Ausgabe 07 / 2009 | Der Arzneimittelbrief

1. Welche Charakterisierung von Dronedaron trifft nicht zu?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Neues Antiarrhythmikum Dronedaron unmittelbar vor der Zulassung – Alternative zu Amiodaron?

Dronedaron ist ein dem Amiodaron verwandtes Klasse-III-Antiarrhythmikum.

Es ist besonders geeignet für Patienten mit Herzrhythmusstörungen und Schilddrüsenerkrankungen.

Das Nebenwirkungsprofil ist günstiger als das von Amiodaron.

Die HWZ ist kürzer als beim Amiodaron.

Gastrointestinale UAW treten nur sehr selten auf.

2. Markieren Sie die falsche Aussage.

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Neues Antiarrhythmikum Dronedaron unmittelbar vor der Zulassung – Alternative zu Amiodaron?

Es gibt keine großen Studien zum direkten Vergleich zwischen Amiodaron und Dronedaron.

Für Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz (EF < 35%) und Vorhofflimmern hatte sich in der ANDROMEDA-Studie ein günstiger Effekt für Dronedaron ergeben.

In der EURIDIS-ADONIS Studie wurde das Rezidivrisiko bei paroxysmalem Vorhofflimmern unter Dronedaron im 1. Jahr von 75,2% auf 64,1% gesenkt.

Daten zur Wirkung von Dronedaron bei permanentem Vorhofflimmern und anderen Rhythmusstörungen fehlen.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei der Langzeitbehandlung mit Dronedaron sind noch nicht bekannt.

3. Welche Aussage ist nicht zutreffend?

Ein vermindertes Herz-Zeit-Volumen bei Herzinsuffizienz mit Sinusrhythmus (EF < 35%) führt zu einem erhöhten Risiko für Schlaganfall.

Bei Patienten mit postinfarzieller Herzinsuffizienz ist die orale Antikoagulation (OAK) mit Vitamin-K-Antagonisten gleichzeitig auch ausreichend zur Rezidivinfarkt-Prophylaxe.

Bei Kardiomyopathie mit Sinusrhythmus ist eine Indikation für OAK gegeben, wenn gleichzeitig eine Mitralinsuffizienz oder ein vergrößerter linker Vorhof besteht.

Die Wirkung von ACE-Hemmern kann durch die gleichzeitige Einnahme von ASS beeinträchtigt werden.

Clopidogrel scheint nach den Ergebnissen der WATCH-Studie der ASS bei Kombination mit ACE-Hemmern nicht überlegen zu sein.

4. Welche Aussage zu Rituximab trifft nicht zu?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Rituximab: Zulassungserweiterung für chronische lymphatische Leukämien

Rituximab ist ein gentechnologisch hergestellter monoklonaler AK.

Rituximab führt u.a. infolge seiner durch Antikörper vermittelten zytotoxischen Wirkung zur Zytolyse betroffener Zielzellen.

Rituximab bindet unspezifisch an Antigene auf B- und T-Lymphozyten.

Die Wirkung von Rituximab wird u.a. durch das Komplementsystem vermittelt.

Die Induktion von Apoptose wird als ein möglicher Wirkungsmechanismus von Rituximab postuliert.

5. Für welche Indikation ist Rituximab nicht zugelassen?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Rituximab: Zulassungserweiterung für chronische lymphatische Leukämien

Chronische lymphatische Leukämie der B-Zellen

CD20-positives diffuses großzelliges B-Zell Non-Hodgkin-Lymphom

Follikuläre B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphome

Sarkoidose in Kombination mit Azathioprin

Rheumatoide Arthritis in Kombination mit Methotrexat

6. Welcher pathologische Befund ist nicht typischerweise mit dem Tumorlyse-Syndrom assoziiert?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Rituximab: Zulassungserweiterung für chronische lymphatische Leukämien

Hyperkaliämie

Hypophosphatämie

Hypokalzämie

Hyperurikämie

Akutes Nierenversagen

7. Welche Aussage ist richtig?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Rituximab: Zulassungserweiterung für chronische lymphatische Leukämien

Ein Zytokin-Freisetzungs-Syndrom wird häufig bei einer unbehandelten chronischen lymphatischen Leukämie (B-CLL) beobachtet.

Das Risiko für schwere opportunistische Infektionen bei B-CLL mit Neutropenie nach erfolgreicher Chemotherapie mit Fludarabin, Cyclophosphamid und Rituximab (FCR) ist nur im ersten Jahr nach der Remission erhöht.

In der Studie von Lamanna et al. wurde bei 61% von 36 bisher unbehandelten Patienten mit B-CLL eine komplette Remission unter FCR-Therapie beobachtet.

Immunphänotypisierung und Nachweis molekularer Remissionen bei Patienten mit B-CLL in Remission haben keine prognostische Bedeutung.

Patienten mit prognostisch ungünstigeren Stadien der B-CLL (z.B. Binet C) profitieren besonders von der Chemo-/Immuntherapie mit FCR.

8. Rituximab kann zu schweren UAW führen. Welche wurde nach Rituximabtherapie bisher nicht beschrieben?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Rituximab: Zulassungserweiterung für chronische lymphatische Leukämien

Lungenfibrose

Progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML)

Parvovirus-assoziierte pure red cell aplasia

Reaktivierung einer Hepatitis B oder C

Neutropenie

9. Eine Aussage zur PML ist falsch:

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Progressive multifokale Leukenzephalopathie: eine seltene, aber schwere unerwünschte Arzneimittelwirkung nach Rituximab

Die PML ist eine schwere demyelinisierende Erkrankung des ZNS.

Die PML ist assoziiert mit einer Polyomavirus JC (JCV)-Infektion.

80% der Erwachsenen sind JCV-Antikörper positiv.

Die Reaktivierung einer JCV-Infektion tritt fast ausschließlich bei Immunsupprimierten auf.

Die Erstinfektion mit JCV ist an eine frühkindliche Varizelleninfektion gebunden.

10. Welche Aussage ist nicht zutreffend?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Progressive multifokale Leukenzephalopathie: eine seltene, aber schwere unerwünschte Arzneimittelwirkung nach Rituximab

Verwirrtheitszustände unter Rituximab können auf eine PML hinweisen.

Eine Liquordiagnostik ist obligat bei Patienten mit neurologischen Symptomen unter Rituximab.

Die PML verläuft in der Regel innerhalb der ersten 2 Jahre nach Diagnosestellung tödlich.

Rituximab sollte trotz Auftreten einer PML wegen des positiven Einflusses auf den Verlauf lymphoproliferativer Erkrankungen weiter verordnet werden.

Die Inzidenz reaktivierter JCV-Infektionen ist wegen zunehmender AIDS-Erkrankungen in den letzten Jahren angestiegen.

CME Test vom 01.07.2009

1. Welche Charakterisierung von Dronedaron trifft nicht zu?

2. Markieren Sie die falsche Aussage.

3. Welche Aussage ist nicht zutreffend?

4. Welche Aussage zu Rituximab trifft nicht zu?

5. Für welche Indikation ist Rituximab nicht zugelassen?

6. Welcher pathologische Befund ist nicht typischerweise mit dem Tumorlyse-Syndrom assoziiert?

7. Welche Aussage ist richtig?

8. Rituximab kann zu schweren UAW führen. Welche wurde nach Rituximabtherapie bisher nicht beschrieben?

9. Eine Aussage zur PML ist falsch:

10. Welche Aussage ist nicht zutreffend?