Frage von Dr. T.W. aus Wyk auf Föhr: >> Eine 33-jährige Patientin mit Ovarialinsuffizienz bei Z.n. Polychemotherapie wegen M. Hodgkin Stadium III b befindet sich seit zwei Jahren in Vollremission. Es bestehen klinische Beschwerden in Form von Herzrasen, Palpitationen und Lubrifikationsstörungen bei vaginaler Schleimhautatrophie. Nun wurde ihr eine Östradiol-Therapie zur Behandlung der o.g. Symptome sowie […]
Tyrosinkinasen werden im Rahmen einiger maligner Erkrankungen verstärkt exprimiert, z.B. BCR-ABL bei chronischer myeloischer Leukämie (CML) und c-kit bei gastrointestinalen Stromazelltumoren (GIST). Durch ihre spezifische Hemmung mit Imatinib (Glivec®) ist ein deutlich verbessertes klinisch-therapeutisches Ansprechen erreicht worden, so dass dieser innovative Wirkstoff heute als Standardtherapie der genannten Erkrankungen gilt (1-3). Da die Zielstrukturen von Imatinib […]
Eine lebensbedrohliche Polypharmakotherapie, Überdosierungen und Fehlverschreibungen finden sich bei über 30% der Patienten in nordamerikanischen Pflegeheimen (1). In Europa sind solche Zahlen rar oder unbekannt, weil Erhebungen zu unangemessener (inappropriate) Medikation bislang nicht erfolgt sind. Eine Gruppe um Daniela Fialová von der Prager Universität versucht nun, diese Informationslücke zu schließen (2). In einem von der […]
Im Januar haben wir einen Übersichtsartikel zur Aknetherapie referiert (1). Im Lancet ist kürzlich ein Artikel von niedergelassenen und Universitäts-Dermatologen aus den englischen Midlands (2) erschienen, die bei 649 Patient(inn)en bis zum 26. Lebensjahr mit leichter bis mittelschwerer Akne (Grad 3 oder weniger auf der Leeds-Skala; 3) fünf verschiedene orale bzw. topische Behandlungs-Strategien miteinander verglichen […]
Die Inzidenz des Herpes zoster (Gürtelrose) nimmt mit dem Lebensalter zu. Es handelt sich dabei um eine Reaktivierung der Infektion mit dem Varizellen-Virus (Windpocken). Für die Reaktivierung wird eine im Alter nachlassende zelluläre Immunität verantwortlich gemacht. Die nicht seltene Post-Zoster-Neuralgie ist eine sehr unangenehme, meist langwierige und schwer zu behandelnde Komplikation. Möglicherweise kann eine Impfung […]
Das Trachom ist weltweit eine der häufigsten Ursachen von Erblindung, besonders im Kindesalter. Verursacht wird es durch wiederholte Infektionen mit verschiedenen Serotypen von Clamydia trachomatis (C.T.), einem obligat intrazellulären Bakterium, das zu einer mukopurulenten Konjunktivitis führt. Nach einmaliger Infektion kann die Konjunktivitis ausheilen. Bei wiederholten Infektionen, manchmal zusammen mit anderen Keimen, bilden sich in der […]
Im Oktober 2003 haben wir über die Million Women Study (MWS) im Hinblick auf die Inzidenz des Mammakarzinoms berichtet (1). Die Studie ergab, dass Frauen, die Östrogene oder Tibolon als „HRT” allein eingenommen hatten, ein signifikant erhöhtes Risiko hatten, an Brustkrebs zu erkranken, aber ein geringeres Risiko als Frauen, die Östrogen/Gestagen-Kombinationen eingenommen hatten. Gegen die […]
Die Colitis ulcerosa ist eine chronische, häufig in Schüben verlaufende Entzündung des Dickdarms unbekannter Ätiologie. Verschiedene tierexperimentelle und auch Studien am Menschen weisen daraufhin, dass eine fehlgesteuerte immunologische Antwort auf die kommensale Darmflora eine Schlüsselrolle bei Entstehung und Aufrechterhaltung der Entzündung spielt (1, 2). Diese Vorstellung hat zum Einsatz probiotischer Bakterien bei dieser Erkrankung geführt. […]
Oxidativer Stress, besonders durch Rauchen, scheint ein wichtiger pathogenetischer Faktor bei Chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COLD) zu sein. N-Acetylcystein (NAC) ist ein exogenes Antioxidans, das die Regeneration von Glutathion fördert und eine gewisse Schleim-verflüssigende Wirkung hat. Kleinere klinische Studien und Metaanalysen sprachen dafür, dass NAC bei regelmäßiger Anwendung die Häufigkeit akuter Exazerbationen bei COLD-Patienten reduziert (1, […]
Von der US-amerikanischen Zulassungsbehörde FDA wurde im November 2004 der monoklonale Antikörper Natalizumab (Tysabri®) zur Behandlung der schubförmig verlaufenden Multiplen Sklerose in einem beschleunigten Verfahren zugelassen. Schon nach drei Monaten musste das Medikament wegen Todesfällen vom Markt genommen werden. Bei genauer Betrachtung der Fakten kommen nur ökonomische Gründe als Triebfeder für die völlig übereilte Zulassung […]