Ausgabe 08 / 2017

Therapie mit Eisen bei Herzinsuffizienz?

Zusammenfassung: Patienten mit Herzinsuffizienz haben, wie viele chronisch Kranke, häufig einen absoluten oder relativen Eisenmangel – mit oder ohne Anämie. Unter der Vorstellung, die Zellatmung zu verbessern, wird bei herzinsuffizienten Patienten mit reduzierter linksventrikulärer Funktion neuerdings eine Eisensubstitution empfohlen. Während Eisen oral, vermutlich auf Grund geringer Bioverfügbarkeit, bei dieser Indikation keine messbaren positiven klinischen Effekte […]

Riesenzellarteriitis: Einsparung von Predniso(lo)n durch Tocilizumab

Über die Behandlung der Riesenzellarteriitis (RZA) haben wir 2010 berichtet (1). Diese Form der Vaskulitis tritt meist bei Patienten > 50 Jahre auf (bei Frauen häufiger als bei Männern). Besonders häufig ist die Arteria carotis externa mit ihren Ästen betroffen. Bei Befall der A. ophthalmica ist das Sehvermögen bedroht (s. Übersicht bei 2). Prinzipiell kann […]

Geographische Unterschiede bei Studienergebnissen im Zeitalter der globalisierten klinischen Forschung

Vor drei Jahren haben wir über die TOPCAT-Studie (1, 2) berichtet, die Spironolacton bei diastolischer Herzinsuffizienz untersuchte und (wie viele andere Arzneimittel-Studien zu dieser Erkrankung) keinen signifikanten Vorteil fand. Die multinationale Studie aus 200 Zentren in Nord- und Südamerika (51% aller Patienten) sowie in Russland und Georgien (49%) wurde vom National Heart, Lung, and Blood […]

Ketamin ist nicht hilfreich zur Prophylaxe postoperativer Delire

Das postoperative Delir (POD) ist ein relevantes Problem im klinischen Alltag. Beinahe jeder fünfte ältere Mensch mit großem chirurgischem Eingriff in Allgemeinnarkose ist betroffen. Das POD ist für die Betroffenen, ihre Angehörigen und deren Betreuer traumatisch und mit erhöhter Morbidität und Letalität assoziiert. Die Ursachen und Mechanismen des POD sind noch völlig unklar. Es werden […]

Leserbrief : Vorhofflimmern: Heparine zur Überbrückung einer Pause der oralen Thromboembolie-Prophylaxe (Bridging)?

Frage von R.V aus N.: >> In unserer Klinik wird zur Thromboembolie-Prophylaxe bei Vorhofflimmern mittels niedermolekularem und evtl. auch unfraktioniertem Heparin eine einmal tägliche, gewichtsadaptierte Dosis empfohlen. Jedoch erschließt sich mir nicht der Sinn dieser Dosierung, da eine mögliche Thromboembolie doch nur durch eine zweimal tägliche, gewichtsadaptierte Dosierung „verhindert“ werden kann. In den Fachinformationen finde […]

Die Langzeiteinnahme von Protonenpumpenhemmern ist mit erhöhter Letalität assoziiert

Protonenpumpenhemmer (PPI) werden in Deutschland seit > 10 Jahren zunehmend häufiger verordnet. Im Jahr 2015 waren es 3,65 Mrd. DDD (Defined Daily Doses = definierte Tagesdosen), d.h. mehr als dreimal soviel wie vor 10 Jahren und erneut mit einem kaum zu verstehenden Zuwachs von 6,8% gegenüber 2014 (1). Über die Risiken bei Langzeiteinnahme, Nierenschädigung und […]

Qualität der Berichte und Methoden randomisierter kontrollierter Studien über 30 Jahre

Randomisierte kontrollierte Studien (RCT) sind der Goldstandard zum Nachweis von Wirksamkeit medizinischer Interventionen. Leider ist deren Planung, Durchführung und die Berichtsqualität oft unzureichend und Ursache gravierender Fehleinschätzungen. Nur mit Kenntnis der genauen Methodik lässt sich die interne und externe Validität einer Studie bewerten. Enthält die Methodik systematische Fehler, dann kommt es zu Verzerrungen der Ergebnisse […]