Ausgabe 05 / 2016 | Der Arzneimittelbrief

1. Welche Aussage ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Behandlung der Herzinsuffizienz: Aktuelles zu Sacubitril/Valsartan

Nach den Ergebnissen der PARADIGM-HF-Zulassungsstudie für Sacubitril/Valsartan (SV) müßten 21 Patienten mit mittelgradig ausgeprägter Herzinsuffizienz mit SV behandelt werden, um ein Ereignis (kardiovaskulärer Tod bzw. Hospitalisierung) im Vergleich zu Enalapril zu verhindern (Number needed to treat – NNT).

Patienten im SV-Arm erhielten den Wirkstoff anstelle der vorbestehenden Therapie mit einem ACE-Hemmer (ACEH) oder AT-II-Rezeptor-Blocker (AT-II-RB).

Die Patienten im Vergleichskollektiv wurden mit der maximal möglichen Enalapril-Dosis (2 x 20 mg/d) behandelt.

Hypotension ist die am häufigsten beschriebene Nebenwirkung unter SV.

Betablocker und Spironolacton zählen heute zur Standardtherapie der Herzinsuffizienz.

2. Welche Aussage ist zutreffend?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Behandlung der Herzinsuffizienz: Aktuelles zu Sacubitril/Valsartan

Patienten können ohne Intervall von einem ACEH auf SV umgestellt werden.

Der Therapieerfolg unter SV kann am besten an einer Abnahme des Brain Natriuretic Peptide (BNP) abgeschätzt werden.

Unter SV sind Nierenfunktionsstörungen selten (< 5%).

SV ist Mittel der Wahl zur Behandlung der diastolischen Herzinsuffizienz.

Für die Behandlung mit SV bei schwerer Herzinsuffizienz (NYHA IV) oder bei Patienten, die unter ACEH oder AT-II-RB dekompensiert sind, gibt es bisher keine überzeugenden Daten.

3. Markieren Sie die falsche Aussage!

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Cangrelor: Intravenöser Thrombozytenhemmer mit Evidenzproblemen

Cangrelor (C) ist ein neuer Glykoprotein-IIb/IIIa-Hemmer.

C wird als i.v.-Bolus verabreicht mit nachfolgender Infusion über mindestens 2 Stunden.

Die thrombozytenhemmende Wirkung tritt innerhalb von zwei Minuten nach Beginn der Infusion ein und ist eine Stunde nach deren Ende voll reversibel.

Dyspnoe ist eine der wichtigsten Nebenwirkungen von C.

In der Zulassungsstudie erhielten die Patienten nach der Cangrelor-Infusion Clopidogrel oral, jeweils im Vergleich mit Plazebo.

4. Welche Aussage trifft für die Zulassungsstudie von Cangrelor nicht zu?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Cangrelor: Intravenöser Thrombozytenhemmer mit Evidenzproblemen

Kardiovaskuläre Endpunkte und Stent-Thrombosen innerhalb von 48 Stunden nach Randomisierung wurden in der Cangrelor-Gruppe signifikant seltener erreicht im Vergleich zu Clopidogrel mono.

Unter C waren schwere Blutungen nicht häufiger als unter Clopidogrel.

Aus einer Subgruppenanalyse ergaben sich Hinweise, dass C bei Patienten mit stabiler KHK dem Clopidogrel überlegen ist.

Für Patienten mit ST-Hebungsinfarkt (STEMI) war C eindeutig vorteilhafter als Clopidogrel.

Intravenös anwendbare Arzneimittel sind bei kardiogenem Schock von Vorteil.

5. Welche Aussage zur aktuellen Auswertung der CLL-8-Studie ist falsch?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Chronische lymphatische Leukämie (CLL): Chemotherapie mit Fludarabin und Cyclophosphamid in Kombination mit Rituximab – aktuelle Auswertung der CLL-8-Studie

Die CLL-8-Studie hat den therapeutischen Stellenwert des CD20-Antikörpers Rituximab in Kombination mit Fludarabin und Cyclophosphamid (R-FC) im Vergleich zu einer alleinigen Chemotherapie (FC) untersucht.

Die mediane Beobachtungsdauer betrug zum Zeitpunkt der aktuellen Auswertung 5,9 Jahre.

Primärer Endpunkt der CLL-8-Studie war das Gesamtüberleben.

Es handelt sich um eine randomisierte kontrollierte Studie, an der 190 Zentren aus 11 Ländern beteiligt waren.

Es wurden nur Patienten in gutem Allgemeinzustand eingeschlossen.

6. Welche Aussage zu den Ergebnissen der CLL-8-Studie trifft nicht zu?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Chronische lymphatische Leukämie (CLL): Chemotherapie mit Fludarabin und Cyclophosphamid in Kombination mit Rituximab – aktuelle Auswertung der CLL-8-Studie

Das Gesamtüberleben aller Patienten war in der mit Rituximab plus FC behandelten Gruppe nach fünf Jahren signifikant besser als in der nur mit Chemotherapie behandelten Gruppe.

Eine schwere Neutropenie trat im ersten Jahr nach Beendigung der Behandlung signifikant häufiger bei Patienten auf, die eine Chemo-/Immuntherapie erhalten hatten.

Ein signifikanter Vorteil im progressionsfreien Überleben fand sich nach Therapie mit R-FC bei Patienten mit prognostisch ungünstigen genetischen Veränderungen (z.B. 17p- oder 11q-Deletion).

Auch bei älteren Patienten (≥ 65 Jahre) oder Patienten im Stadium Binet C konnte durch die zusätzliche Gabe von Rituximab ein signifikanter Überlebensvorteil erreicht werden.

Zweittumore traten bei etwa 15% der in der CLL-8-Studie behandelten Patienten auf.

7. Wieviele der in der Registerstudie von Danielsson eingenommenen Antidepressiva (AD) befanden sich in der höchsten, d.h. gesicherten Risikoklasse für Torsade-de-pointes-Arrhythmien (TdP)?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Die Behandlung alter Menschen mit Antipsychotika und Antidepressiva ist mit einem erhöhten Sterberisiko assoziiert

7%

11%

21%

36%

48%

8. Welche Aussage ist zutreffend im Hinblick auf diese Registerstudie?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Die Behandlung alter Menschen mit Antipsychotika und Antidepressiva ist mit einem erhöhten Sterberisiko assoziiert

Das Risiko für TdP steigt proportional zum Ausmaß der QT-Zeit-Verlängerung.

Ein Long-QT-Syndrom beruht auf einer höhergradigen AV-Blockierung.

TdP-Arrhythmien sind mit dem Risiko für einen plötzlichen Herztod assoziiert.

Unter den AD haben Amitriptylin und Paroxetin das höchste Sterberisiko.

Haloperidol gilt als das sicherste Antipsychotikum.

9. Welcher Schluss kann aus der Studie von Danielsson gezogen werden?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Die Behandlung alter Menschen mit Antipsychotika und Antidepressiva ist mit einem erhöhten Sterberisiko assoziiert

Antipsychotika (AP) der Risikoklasse 1 sind mit einem mehr als vierfach erhöhten Sterberisiko assoziiert.

AP der Klasse 4, für die also keine TdP-Arrhythmien beschrieben sind, gelten als sicher und erhöhen die Sterblichkeit statistisch nicht.

Mirtazapin und Citalopram sind als Antidepressivum bei Patienten mit malignen Herzrhythmusstörungen am besten geeignet.

Alte Menschen dürfen großzügiger mit AD und AP behandelt werden, weil proarrhythmische Effekte bei ihnen seltener auftreten.

Bei Kombination eines AD oder AP mit einem zweiten Wirkstoff aus diesen Klassen wird das TdP-Risiko nicht zusätzlich erhöht.

10. Welche Aussage ist nicht zutreffend?

Diese Frage bezieht sich auf diesen Artikel: Ein neues synthetisches Antimalariamittel: Artefenomel

Gegen alle bisher verfügbaren Wirkstoffe gegen Malaria-Infektionen haben sich Resistenzen entwickelt.

Das derzeit wirksamste Anti-Malariamittel Artemisinin wird aus dem chinesischen Beifuß gewonnen.

In der Studie von Phyo et al. wurde der neue, synthetische Wirkstoff Artefenomel einmalig 36 Std. vor der in Thailand üblichen Malaria-Medikation eingenommen.

Die Wirksamkeit von Artefenomel wurde durch tägliche Quantifizierung der Parasiten im Plasma kontrolliert.

Unter Behandlung mit Artefenomel kam es aufgrund seiner langen Eliminations-Halbwertszeit zu schweren Nebenwirkungen, bis zum Leberversagen.

CME Test vom 01.05.2016

1. Welche Aussage ist falsch?

2. Welche Aussage ist zutreffend?

3. Markieren Sie die falsche Aussage!

4. Welche Aussage trifft für die Zulassungsstudie von Cangrelor nicht zu?

5. Welche Aussage zur aktuellen Auswertung der CLL-8-Studie ist falsch?

6. Welche Aussage zu den Ergebnissen der CLL-8-Studie trifft nicht zu?

7. Wieviele der in der Registerstudie von Danielsson eingenommenen Antidepressiva (AD) befanden sich in der höchsten, d.h. gesicherten Risikoklasse für Torsade-de-pointes-Arrhythmien (TdP)?

8. Welche Aussage ist zutreffend im Hinblick auf diese Registerstudie?

9. Welcher Schluss kann aus der Studie von Danielsson gezogen werden?

10. Welche Aussage ist nicht zutreffend?