Ausgabe 07 / 2009

Rituximab: Zulassungserweiterung für chronische lymphatische Leukämien

Rituximab (MabThera®) ist ein gentechnisch hergestellter monoklonaler Antikörper, der gegen das auf B-Lymphozyten exprimierte, membranständige CD20-Antigen gerichtet ist. Als Wirkmechanismen von Rituximab werden die komplementvermittelte Zytolyse, die durch Antikörper vermittelte Zytotoxizität und die Induktion einer Apoptose postuliert (1, 2). Rituximab (MabThera®) ist bisher zur Behandlung des follikulären und des diffusen großzelligen B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphoms (NHL) sowie zur […]

Neues Antiarrhythmikum Dronedaron unmittelbar vor der Zulassung – Alternative zu Amiodaron?

Zusammenfassung: Das neue Antiarrhythmikum Dronedaron (Multaq®) steht in den USA und Europa kurz vor seiner Zulassung für paroxysmales und intermittierendes Vorhofflimmern (VHF). Die wenigen Daten zeigen eine dem Amiodaron klar unterlegene antiarrhythmische Wirkung bei VHF, aber ein günstigeres UAW-Profil. Dennoch sind Sicherheitsbedenken – insbesondere bei manifester Herzinsuffizienz – nicht ausgeräumt. Deshalb raten wir von einer […]

Iterum: aut idem

Dr. H.S. aus Duisburg schreibt: >> Als ausschließlich gutachterlich tätiger Nicht-Kassenarzt habe ich erst im AMB (1) von dem Kreuz mit/bei der „Aut idem“-Regelung erfahren. Dieser Irrsinn gehört unverzüglich abgestellt! Auf keinen Fall darf sich ein approbierter Arzt als erfolgreicher Absolvent eines akademischen wissenschaftlichen Studiums als Erfüllungsgehilfe bei grobem Unfug dieses Ausmaßes beteiligen. „Aut idem“ […]

Phosphathaltige Abführlösungen und Nierenfunktion

Phosphathaltige Abführlösungen (z.B. Fleet®) können bei vorgeschädigter Nierenfunktion zu einem akuten Nierenversagen führen (1). In einer Untersuchung von 3 000 Patienten, die vor einer Koloskopie solche Abführlösungen erhielten und deren Kreatinin im Serum unter 1,5 mg/dl lag, konnte jetzt gezeigt werden (2), dass es auch bei Patienten mit praktisch normaler Nierenfunktion zu einer signifikanten, bleibenden […]

Noch einmal: Azetylsalizylsäure plus Dipyridamol (ASS/DIP) – kein Mittel der ersten Wahl

Dr. X.Y. aus Dortmund (Initialen anonymisiert) schickt uns eine Stellungnahme der Firma Boehringer Ingelheim zu unserem Artikel „Azetylsalizylsäure plus Dipyridamol – kein Mittel der ersten Wahl” (1). Sie wurde ihm von einem Pharmareferenten der Firma Boehringer übergeben. Daraus ist zu schließen, dass möglicherweise viele unserer Leser diese Stellungnahme erhalten haben. Wir möchten sie daher etwas […]

Mit Hibiskustee oder Akupunktur gegen Bluthochdruck?

Komplementärmedizinische und auch nicht-pharmakologische Behandlungsmethoden bei arterieller Hypertonie werden von vielen Patienten nachgefragt und sind auch gesundheitsökonomisch erwünscht. Wir haben mehrfach über ernährungstherapeutische Möglichkeiten der Hypertoniebehandlung berichtet. Neben den inzwischen etablierten Ernährungsformen, wie DASH- bzw. mediterrane Ernährung (1) und einigen speziellen Nahrungsmitteln (Rote Beete, Kakao, schwarze Schokolade; 2), werden nun auch weitere komplementärmedizinische Methoden diskutiert. […]

Progressive multifokale Leukenzephalopathie: eine seltene, aber schwere unerwünschte Arzneimittelwirkung nach Rituximab

Angesichts der zunehmenden Indikationsausweitungen von Rituximab (MabThera®) auf verschiedene lymphoproliferative und Autoimmunerkrankungen (vgl. 1) sollten sich Ärzte und Patienten der z.T. schweren unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) dieses monoklonalen Antikörpers bewusst sein, wie u.a. der progressiven multifokalen Leukenzephalopathie (PML). Die PML ist eine schwere demyelinisierende Erkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS), die durch Reaktivierung des Polyomavirus JC (JCV) […]

Europäische Lyme-Neuroborreliose: Ceftriaxon i.v. oder Doxycyclin oral?

Die Lyme-Borreliose wird häufig exzessiv und sehr lange mit zum Teil teuren Antibiotika behandelt. In den USA hat die neurologische Fachgesellschaft die Dauer der antibiotischen Therapie bei Neuroborreliose auf 14 Tage beschränkt (1). In einer früheren Übersicht hatten wir bei neurologischen Manifestationen der Lyme-Borreliose die i.v. Gabe von Penicillinen oder Cefalosporinen wegen der bekannten guten […]

Orale Antikoagulanzien, ASS oder Clopidogrel zur Thromboembolieprophylaxe bei chronischer Herzinsuffizienz und Sinusrhythmus?

Patienten mit Herzinsuffizienz und Vorhofflimmern haben ein erhöhtes Risiko für kardioembolische und thrombotische Ereignisse. Orale Antikoagulanzien (OAK) reduzieren dieses Risiko signifikant (1). Sie sind daher bei permanentem oder intermittierendem Vorhofflimmern mit hohem Evidenzgrad indiziert (2). Aber auch bei Herzinsuffizienz mit Sinusrhythmus besteht wegen des verminderten Herzzeitvolumens eine Hyperkoagulabilität. Bislang ist nicht geklärt, ob auch solche […]