Ausgabe 07 / 2010 | Der Arzneimittelbrief

1. Für welche Situation sind ACE-Hemmer als Dauertherapie nicht geeignet?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Erhöhtes Krebsrisiko unter Angiotensin-II-Rezeptor-Blockern?

Herzinsuffizienz NYHA III-IV

Diabetische Nephropathie

Essentielle arterielle Hypertonie

Verbesserung der Prognose nach Myokardinfarkt

Als first-line Therapie beim Phäochromozytom

2. Welche Aussage zur Metaanalyse von Sipahi et al. zum Einfluss von Sartanen auf die Inzidenz neu aufgetretener Karzinome ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Erhöhtes Krebsrisiko unter Angiotensin-II-Rezeptor-Blockern?

In allen untersuchten Studien der Metaanalyse wurde ein häufigeres Auftreten von Lungenkarzinomen über einen Zeitraum von 3 – 4,8 Jahren beobachtet.

Die Inzidenz von Mammakarzinomen war nach Sartan-Einnahme nicht erhöht.

Die Letalität war trotz neu diagnostizierter Malignome im Beobachtungszeitraum nicht erhöht.

Wurden alle 5 Studien der Metaanalyse zusammengenommen, erreichte das erhöhte Malignomrisiko nicht das Signifikanzniveau.

Sartane sollten weiterhin nur bei gesicherter Indikation und Unverträglichkeit von ACE-Hemmern verordnet werden.

3. Welche Aussage zur Behandlung der Demenz mit Cholinesterase-Hemmern (ChEH) ist nicht zutreffend?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Bradykardien bei dementen Patienten unter Therapie mit Cholinesterase-Hemmern

ChEH können zu manifesten Bradykardien führen.

Das Sturzrisiko unter Therapie mit ChEH ist signifikant erhöht.

Es ist erwiesen, dass ChEH den Verlauf einer Demenz generell günstig beeinflussen, so dass diese Vorteile ein erhöhtes Risiko für Bradykardien rechtfertigen.

Patienten mit Bradyarrhythmia absoluta ohne Herzschrittmacher sind ungeeignet für eine Therapie mit ChEH.

ChEH sind auch für die M. Parkinson-assoziierte Demenz zugelassen.

4. Welche UAW ist nicht in 1. Linie mit ChEH assoziiert?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Bradykardien bei dementen Patienten unter Therapie mit Cholinesterase-Hemmern

Übelkeit

Diarrhö

Erbrechen

Blutdruckschwankungen

Schwerhörigkeit

5. Welche Aussage zur DIVINe-Studie ist nicht zutreffend?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Vitamin-B-Kombination hochdosiert verzögert nicht die Progression der diabetischen Nephropathie

In der DIVINe-Studie wurde der Einfluss von Vitamin B auf die Progression der diabetischen Nephropathie untersucht.

Untersucht wurden ausschließlich Patienten mit insulinpflichtigem Diabetes mellitus Typ-2.

Patienten mit fortgeschrittener Niereninsuffizienz waren von der Studie ausgeschlossen.

Eine Albuminurie > 300 mg/d wurde als leichte diabetische Nierenschädigung definiert.

Die GFR wurde verblindet im Abstand von jeweils 6 Monaten während 3 Jahren bestimmt.

6. Markieren Sie die richtige Aussage!

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Vitamin-B-Kombination hochdosiert verzögert nicht die Progression der diabetischen Nephropathie

Es ist erwiesen, dass Vitamin B den Homozysteinspiegel im Blut steigert.

Die Vitamin-B-Substitution in der DIVINe-Studie erfolgte als Kombination aus Vitamin B1 + Vitamin B6 + Vitamin B9.

Die Substitution mit Vitamin B verzögerte in der DIVINe-Studie nicht die Progression der diabetischen Nephropathie.

Schlaganfälle und Myokardinfarkte waren in der Verum-Gruppe genauso häufig wie in der Plazebo-Gruppe.

Die Gesamtletalität war in der Interventionsgruppe niedriger im Vergleich zur Plazebo-Gruppe.

7. Welcher regelmäßige Alkoholkonsum gilt für Frauen als gesundheitsschädlich?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Einfluss der Alkoholpreise auf Konsum, Alkohol-bedingte Krankheits- und Todesfälle und Krankheitskosten. Eine epidemiologische Modellrechnung aus England

> 20 g/d

> 30 g/d

> 40 g/d

> 50 g/d

> 60 g/d

8. Wie ist der entsprechende Grenzwert für Männer?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Einfluss der Alkoholpreise auf Konsum, Alkohol-bedingte Krankheits- und Todesfälle und Krankheitskosten. Eine epidemiologische Modellrechnung aus England

> 20 g/d

> 30 g/d

> 40 g/d

> 50 g/d

> 60 g/d

9. Bei welcher Therapiekombination unter oraler Antikoagulation (OAK) muss die INR nicht zwingend sorgfältiger überwacht werden als üblich?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Co-trimoxazol erhöht das Blutungsrisiko unter oraler Antikoagulation

Phenprocoumon + Citalopram

Phenprocoumon + Amiodaron

Phenprocoumon + Carbamazepin

Phenprocoumon + Metoprolol

Phenprocoumon + Clofibrat

10. Markieren Sie die falsche Aussage!

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Co-trimoxazol erhöht das Blutungsrisiko unter oraler Antikoagulation

Patienten mit oberer gastrointestinaler Blutung unter OAK waren in der epidemiologischen Studie aus Kanada deutlich häufiger gleichzeitig mit Co-trimoxazol behandelt als die Kontrollpatienten.

Blutungskomplikationen unter OAK traten besonders häufig auf in Kombination mit Wirkstoffen, die über das CYP-450-System metabolisiert werden.

Antibiotika können über eine Beeinträchtigung der Darmflora zu einer verminderten Vitamin-K-Resorption beitragen und so die Wirkung von OAK verstärken.

Unter Antibiose mit Rifampicin muss mit einer deutlichen Wirkungsverstärkung von OAK gerechnet werden.

Bei Patienten mit OAK und Harnwegsinfekt sollte unter Therapie mit Co-trimoxazol die INR häufiger kontrolliert werden.

CME Test vom 01.07.2010