Ausgabe 06 / 2009 | Der Arzneimittelbrief

1. Welche Aussage trifft nicht zu?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Erwünschte und unerwünschte Arzneimittelwirkungen sind bei Frauen und Männern unterschiedlich

Frauen haben genetisch determiniert eine kürzere QT-Zeit im Oberflächen-EKG als Männer.

Ein medikamentöser Einfluss auf die schnell aktivierende Komponente des I_Kr -Kaliumkanals kann mit einer Änderung der QT-Zeit assoziiert sein.

Östrogene beeinflussen die kardiale Repolarisationszeit.

Die metabolische Aktivität einiger hepatischer Zytochrom P450-Enzyme (z.B. 2D6) wird durch Sexualhormone beeinflusst.

Digoxin hat nach den Ergebnissen der DIG-Studie bei Frauen eine höhere Toxizität als bei Männern.

2. Wie lange ist im Durchschnitt mit einer guten Funktion aortokoronarer Venenbypässe zu rechnen?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Konventionelle oder medikamentenbeschichtete Stents bei Interventionen in aortokoronaren Venen-Bypässen? Die SOS-Studie

5 Jahre

8 Jahre

10 Jahre

15 Jahre

20 Jahre

3. Markieren Sie die falsche Aussage!

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Konventionelle oder medikamentenbeschichtete Stents bei Interventionen in aortokoronaren Venen-Bypässen? Die SOS-Studie

Stents in aortokoronaren Venenbypässen haben eine sehr viel kürzere Funktionsdauer als Stents in nativen Koronararterien.

De-novo-Stenosen in der Umgebung von Stents sind in koronaren Venengrafts häufiger als in nativen Koronararterien.

Um Embolien zu vermeiden, werden Stentimplantationen in koronaren Venenbypässen möglichst unter Einsatz von Filtern durchgeführt.

Patienten mit Stents in koronaren Venengrafts haben eine höhere Letalität als Patienten mit Stents in nativen Koronararterien.

Im Gegensatz zu Stents in nativen Koronararterien reicht bei Stents in koronaren Venengrafts nach der Implantation eine Monotherapie mit ASS zur Hemmung der Thrombozytenaggregation aus.

4. Welche Aussage ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Konventionelle oder medikamentenbeschichtete Stents bei Interventionen in aortokoronaren Venen-Bypässen? Die SOS-Studie

Cypher-Stents sind mit Sirolimus beschichtete Drug-Eluting-Stents (DES).

Bei DES in koronaren Venengrafts kommt es nach den Ergebnissen der DELAYED-RRISC-Studie innerhalb der ersten 6 Monate zu signifikant weniger Restenosen als bei Bare-Metal-Stents (BMS).

In der DELAYED-RRISC-Studie kam es im Verlauf von 32 Monaten häufiger zu Todesfällen bei Patienten mit DES als mit BMS.

In der SOS-Studie wurden bei Patienten mit aortokoronaren Venenbypässen Restenosen > 50% in DES vs. BMS nach Ablauf von 1,5 Jahren angiografisch beurteilt.

Aus der SOS-Studie lassen sich erhebliche Sicherheitsbedenken bei Implantation von DES in aortokoronare Venenbypässe ableiten wegen signifikant häufigerer Frühstenosen als bei BMS.

5. Eine Aussage zum PSA-Screening trifft nicht zu.

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Systematisches PSA-Screening gesunder älterer Männer hat fast keinen Einfluss auf die Prostatakrebs-spezifische Letalität

Der PSA-Wert ist abhängig von der Prostatagröße.

Ein erhöhter PSA-Wert kann durch eine Prostatabiopsie abgeklärt werden.

Erhöhte PSA-Werte sollten zunächst kurzfristig kontrolliert werden.

Massenscreening senkt wahrscheinlich die Mortalität des Prostata-Karzinoms.

Wegen der protektiven Bedeutung des PSA-Massenscreenings sollte schon ab dem 40. Lebensjahr damit begonnen werden.

6. Ab welchem PSA-Wert wurde den Patienten im Prostate, Lung, Colorectal and Ovarian (PLCO)-Trial eine invasive Diagnostik empfohlen?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Systematisches PSA-Screening gesunder älterer Männer hat fast keinen Einfluss auf die Prostatakrebs-spezifische Letalität

> 2 ng/ml

> 3 ng/ml

> 4 ng/ml

> 5 ng/ml

> 6 ng/ml

7. Bei welcher CD4+-T-Zellzahl/µl sollte ein asymptomatischer Patient mit HIV-Infektion nach den meisten europäischen Leitlinien antiretroviral behandelt werden?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Frühe versus herkömmliche antiretrovirale Therapie bei HIV-Infektion

< 300

< 350

< 500

< 750

< 1000

8. Welche Aussage zur HIV-Therapie ist nicht richtig?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Frühe versus herkömmliche antiretrovirale Therapie bei HIV-Infektion

Bei weniger als 200 CD4+-T-Zellen/µl ist die Gefahr für opportunistische Infektionen mit schwerem Verlauf besonders groß.

Ein früher Beginn der antiretroviralen Therapie beinhaltet die Gefahr einer frühen Resistenzentwicklung der HIV.

In der NA-ACCORD-Studie war das relative Sterberisiko bei Patienten mit mehr als 500 CD4+-Zellen/µl fast doppelt so hoch, wenn die Therapie erst nach > 6 Monaten begonnen wurde oder wenn die Zellzahl bis auf einen Schwellenwert von < 500/µl abgefallen war

Die Patienten der NA-ACCORD-Studie sind erwartungsgemäß überwiegend an AIDS-assoziierten Erkrankungen gestorben.

Nach den Ergebnissen der NA-ACCORD-Studie könnte ein früherer Beginn der antiretroviralen Therapie als sie derzeit in den Leitlinien empfohlen wird, sinnvoll sein.

9. Welche Aussage zur Therapie des Myelodysplastischen Syndroms (MDS) ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Azacitidin: eine neue Therapieoption bei myelodysplastischen Syndromen und hohem Risiko für eine Transformation in akute myeloische Leukämien

Supportive Maßnahmen bilden einen wichtigen Bestandteil in der Therapie aller Patienten mit einem MDS.

Der Einsatz von Azacitidin kann bei ausgewählten Patienten mit einem MDS erwogen werden.

Zur Behandlung von Patienten mit einem MDS gilt niedrig dosiertes Cytarabin heute als wenig wirksam.

Eine intensive Induktionschemotherapie kommt für Patienten mit einem MDS nicht in Betracht.

Zu den häufigsten unerwünschten Arzneimittelwirkungen von Azacitidin gehören Zytopenien, Übelkeit und Erbrechen sowie Reaktionen an der Injektionsstelle.

10. Für welche Indikation kommt eine Therapie mit Azacitidin nicht in Frage ?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Azacitidin: eine neue Therapieoption bei myelodysplastischen Syndromen und hohem Risiko für eine Transformation in akute myeloische Leukämien

Für Patienten mit AML ohne Option für eine notwendige allogene Transplantation hämatopoetischer Stammzellen.

Für Patienten mit AML und einem Anteil von 20-30% Blasten im Knochenmark.

Bei MDS mit intermediärem Risiko 2 oder hohem Risiko nach IPSS (International Prognostic Scoring System).

Bei chronischer myelomonozytärer Leukämie (CMML) mit 10-29% Knochenmarkblasten ohne myeloproliferative Störung.

Für akute lymphatische Leukämien (ALL) im Kindesalter und hohem Blastenanteil.

CME Test vom 01.06.2009

1. Welche Aussage trifft nicht zu?

2. Wie lange ist im Durchschnitt mit einer guten Funktion aortokoronarer Venenbypässe zu rechnen?

3. Markieren Sie die falsche Aussage!

4. Welche Aussage ist falsch?

5. Eine Aussage zum PSA-Screening trifft nicht zu.

6. Ab welchem PSA-Wert wurde den Patienten im Prostate, Lung, Colorectal and Ovarian (PLCO)-Trial eine invasive Diagnostik empfohlen?

7. Bei welcher CD4+-T-Zellzahl/µl sollte ein asymptomatischer Patient mit HIV-Infektion nach den meisten europäischen Leitlinien antiretroviral behandelt werden?

8. Welche Aussage zur HIV-Therapie ist nicht richtig?

9. Welche Aussage zur Therapie des Myelodysplastischen Syndroms (MDS) ist falsch?

10. Für welche Indikation kommt eine Therapie mit Azacitidin nicht in Frage ?