kortisol und das Kortisol-bindende Globulin waren erhöht. Das ”freie Kortisol“ war normal; Serum-Östradiol war […]

Troglitazon und Hepatotoxizität

Wenig Aufmerksamkeit wurde in Deutschland der Vertriebseinstellung von Troglitazon in Großbritannien und Dänemark gewidmet. Wegen des Verdachts, relativ häufig Leberschädigungen zu verursachen, ist in den USA die Anwendung eingeschränkt worden, jedoch wurde dort kein Verbot ausgesprochen. Das war Gegenstand sehr kritischer Diskussionen in der dortigen Tagespresse. Troglitazon ist die erste Substanz einer neuen Klasse von […]

Kann die Prophylaxe gegen Pneumocystitis carinii bei HIV-Infizierten unter hochaktiver antiretroviraler Therapie weggelassen werden?

Die Pneumocystis-carinii-Pneumonie (PCP) bleibt trotz der inzwischen allgemein üblichen PCP-Prophylaxe die häufigste opportunistische Infektion, die das Vollbild des AIDS definiert. Mittel der Wahl zur Primärprophylaxe ist Co-trimoxazol bei Patienten mit einer CD4-Zellzahl unter 200/µl; die Sekundärprophylaxe wird als lebenslange Erhaltungstherapie nach durchgemachter PCP ebenfalls mit Co-trimoxazol durchgeführt. Die antiretrovirale Therapie, bei der im Regelfall zwei […]

”Gute“ und ”schlechte“ Kohlenhydrate und koronare Herzkrankheit

Viele Studien belegen, daß die Entwicklung einer koronaren Herzkrankheit (KHK) – vermutlich vermittelt über Blutfette – diätetisch beeinflußt werden kann. Ein hohes HDL-Cholesterin gilt als protektiv, ein hohes LDL-Cholesterin als Risikofaktor. Sehr fettarme Diäten senken HDL- und LDL-Cholesterin; aber auch eine sehr kohlenhydratreiche Diät kann das HDL-Cholesterin erniedrigen. Eine im Lancet von G. Frost et […]

Unerwünschte Wirkungen von Zytostatika

Die heute in der Tumortherapie eingesetzten zytostatisch wirksamen Medikamente entstammen unterschiedlichen Substanzgruppen. Neben der Einteilung nach Substanzklassen mit Untergruppen und Einzelsubstanzen (s. Tab. 1) werden Zytostatika auch eingeteilt nach ihrer Wirkung auf den Zellzyklus in phasenspezifische (wirken nur während bestimmter Phasen des Zellzyklus), zyklusspezifische (erfassen alle Phasen des Zellzyklus außer der G0-Phase) und zyklusunspezifische (erfassen […]

Prophylaktischer Einsatz von G-CSF in der Tumortherapie: Welche Dosis? Welche Indikation?

Zum prophylaktischen Einsatz von Granulozyten-Kolonien-stimulierendem Faktor (G-CSF; Filgrastim = Neupogen, Lenograstim = Granocyte) oder Granulozyten-Makrophagen-Kolonien-stimulierendem Faktor (GM-CSF, Molgramostim = Leucomax) zur Verkürzung der Granulozytopenie nach antineoplastischer Chemotherapie liegen seit 1994 Empfehlungen der American Society of Clinical Oncology (ASCO) vor (1, 2). Auf die zahlreichen offenen Fragen (z.B. rationale Indikationsstellung, Beginn, Dauer, Tagesdosis) zum Einsatz von […]