Ausgabe 09 / 2010 | Der Arzneimittelbrief

1. Welche Aussage zu Epidemiologie und neuen Therapiestrategien beim Diabetes mellitus Typ 2 (DM2) ist nach den Ergebnissen der Lancet-Veröffentlichung nicht zulässig?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Diabetes mellitus Typ 2. Epidemiologie und neue Therapiestrategien

Bei Nüchtern-Blutzuckerwerten > 5,9 mmol/l (106 mg/dl) ist das kardiovaskuläre Erkrankungsrisiko bereits signifikant erhöht.

Das relative Risiko für eine KHK ist bei Patienten mit DM2 doppelt so hoch wie bei Menschen mit Normoglykämie.

Für die Inzidenz von Hirnblutungen bei DM2 wurde eine Hazard Ratio von 1,56 ermittelt.

Dapagliflozin ist ein Hemmer des Natrium-Glukose-Transporters 2.

Dapagliflozin senkt den Blutzucker durch Hemmung der Glukose-Rückresorption im distalen Tubulus.

2. Markieren Sie die falsche Aussage!

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Diabetes mellitus Typ 2. Epidemiologie und neue Therapiestrategien

Technosphere inhaled insulin wird aus den Alveolen nicht so schnell ins Blut aufgenommen wie s.c. verabreichtes, nicht retardiertes Humaninsulin.

Exenatid (E.) simuliert einen Glucagon-like peptide-1(GLP-1)-Effekt, der hämatogen zu einer Stimulation der Insulinsekretion führt.

E. erzeugt als UAW häufig ein unangenehmes Völlegefühl, das aber eine gewünschte Gewichtsreduktion begünstigt.

E. führt seltener zu Hypoglykämien als Glargin.

E. ist besonders für übergewichtige Diabetiker geeignet.

3. Welche Aussage zur Therapie ANCA-assoziierter Vaskulitiden ist nach derzeitigem Kenntnisstand und Ergebnissen der RAVE-Studie nicht korrekt?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Rituximab zur Remissionsinduktion bei ANCA-assoziierter Vaskulitis? Ergebnisse zweier randomisierter Multicenterstudien

Rituximab (RTX) ist ein monoklonaler Maus-Mensch-Antikörper.

RTX ist in der Remissions-Induktion dem Cyclophosphamid nicht unterlegen.

Beatmete Patienten scheinen nach den Ergebnissen der RAVE-Studie von einer RTX-Therapie besonders zu profitieren.

Unter RTX-Therapie sind Myelodysplastische Syndrome beschrieben worden.

B-Lymphozyten spielen wahrscheinlich eine bedeutende Rolle in der Pathogenese ANCA-assoziierter Vaskulitiden.

4. Wie wurde die Remissions-Induktion in der RAVE-Studie durchgeführt?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Rituximab zur Remissionsinduktion bei ANCA-assoziierter Vaskulitis? Ergebnisse zweier randomisierter Multicenterstudien

375 mg/m2 RTX täglich über 4 Wochen

375 mg/m2 RTX 1x/Woche über 4 Wochen

375 mg RTX in Kombination mit 2 g Methylprednisolon i.v. 1 x pro Monat

2 mg Cyclophosphamid täglich oral

Nach Remission wurde die Therapie auf 20 mg Azathioprin/d umgestellt.

5. Wie ist die Standardtherapie der chronischen Hepatitis C Genotyp 1 definiert?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Telaprevir und Boceprevir. Neue Optionen zur Behandlung der chronischen Hepatitis C

Ribavirin + pegyliertes Interferon alfa über 28 Wochen

Ribavirin + pegyliertes Interferon alfa über 48 Wochen

Ribavirin + pegyliertes Interferon alfa über 96 Wochen

Telaprevir + pegyliertes Interferon alfa über 44 Wochen

Pegyliertes Interferon alfa als Monotherapie über 54 Wochen

6. Welche Aussage zur Therapie der chronischen Hepatitis C ist nicht zutreffend?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Telaprevir und Boceprevir. Neue Optionen zur Behandlung der chronischen Hepatitis C

Hepatitis-C-Viren entwickeln gegen Protease-Inhibitoren selten Resistenzen.

Boceprevir ist ein neuer Protease-Inhibitor.

Nach den Ergebnissen der SPRINT-1- und PROVE-1-3 Studien ist die Therapiedauer von entscheidender Bedeutung für den Erfolg einer virustatischen Therapie.

Das Lead-in-Design zeigte in der SPRINT-1-Studie keinen deutlichen Vorteil.

Boceprevir und Telaprevir verbessern die Rate nachhaltiger Viruselimination bei Patienten mit chronischer Hepatitis C mit Genotyp 1.

7. Bei wieviel Prozent der Patienten mit chronischer Hepatitis C Genotyp 1 kann unter der derzeit empfohlenen Standard-Therapie mit einer anhaltenden Viruselimination gerechnet werden?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Telaprevir und Boceprevir. Neue Optionen zur Behandlung der chronischen Hepatitis C

bei 30-40%

bei 40-50%

bei 50-60%

bei 60-70%

bei 70-80%

8. Welche Aussage zur postoperativen Wundversorgung ist zutreffend?

Eine lokale antibiotische Therapie hat keinen Einfluss auf die Entwicklung bakterieller Resistenzen.

Bei kurz dauernder systemischer Antibiose zur Prophylaxe postoperativer Wundinfektionen ist mit unerwünschten Arzneimittelwirkungen nicht zu rechnen.

In der SWIPE-1 und -2 Studie führten prophylaktisch eingelegte Gentamicin-Kollagen-Schwämme postoperativ häufiger zu lokalen Wundinfektionen als keine Schwammeinlage.

Der Unterschied in der Inzidenz von Wundinfektionen zeigte sich nach Ablauf von 3 Tagen.

Die natürliche Darmflora hat für die Immunkompetenz keine spezielle Bedeutung.

9. Wieviel Prozent der Patienten mit LDL-Cholesterin-Werten > 160 mg/dl waren in der CARDIA-Studie nach 20 Jahren von einer kalzifizierenden Koronarsklerose betroffen?

11%

22%

33%

44%

55%

10. Markieren Sie die falsche Aussage zur CARDIA-Studie!

Das erhöhte relative Risiko für eine Koronarsklerose bei LDL-Cholesterin-Werten > 160 mg/dl im Laufe von 20 Jahren ist unabhängig von ethnischer Zugehörigkeit und Geschlecht.

Für das Risiko einer Koronarsklerose bei Patienten mit mittelgradig erhöhtem LDL-Cholesterin (bis 130 mg/dl) wurde eine Odds Ratio von 4,2 ermittelt.

HDL-C-Werte < 60 mg/dl wurden als suboptimal eingestuft.

Für jüngere Menschen mit Metabolischem Syndrom ist eine frühzeitige Überwachung des Lipidstoffwechsels von essentieller Bedeutung.

Körperliche Bewegung ist eine wirksame Maßnahme, um das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen zu senken.

CME Test vom 01.09.2010

1. Welche Aussage zu Epidemiologie und neuen Therapiestrategien beim Diabetes mellitus Typ 2 (DM2) ist nach den Ergebnissen der Lancet-Veröffentlichung nicht zulässig?

2. Markieren Sie die falsche Aussage!

3. Welche Aussage zur Therapie ANCA-assoziierter Vaskulitiden ist nach derzeitigem Kenntnisstand und Ergebnissen der RAVE-Studie nicht korrekt?

4. Wie wurde die Remissions-Induktion in der RAVE-Studie durchgeführt?

5. Wie ist die Standardtherapie der chronischen Hepatitis C Genotyp 1 definiert?

6. Welche Aussage zur Therapie der chronischen Hepatitis C ist nicht zutreffend?

7. Bei wieviel Prozent der Patienten mit chronischer Hepatitis C Genotyp 1 kann unter der derzeit empfohlenen Standard-Therapie mit einer anhaltenden Viruselimination gerechnet werden?

8. Welche Aussage zur postoperativen Wundversorgung ist zutreffend?

9. Wieviel Prozent der Patienten mit LDL-Cholesterin-Werten > 160 mg/dl waren in der CARDIA-Studie nach 20 Jahren von einer kalzifizierenden Koronarsklerose betroffen?

10. Markieren Sie die falsche Aussage zur CARDIA-Studie!