Ausgabe 09 / 2018

Leserbrief: Zur Indikation einer dualen oder dreifachen antithrombotischen Therapie

Frage von Dr. U.S. aus H.: >> Aufgrund des interessanten Beitrags in der Ausgabe Juni 2018 des AMB würde ich gerne noch zu dem gesamten Thema Fragen stellen, da hier aus Kliniken nach Gefäßeingriffen diverse nicht nachvollziehbare Entlassmedikationen auftauchen. Nach Stent-Implantationen kam es hier zuletzt zu Entlassmedikationen mit einer Tripel-Therapie von Apixaban, Azetylsalizylsäure (ASS) plus […]

Infektiöse Endokarditis: Bei stabilen Patienten ist ein früher Übergang von intravenöser auf perorale antibiotische Therapie möglich

Eine akute Linksherz-Endokarditis ist eine schwerwiegende Erkrankung. Die Letalität im Krankenhaus beträgt je nach Pathogen und Komplikationen zwischen 15 und 45%, und ca. die Hälfte der Patienten braucht einen chirurgischen Klappenersatz (1-3). Patienten mit Linksherz-Endokarditis werden zurzeit je nach nationalen Richtlinien bis zu 6 Wochen intravenös antibiotisch behandelt (4, 5). Die meisten der schwerwiegenden Komplikationen […]

Patienten nach Lyme-Neuroborreliose: gesundheitliche und soziale Aspekte

Die Lyme-Neuroborreliose ist eine durch Zecken übertragbare Zoonose (vgl. 1). Sie wird durch die Spirochäten des Borrelia-burgdorferi-Komplexes verursacht, zu dem in Europa B. garinii und B. afzelii gehören (2). In Europa ist die Lyme-Neuroborreliose eine der häufigsten bakteriellen Infektionen des Zentralnervensystems. Sie manifestiert sich hauptsächlich als schmerzhafte, selbst-limitierende, subakute Meningoradikulitis mit lymphozytär geprägter, mäßiger Zellzahl-Erhöhung […]

Sekundäre Mitralinsuffizienz: MitraClip oder optimierte Therapie der Herzinsuffizienz?

Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz und reduzierter linksventrikulärer Ejektionsfraktion (LVEF) haben oft eine sekundäre Mitralklappeninsuffizienz (MI) und eine schlechte Prognose (1). Die MI entsteht nicht primär durch degenerative Veränderungen an den Segeln, Sehnenfäden oder Papillarmuskeln, sondern durch eine veränderte Geometrie des linken Ventrikels, z.B. durch Dilatation oder dyssynchrone Kammererregung. Seit einigen Jahren kann perkutan ein sog. […]

Kardiovaskuläre Ereignisse und Tod als Funktion von fünf Risikofaktoren bei Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus

A. Rawshani et al. werteten das schwedische nationale Diabetes-Register mit Eintragungen von 1998 bis 2012 im Hinblick auf Tod und kardiovaskuläre Ereignisse (KVE) in Abhängigkeit von der Zahl der zu KVE disponierenden Risikofaktoren bei Diabetes mellitus Typ 2 (DM2) aus (1). Die mediane Beobachtungszeit nach Einschluss in die Kohortenstudie betrug 5,7 Jahre. Insgesamt wurden 271.174 […]

Interessenkonflikte der externen Berater und ehemaligen Mitarbeiter der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde – honoriert wird später

Recherchen des Journalisten Charles Piller haben bisher wenig beachtete Interessenkonflikte bei der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde Food and Drug Administration (FDA) aufgedeckt: Er fand heraus, dass Mitglieder von Beratungsgremien („advisory committees“) der Behörde nach ihrem Votum zur Zulassung von Arzneimitteln erhebliche Zahlungen von den betreffenden pharmazeutischen Unternehmern (pU) oder konkurrierenden pU erhielten (1). Bei der Zulassung eines […]

Weiter Zweifel am Nutzen von Adrenalin-Injektionen bei Reanimation

Zu den erweiterten Reanimationsmaßnahmen für Erwachsene (Advanced Life Support = ALS) gehört seit den 1960er Jahren die Gabe von Adrenalin (1 mg i.v. oder intraossär, Wiederholung bei weiter fehlendem Kreislauf alle 3-5 Minuten; 1, 2). Adrenalin führt bei Reanimation über eine Vasokonstriktion und Blutdrucksteigerung zu einer verstärkten koronaren Perfusion und erhöht dadurch die Wahrscheinlichkeit für […]

Erenumab: erster Antikörper zur Prophylaxe der Migräne zugelassen

Zusammenfassung: Der monoklonale Antikörper Erenumab ist das erste zugelassene Arzneimittel einer neuen Wirkstoffklasse, die sich spezifisch gegen einen wichtigen Migräne-auslösenden Botenstoff (CGRP = Calcitonin Gene-Related-Peptide) richtet. Im Vergleich zu Plazebo reduziert Erenumab bei episodischer Migräne die Migränetage um 1,4 bis 1,9 pro Monat und bei chronischer Migräne um 2,5 Tage. Die Wirksamkeit von Erenumab scheint […]