Ausgabe 04 / 2020 | Der Arzneimittelbrief

1. Welches Arzneimittel wird derzeit nicht in den kürzlich von der WHO und INSERM initiierten klinischen Studien untersucht zur Behandlung von Patienten mit COVID-19?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Medikamentöse Therapie bei COVID-19: Was wissen wir zu den aktuell empfohlenen, aber noch nicht zugelassenen Arzneimitteln?

Chloroquin

Lopinavir/Ritonavir

Oseltamivir

Remdesivir

Hydroxychloroquin

2. Welche Aussage zu Chloroquinphosphat bzw. Hydroxychloroquinsulfat ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Medikamentöse Therapie bei COVID-19: Was wissen wir zu den aktuell empfohlenen, aber noch nicht zugelassenen Arzneimitteln?

Beide Wirkstoffe hemmen in vitro die Aktivität von SARS-CoV-2.

Es liegen bisher zur klinischen Wirksamkeit von Chloroquin-haltigen Arzneimitteln nur Ergebnisse aus Registern bzw. einer unkontrollierten klinischen Studie vor.

Das Risiko für potenziell bedrohliche Arzneimittelinteraktionen ist für Chloroquin größer als für Hydroxychloroquin.

Hydroxychloroquin war in vitro bezogen auf die anti-SARS-CoV2-Aktivität potenter als Chloroquin.

Chloroquin-haltige Arzneimittel sind vom Bundesministerium für Gesundheit nicht für eine zentrale Beschaffung vorgesehen.

3. Welche Aussage zu Remdesivir ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Medikamentöse Therapie bei COVID-19: Was wissen wir zu den aktuell empfohlenen, aber noch nicht zugelassenen Arzneimitteln?

Remdesivir wurde zur Behandlung der Ebola-Viruskrankheit entwickelt.

Remdesivir hemmt in vitro die Aktivität unterschiedlicher RNA-Viren.

Der erste Patient mit bestätigter SARS-CoV-2-Infektion in den USA zeigte nach einwöchiger Behandlung mit Remdesivir eine deutliche Besserung seines klinischen Zustands.

Remdesivir kann derzeit nur im Rahmen klinischer Studien oder eines Härtefallprogramms ("Compassionate Use") eingesetzt werden.

Bei nachgewiesener Infektion mit SARS-CoV-2 und Symptomen, die auf eine Beteiligung der Atemwege hinweisen, sollte Remdesivir, ebenso wie die anderen antiviral wirksamen Arzneimittel, frühzeitig eingesetzt werden.

4. Welche Aussage über die Interaktion des COVID-19-Erregers mit dem Renin-Angiotensin-Aldosteron-System ist richtig?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: COVID-19: Höheres Infektions- und Erkrankungsrisiko durch ACE-Hemmer, AT-II-Rezeptorblocker und Ibuprofen?

SARS-CoV-2 blockiert den Angiotensin-II (AT II)-Rezeptor.

SARS-CoV-2 führt zu einer vermehrten Expression von Angiotensin-Converting-Enzym-2 (ACE2).

SARS-CoV-2 bindet an membranständiges ACE2.

SARS-CoV-2 potenziert die Wirkung von ACE-Hemmern.

SARS-CoV-2 steigert den arteriellen Blutdruck.

5. Welche Aussage ist richtig?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: COVID-19: Höheres Infektions- und Erkrankungsrisiko durch ACE-Hemmer, AT-II-Rezeptorblocker und Ibuprofen?

COVID-19-Risikopatienten sollten eine bestehende Therapie mit ACE-Hemmern oder AT-II-Blockern grundsätzlich absetzen.

COVID-19-Risikopatienten sollten eine bestehende antihypertensive Therapie mit ACE-Hemmern oder AT-II-Blockern umgehend auf Amlodipin umstellen.

ACE-Hemmer, AT-II-Blocker und Ibuprofen erhöhen nachgewiesenermaßen die Anfälligkeit für eine Infektion mit SARS-CoV-2.

Ibuprofen sollte bei schwerem COVID-19-Verlauf als Supportivtherapie großzügig eingesetzt werden.

Zur Fiebersenkung bei COVID-19 ist Paracetamol gegenüber NSAID zu bevorzugen.

6. Welche Aussage ist richtig?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Aktuelle Aspekte der SARS-CoV-2-Pandemie in Deutschland und Österreich

COVID-19 ist eine Infektion mit sehr hoher Letalität.

COVID-19 ist eine aerogen übertragbare Infektion.

Die COVID-19-Pandemie kann dauerhaft durch die Herdenimmunität nicht kontrolliert werden.

Die Mortalität wird dauerhaft in Deutschland am niedrigsten von allen Ländern sein.

Ein wirksamer Impfstoff gegen SARS-CoV-2 wird zum Ende des Sommers zur Verfügung stehen.

7. Markieren Sie die falsche Aussage!

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Aktuelle Aspekte der SARS-CoV-2-Pandemie in Deutschland und Österreich

Die Wissenschaftler und Epidemiologen in Deutschland wissen sehr viel über den Verlauf dieser neuartigen Erkrankung.

Die genaue Sterblichkeit bei der COVID-19-Erkrankung ist bisher nicht bekannt.

Eine in kontrollierten klinischen Studien geprüfte medikamentöse Therapie gibt es noch nicht.

Spezifische Antikörper gegen SARS-CoV-2 im Blut rekonvaleszenter Menschen können möglicherweise therapeutisch genutzt werden.

Ob der strikte "Lockdown" außer einer zeitlichen Verzögerung der Infektionsrate epidemiologisch viel bringt, bleibt unklar.

8. Welche Aussage ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Intestinales Mikrobiom als Prädiktor für die Mortalität nach allogener Stammzelltransplantation

Eine höhere Diversität des intestinalen Mikrobioms während der Rekonstitution nach allogener Stammzelltransplantation ist mit einer höheren Überlebensrate assoziiert.

Das intestinale Mikrobiom spielt bei Patienten, die nicht allogen transplantiert werden müssen, keine klinisch relevante Rolle.

Es ist möglich, dass die übermäßige und breite antibiotische Therapie auf Intensivstationen zur erhöhten Sterblichkeit beiträgt.

Die Autoren der Studie von Peled et al. fanden auch nach Berücksichtigung anderer Einflussgrößen wie Alter und Transplantationsrisiko (HCT-CI) die Assoziation von höherer Diversität des intestinalen Mikrobioms und höherer Überlebensrate.

In diese Studie wurden mehr als 1000 Patienten eingeschlossen.

9. Welche Aussage zum diffus großzelligen B-Zell-Lymphom trifft nicht zu?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Reduktion der Chemotherapie bei jüngeren Patienten mit diffus großzelligem B-Zell-Lymphom und guter Prognose möglich

Das diffus großzellige B-Zell-Lymphom geht von reifen B-Zellen aus.

Charakteristisch sind rasch progrediente Vergrößerungen der Lymphknoten und/oder extranodale Manifestationen.

Typisch sind Allgemeinsymptome (B-Symptomatik).

Der Internationale Prognostische Index berücksichtigt Alter, Allgemeinzustand, Ann-Arbor-Stadium, Befall extranodaler Organe und LDH-Wert.

Eine sinnvolle Therapieoption ist die "Watch and Wait"-Strategie.

10. Welche Aussage zur FLYER-Studie trifft zu?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Reduktion der Chemotherapie bei jüngeren Patienten mit diffus großzelligem B-Zell-Lymphom und guter Prognose möglich

Die Studie wurde monozentrisch in Deutschland durchgeführt.

Eingeschlossen wurden überwiegend ältere Patienten.

Alle Patienten wurden mit Chemo- und Strahlentherapie behandelt.

Bei jüngeren Patienten mit guter Prognose war eine Therapie mit 4 Zyklen R-CHOP plus 2 Zyklen Rituximab einer Therapie mit 6 Zyklen R-CHOP nicht unterlegen bei geringerer Toxizität.

Bei der langen Nachbeobachtungszeit (median 5,5 Jahre) sind Aussagen zur langfristigen Toxizität zuverlässig.

CME Test vom 01.04.2020

1. Welches Arzneimittel wird derzeit nicht in den kürzlich von der WHO und INSERM initiierten klinischen Studien untersucht zur Behandlung von Patienten mit COVID-19?

2. Welche Aussage zu Chloroquinphosphat bzw. Hydroxychloroquinsulfat ist falsch?

3. Welche Aussage zu Remdesivir ist falsch?

4. Welche Aussage über die Interaktion des COVID-19-Erregers mit dem Renin-Angiotensin-Aldosteron-System ist richtig?

5. Welche Aussage ist richtig?

6. Welche Aussage ist richtig?

7. Markieren Sie die falsche Aussage!

8. Welche Aussage ist falsch?

9. Welche Aussage zum diffus großzelligen B-Zell-Lymphom trifft nicht zu?

10. Welche Aussage zur FLYER-Studie trifft zu?