Ausgabe 09 / 2007

Rasagilin oder Selegilin zur Behandlung des Morbus Parkinson?

Der Monoaminoxidase-B-Hemmer (MAO-B-Hemmer) Selegilin ist seit 1986 für die Behandlung des M. Parkinson verfügbar und wird seit einiger Zeit als preiswertes Generikum angeboten. Seit etwas über einem Jahr wird nun ein Nachfolgepräparat Rasagilin (Azilect®), für das als neues Präparat Patentschutz besteht, vermarktet und in letzter Zeit verstärkt beworben. Es wird behauptet, dass dieser neue MAO-B-Hemmer […]

Rimonabant: Nutzen und Risiken des Endocannabinoidrezeptor-Antagonisten bei Adipositas

Zusammenfassung: Rimonabant führt zu einer signifikanten, aber selbst bei starker Adipositas nur wenig bedeutsamen Gewichtsreduktion. Nach dem Absetzen steigt das Gewicht rasch wieder an. Die daraus resultierende Notwendigkeit der fortwährenden Einnahme, die dadurch entstehenden erheblichen Kosten und die unerwünschten Wirkungen, vor allem die psychischen, sprechen gegen die Anwendung. Es ist unverständlich, warum die EMEA Rimonabant […]

In eigener Sache

Seit dem vorigen Jahr hat DER ARZNEIMITTELBRIEF auch eine Redaktion in Salzburg. Ihr Leiter ist Jochen Schuler, Internist und Kardiologe, Oberarzt an der Universitätsklinik für Innere II der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität. Weitere Mitglieder sind: Andreas Sönnichsen, Lehrstuhlinhaber für Allgemein-, Familien- und Präventionsmedizin, Christina Dückelmann, Klinische Pharmazeutin an der Landesapotheke, und Matthias Hammerer, Internist und Kardiologe […]

Leserbrief

Effekte von Pioglitazon (Actos®) bei Typ-2-Diabetikern Prof. Dr. E.E. aus Köln schreibt: >> Im von mir außerordentlich geschätzten ARZNEIMITTELBRIEF schreiben Sie zu kardiovaskulären Risiken bei Diabetikern unter Rosiglitazon (1): „Es stellt sich die Frage, ob es sich hier um einen Klasseneffekt der Thiazolidindione handelt. Auf jeden Fall sollten auch bisher unveröffentlichte klinische Studien mit Pioglitazon […]

Leserbrief

Protonenpumpen-Hemmer (PPI) bei blutendem Ulkus Dr. N.N. aus N.N. schreibt: >> AstraZeneca plant eine Studie, in der nach endoskopischer Blutstillung einer gastrointestinalen Forrest-I-IIB-Blutung die Patienten entweder Plazebo oder hochdosiert PPI i.v. bekommen. Nach drei Tagen bekommen beide Gruppen dann einen PPI oral. Begründet wird der Vergleich mit Plazebo damit, dass die Studienlage bezüglich der Wirksamkeit […]

Leserbrief

Nochmals: Häufigkeit von Blutungen bei älteren antikoagulierten Patienten Dr. B.R.S. aus Helmstedt schreibt: >> Seit Jahrzehnten benutze ich Ihre Zeitschrift zur Information über Pharmaka – meist mit großem Nutzen. Ihr o.a. Artikel (1) hat mich deshalb um so mehr enttäuscht. Im Fazit wird ohne Einschränkung konstatiert, dass bedeutsame Blutungen unter oraler Antikoagulation bei Patienten < […]

Leserbrief

Ist Merbromin noch zugelassen? Frage von Dr. W.K. aus Sinsheim: >> Ich bitte mir mitzuteilen, ob Merbromin 2% zur Anwendung beim Menschen noch zugelassen ist bzw. ob Vorräte noch verwendet werden dürfen. Bei Merbromin handelt es sich um einen Quecksilber- und Brom-haltigen Farbstoff, der in Form einer 2%igen wässrigen Lösung als Antiseptikum verwendet wurde. Der […]

Lumiracoxib in Australien wegen schwerer Leberschäden vom Markt genommen

Rofecoxib (Vioxx®) und Valdecoxib (Bextra®) mussten bekanntermaßen wegen vermehrter kardiovaskulärer Komplikationen zurückgenommen werden, und Etoricoxib (Arcoxia®) wurde von der FDA erst gar nicht zugelassen. Wir haben jeweils darüber berichtet (1-3). Nun musste wieder ein Vertreter dieser Arzneimittelgruppe, Lumiracoxib (Prexige®), wegen unerwünschter Arzneimittelwirkungen (UAW) zurückgezogen werden, dessen Gefährlichkeit erst nach der Zulassung erkannt wurde (4). J. […]

Thromboembolien in der Schwangerschaft: Prophylaxe bei hohem Risiko und Therapie

Zu diesem Thema publizierte das BMJ kürzlich einen nützlichen Ratgeber (1). Grundsätzlich wird Frauen mit diesbezüglichen Fragen bzw. Problemen empfohlen, einen besonders sachkundigen Arzt zu konsultieren. Aber nicht immer ist ein solcher zu finden. Venöse Thromboembolien (TE) sind in der Schwangerschaft (SS) etwa zehnmal häufiger als bei nicht schwangeren Frauen im gebärfähigen Alter. Frauen mit […]

Antibiotika-beschichtete Katheter zur Entlastung des Hydrozephalus?

Katheterinfektionen bei der Behandlung des Hydrozephalus sind schwere und lebensbedrohliche Komplikationen, die außerdem zu intellektuellen und neurologischen Fehlentwicklungen bei Kindern führen können (1). Bei solchen Infektionen rechnet man mit Mehrkosten von 27.000-30.000 US-$ pro Patient (2). Die Inzidenz solcher Katheterinfektionen variiert zwischen 0,3% und 12,9% (2-9). Sie ist in erster Linie abhängig von der Erfahrung […]

Zentral-venöse Katheter: Infektionsrisiko bei Rifampicin-Minocyclin-freisetzenden gegenüber Silber-Platin-Karbon-imprägnierten

Infektionen, die mit zentral-venösen Kathetern (ZVK) assoziiert sind (KAI), treten bei 3%-8% der Intensivpatienten auf. Sie verursachen in den USA jährlich Kosten von 300 Mio. bis 2,3 Milliarden $ bei 80.000 Patienten (1-4). Diese Infektionen verlängern in der Regel den Aufenthalt auf der Intensivstation und erhöhen die Letalität um 10%-35% (1, 5, 6). Der Nutzen […]