Ausgabe 04 / 2017 | Der Arzneimittelbrief

1. Welche Aussage zu Plazeboeffekten ist nicht korrekt?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Leserbrief: Rapsöl zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen?

Der Plazeboeffekt ist ein Teil der Plazeboreaktion.

Nach der Studie von Krogsboll et al. beträgt der reine Plazeboeffekt 45%.

Es ist wichtig, den spezifischen Plazeboeffekt von der Plazeboreaktion abzugrenzen, weil unspezifische Effekte bei jeder Art der Behandlung auftreten, also auch in jedem Therapieerfolg mit einem Verum enthalten sind.

Das Ausmass des Plazeboeffekts wird u.a. von der Form, Farbe und der Applikationsweise des Plazebos bestimmt.

Das Ausmass des Plazeboeffekts ist von Mensch zu Mensch sehr verschieden.

2. Markieren Sie die falsche Aussage!

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Leserbrief: Rapsöl zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen?

In der Anfallsprophylaxe der Migräne spielen Plazeboeffekte eine große Rolle.

Therapieerfolge durch Vitamine, Mineralstoffe und Nootropika sind Beispiele für Pseudoplazeboeffekte.

Um den Plazeboeffekt ausnutzen zu können, sollte ein Patient möglichst nichts über dessen Einsatz erfahren.

Unter dem Nozeboeffekt versteht man einen „negativen Plazeboeffekt“: es kommt zu einer Verschlechterung der Krankheit nach Gabe eines reinen, unreinen oder aktiven Plazebos.

Unter dem Begriff "Sham-Operation" versteht man eine "Scheinoperation" im Rahmen kontrollierter Studien.

3. Welche Aussage trifft nicht zu?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Leserbrief: Rapsöl zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen?

Plazeboeffekte wurden in der Behandlung von Diabetes mellitus bisher nicht beschrieben.

Ein wichtiger Grundsatz beim gezielten Einsatz von Plazebos ist, dass einem Patienten durch Unterlassung einer anderen wirksamen Therapie kein Schaden entsteht.

Unter einem aktiven Plazebo versteht man eine pharmakologisch aktive Substanz, die aber keine spezifischen Effekte in der betreffenden Indikation hat.

Konditionierung ist eine mögliche Erklärung für den Therapieerfolg mit einem Plazebo.

In Deutschland ist eine systematische Plazeboforschung etabliert.

4. Nach dem systematischen Review von Chou et al. wird der Effekt vieler „Koanalgetika“ beim chronischen Rückenschmerz überschätzt. Welcher der genannten Wirkstoffe kann einen gewissen positiven Effekt haben?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapie bei akuten und chronischen Kreuzschmerzen

Gabapentin

Pregabalin

Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer

Duloxetin

Carbamazepin

5. Was trifft zur Charakterisierung des kutanen bullösen Pemphigoids zu?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Bullöses Pemphigoid: Doxycyclin versus Prednisolon als primäre Therapie

häufigste blasenbildende Autoimmunerkrankung der Haut

Bildung von Antikörpern gegen Haarwurzeln

Übergang in eine chronisch-progressive Form eher selten

Erkrankungsgipfel bei Patienten um die 50 Jahre

abnehmende Inzidenz in Europa

6. Welche Aussage ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Bullöses Pemphigoid: Doxycyclin versus Prednisolon als primäre Therapie

Der immunfluoreszenz-mikroskopische Nachweis von IgG und/oder Komplement C3 in der dermato-epidermalen Verbindungszone beweist die Erkrankung.

Beim bullösen Pemphigoid besteht kein Juckreiz.

Eintrittspforten der Haut begünstigen systemische Infektionen.

In der Studie von Williams et al. waren 200 mg Doxycyclin/d definitionsgemäß nur gering weniger wirksam als systemisches Prednisolon (0,5 mg/kg/d), hatte aber weniger lebensbedrohliche Nebenwirkungen.

Lokale Kortikosteroide bis 30 g/Woche waren in den ersten drei Wochen der Studie erlaubt.

7. Bei wieviel % der Patienten, die in Deutschland in Palliativ-Einrichtungen aufgenommen werden, wird die Diagnose Delir gestellt? Etwa

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Neuroleptika bei leichtem bis mittelschwerem Delir von Palliativpatienten: Mehr Schaden als Nutzen

10%

20%

30%

40%

50%

8. Welche Ergebnisse hatte die Studie von Agar et al. bei der medikamentösen Behandlung von leichten bis mittelschweren Deliren bei Palliativpatienten?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Neuroleptika bei leichtem bis mittelschwerem Delir von Palliativpatienten: Mehr Schaden als Nutzen

Risperidon wirkte besser als Plazebo

Haloperidol wirkte besser als Plazebo

Risperidon plus Haloperidol wirkte besser als Plazebo

Risperidon wirkte besser als Haloperidol

Antipsychotika wirkten nicht besser als Plazebo

9. Welches der genannten Symptome wird im Nursing Delirium Screening Scale (NuDESC) nicht berücksichtigt?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Neuroleptika bei leichtem bis mittelschwerem Delir von Palliativpatienten: Mehr Schaden als Nutzen

Verhaltensauffälligkeit

Kommunikationsschwäche

Halluzinationen

Ataxie

Desorientierung

10. Wer entscheidet in Deutschland, ob ein neues Therapieverfahren in den Leistungskatalog für Zusatz-Entgelte der Krankenkassen an die Leistungserbringer aufgenommen wird?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Bewertung von Nutzen und Risiken neuer technischer Verfahren: Bringschuld, keine Holschuld

der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA)

die kassenärztliche Bundesvereinigung

das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

das Ministerium für Gesundheit

die Krankenkassen individuell

CME Test vom 01.04.2017

1. Welche Aussage zu Plazeboeffekten ist nicht korrekt?

2. Markieren Sie die falsche Aussage!

3. Welche Aussage trifft nicht zu?

4. Nach dem systematischen Review von Chou et al. wird der Effekt vieler „Koanalgetika“ beim chronischen Rückenschmerz überschätzt. Welcher der genannten Wirkstoffe kann einen gewissen positiven Effekt haben?

5. Was trifft zur Charakterisierung des kutanen bullösen Pemphigoids zu?

6. Welche Aussage ist falsch?

7. Bei wieviel % der Patienten, die in Deutschland in Palliativ-Einrichtungen aufgenommen werden, wird die Diagnose Delir gestellt? Etwa

8. Welche Ergebnisse hatte die Studie von Agar et al. bei der medikamentösen Behandlung von leichten bis mittelschweren Deliren bei Palliativpatienten?

9. Welches der genannten Symptome wird im Nursing Delirium Screening Scale (NuDESC) nicht berücksichtigt?

10. Wer entscheidet in Deutschland, ob ein neues Therapieverfahren in den Leistungskatalog für Zusatz-Entgelte der Krankenkassen an die Leistungserbringer aufgenommen wird?