Schlagwort: Schlaganfall

155 Artikel; Seite 5 von 11

Haben RAAS-Hemmer bei hypertensiven Diabetikern Vorteile gegenüber anderen Antihypertensiva in der Prävention von Gefäßkomplikationen?

Hemmer des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS-H), d.h. ACE-Hemmer (ACE-H) und Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker (AT-II-RB) gelten seit langem als Antihypertensiva der ersten Wahl bei hypertensiven Diabetikern, um kardiovaskuläre und renale Ereignisse zu vermindern. Die Evidenz für eine Überlegenheit der ACE-H gegenüber anderen Antihypertensiva war deutlicher als die der AT-II-RB. Möglicherweise ist dies darin begründet, dass die ACE-H zeitlich früher zur […]

Beschlüsse des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zur frühen Nutzenbewertung neuer Arzneimittel

Ceritinib (Zykadia®) ist zugelassen zur Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem Anaplastische-Lymphomkinase(ALK)-positivem, nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom, die mit Crizotinib vorbehandelt wurden (1). Die Zulassung von Ceritinib erfolgte von der europäischen Zulassungsbehörde (European Medicines Agency = EMA) als „bedingte Zulassung“ auf der Basis von zwei einarmigen Studien der Phase I und II. Erste Daten zum Überleben der Patienten aus […]

Endovaskuläre Schlaganfalltherapie

Die intravenöse Reperfusionstherapie mit Thrombolytika führt beim akuten ischämischen Schlaganfall innerhalb eines Zeitfensters von 4,5 Stunden nach Beginn der Symptome zu einem insgesamt signifikant besseren funktionellen neurologischen Ergebnis und ist daher heute Standard (1, 2). Ob durch diese Therapie auch mehr Patienten überleben, ist allerdings nicht belegt. Es gilt die Regel: je früher die Reperfusionstherapie […]

Änderungen der Leitlinien zur Therapie der Hypertonie sind zu erwarten

Eine Änderung der gängigen Empfehlungen hin zu niedrigeren Blutdruck-Zielwerten bei antihypertensiver Arzneimitteltherapie scheint sich anzubahnen. Die Ergebnisse einer aktuell im Lancet publizierten großen Metaanalyse (1) deuten in dieselbe Richtung wie die der kürzlich publizierten SPRINT-Studie (2). Diese wurde vorzeitig abgebrochen, nachdem sich ein signifikanter, die Letalität senkender Effekt einer intensiven Blutdrucksenkung (Zielwerte < 130 mm […]

Intensive Blutdrucksenkung bei älteren hypertensiven Risikopatienten ohne Diabetes – die SPRINT-Studie

Zusammenfassung: In der aktuellen SPRINT-Studie mit mehr als 9.000 älteren hypertensiven Patienten mit erhöhtem kardiovaskulären Risiko ergab sich bei intensiver medikamentöser Senkung des Blutdrucks (Zielwert systolisch < 120 mm Hg) im Vergleich zu einer leitlinienkonformen Blutdrucksenkung (Zielwert systolisch < 140 mm Hg) eine signifikante Reduktion klinischer Endpunkte, einschließlich der Letalität. Dem stehen deutlich häufigere Nebenwirkungen […]

Präventive kardiovaskuläre Wirksamkeit von Warfarin im Alltag bei alten Patient(inn)en nach Schlaganfall mit Vorhofflimmern

Weltweit erleiden jährlich ungefähr 15 Millionen Menschen einen Schlaganfall (1). Ca. 15% der Schlaganfälle gehen auf Vorhofflimmern zurück. Dieser Anteil steigt mit zunehmendem Alter (2-3). Mehrere große klinische Studien mit ausgewählten Patientengruppen haben schon vor Jahren gezeigt, dass eine orale Antikoagulation (OAK) mit Warfarin in der Prävention ischämischer Schlaganfälle wirksam ist (4-10). Dies hat Eingang […]

Antikoagulation bei Vorhofflimmern: Schluss mit dem perioperativen „Bridging“?

Wir haben mehrfach darauf hingewiesen, dass das häufig durchgeführte perioperative „Bridging“ mit niedermolekularen Heparinen (NMH) bei Patienten, die wegen Vorhofflimmerns oral antikoaguliert sind, wahrscheinlich mehr Gefahren als Nutzen birgt (1). Die Empfehlung zum perioperativen Bridging bei Vorhofflimmern hatte nur den Evidenzlevel C, war also ein Expertenkonsens (2, vgl. auch 3). Trotzdem hat diese Empfehlung breiten […]

NOAK: Messung von Serumspiegeln und der Anti-Faktor-Xa-Aktivität zur Steuerung der Dosierung?

Von den neuen oralen Antikoagulanzien (NOAK) verspricht die Werbung, sie seien einfacher anzuwenden als Vitamin-K-Antagonisten, weil ihr gerinnungshemmender Effekt besser vorauszusagen ist und sie in fixen Dosen ohne regelmäßige Gerinnungskontrollen eingenommen werden können. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass eine solche „blinde“ Behandlung mit NOAK ihre Probleme hat: denn blutet ein Patient oder hat er einen […]

Hohe Dosen Ibuprofen erhöhen kardiovaskuläre Risiken

Das Pharmacovigilance Risk Assessment Committee (PRAC; Ausschuss für Risikobewertung) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat in einem Review die kardiovaskulären Risiken (Myokardinfarkt und Schlaganfall) von Ibuprofen an Hand von Originalpublikationen und Metaanalysen überprüft (1): Nach dieser Analyse sind bei hohen Tagesdosen (≥ 2400 mg) die Risiken leicht erhöht und ähnlich hoch wie bei anderen nichtsteroidalen Antiphlogistika […]

Präventive Antibiotikatherapie ist beim akuten Schlaganfall nutzlos

Infektionen sind eine häufige Komplikation beim akuten Schlaganfall (1). In einer Metaanalyse von 87 Studien ergab sich eine Inzidenz von Infektionen von 30%, meist Pneumonien und Harnwegsinfektionen (2). Ungefähr die Hälfte aller Pneumonien beginnt schon innerhalb der ersten 48 Stunden (3). Sie erhöhen die Letalität und verschlechtern das funktionelle Ergebnis (4). Daher lag es nahe […]

Leserbrief: Vorhofflimmern: ASS ist keine Alternative zu oralen Antikoagulanzien bei hochbetagten Menschen mit Sturzgefahr

Dr. L.B. aus B. schreibt: >> Im AMB vom Dezember 2014 haben Sie eine sehr hilfreiche Tabelle zur Abschätzung von Nutzen und Risiken von oralen Antikoagulanzien bei Vorhofflimmern gezeigt. Es wäre über alle Maßen hilfreich, eine solche Tabelle vervollständigt zu zeigen, z.B. auch noch mit Angaben zur Behandlung mit ASS bei Vorhofflimmern. Es mehren sich […]

Statine sind bei Frauen und Männern kardiovaskulär gleich stark protektiv wirksam

Die sekundäre Prävention nach Myokardinfarkt oder Schlaganfall mit einem Statin ist allgemein akzeptiert. Auch bei Personen, bei denen keine kardiovaskulären Erkrankungen bekannt sind, die also ein niedrigeres Erkrankungsrisiko haben, wirken Statine protektiv, wenn auch absolut in geringerem Maße (Primärprävention; 1, 2). Ganz allgemein gilt der Grundsatz: je höher das kardiovaskuläre Risiko, desto größer ist die […]

Kardioversion bei Vorhofflimmern: Strategien, Erfolgsraten, Risiken

Bei elektrischer oder pharmakologischer Kardioversion von Vorhofflimmern ist das Risiko für periprozedurale thromboembolische Ereignisse hoch. Die Schlaganfallrate ohne Antikoagulanzienschutz wird mit 5-7% angegeben (1). Der Grund hierfür ist, dass sich im flimmernden hypokontraktilen linken Vorhof, besonders in seinem Ohr, nicht selten Thromben bilden und diese nach Wiederherstellen des Sinusrhythmus durch die wieder normale Vorhofkontraktion mobil […]

Verordung von NOAK: Nachdenken und abwägen!

Die neuen oralen Antikoagulanzien (NOAK) sind zur Prophylaxe von Schlaganfällen bei Patienten mit Vorhofflimmern, bei der Therapie tiefer Venenthrombosen und pulmonaler Embolien etwa gleich effektiv wie Vitamin-K-Antagonisten (VKA). Unter einer Behandlung mit NOAK kommt es um 50% seltener zu intrazerebralen Blutungen. Der absolute Unterschied in der Häufigkeit intrazerebraler Blutungen ist jedoch klein: nach einer Metaanalyse […]

Die Vorhofablation bei Vorhofflimmern

Zusammenfassung: Die Vorhofablation bei Vorhofflimmern ist eine Therapieoption bei symptomatischen Patienten in frühen Krankheitsstadien, wenn keine bedeutsame strukturelle Herzkrankheit besteht. Ein Jahr nach einer solchen Ablation sind in den randomisierten klinischen Studien um 75% der Patienten rezidivfrei, nach Registerdaten ohne die Einnahme spezifischer Antiarrhythmika allerdings nur etwa 40%. Diesem Nutzen stehen > 7%, teilweise schwerwiegende, […]