Ausgabe 09 / 2019

Ketamin intranasal zur Kurzzeittherapie bei therapieresistenter Depression?

Im März 2019 wurde von der US-amerikanischen Zulassungsbehörde FDA (S)-Ketamin als Nasenspray (Spravato®; Janssen Pharmaceuticals, Johnson & Johnson) zur Behandlung der schweren, therapieresistenten Depression zugelassen (1). Die Zulassung wurde als „Fast Track“ und „Breakthrough Therapy“ klassifiziert und unter strengen Auflagen erteilt („Risk Evaluation and Mitigation Strategy“ = REMS). Das Therapiekonzept wird von manchen Befürwortern als […]

Erratum

In unserer Kl. Mitteilung zu verlängerten Gerinnungszeiten bei leichtgewichtigen Patienten unter direkten oralen Antikoagulanzien (1) ist uns ein Fehler unterlaufen. Nicht nur bei Apixaban (Eliquis®), sondern auch bei Edoxaban (Lixiana®) wird das Körpergewicht für eine Dosisanpassung berücksichtigt. Für Edoxaban (Lixiana®) wird empfohlen, bei Patienten mit einem Körpergewicht von ≤ 60 kg die übliche tägliche Dosis […]

COPD: häufig überdiagnostiziert?

Zur verlässlichen Diagnose einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) wird eine Kombination aus typischen Symptomen, Risikofaktoren und eine spirometrisch nachgewiesene Atemwegsobstruktion inklusive Bronchodilatator-Test verlangt. Nach den GOLD-Kriterien von 2017 wird die COPD anhand des spirometrischen Ausmaßes der Obstruktion (GOLD 1-4, je nach FEV1-Wert in Prozent des Sollwerts) und nach dem Schweregrad der Symptome und der Häufigkeit […]

Ibuprofen zur Behandlung von Schmerzen in der Notaufnahme: niedrige Dosierung ebenso wirksam wie höhere

Ibuprofen ist das mit weitem Abstand am häufigsten verordnete nichtsteroidale Antirheumatikum (NSAID; 1). Über die Hemmung der Prostaglandinsynthese wirkt es schmerzlindernd, fiebersenkend und entzündungshemmend. Gastrointestinale und kardiovaskuläre Nebenwirkungen treten vor allem nach längerem Gebrauch auf, besonders nach höheren Dosierungen (2, vgl. 3). Deshalb wird für Ibuprofen empfohlen – ebenso wie für andere NSAID – die […]

Erhöhtes Brustkrebs-Risiko nach postmenopausaler „Hormonersatz-Therapie“. Neue Langzeit-Ergebnisse

Wir haben mehrfach in Hauptartikeln (1) und Kleinen Mitteilungen zu unerwünschten Folgen der postmenopausalen Therapie mit Östrogenen und Östrogen plus Gestagen wegen klimakterischer Beschwerden Stellung genommen. Die erste umfangreiche prospektive Studie der Women’s Health Initiative Study Group (WHI) bestätigte den Verdacht, dass mehrjährige Einnahme von kombinierten Östrogenen/Gestagenen das Brustkrebs-Risiko steigert. Bei alleiniger Applikation von Östrogenen […]

Rituximab in der Behandlung der membranösen Glomerulonephritis

Die idiopathische membranöse Glomerulonephritis (= MGN, auch membranöse Nephro- oder membranöse Glomerulopathie genannt) ist eine Autoimmunerkrankung und die häufigste Ursache eines nephrotischen Syndroms, wenn es im Erwachsenenalter beginnt. Bei ca. 30% der Patienten kommt es innerhalb von 1-2 Jahren spontan zu einer partiellen oder kompletten Remission des nephrotischen Syndroms. Bei der Mehrzahl bleibt es jedoch […]

Akute Exazerbationen einer COPD: Einsparungen von Antibiotika durch CRP-Schnelltest möglich?

Nur ungefähr die Hälfte der akuten Exazerbationen einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD = Chronic Obstructive Pulmonary Disease) ist durch Infektionen bedingt, und dabei sind in bis zu 75% Viren die Ursache (1, vgl. 2). Trotzdem werden mehr als 80% der Patienten mit akut exazerbierter COPD antibiotisch behandelt (3). Die Entscheidung für eine Antibiotika-Therapie wird seit […]

Akuter ischämischer Schlaganfall: keine Vorteile durch sehr strenge Blutzuckereinstellung

Hyperglykämien können die Prognose beim akuten Schlaganfall (1, 2) verschlechtern durch Progression der Ischämie im Infarktareal (3, 4) oder durch hämorrhagische Infarzierung (5, 6). Hyperglykämien treten bei etwa 40% aller Patienten mit ischämischem Insult auf (7). Die Empfehlungen der American Heart Association (AHA) und der American Stroke Association (ASA) hinsichtlich des Nutzens, den Blutzucker (BZ) […]

Pharmakotherapie beim frühen idiopathischen Parkinson-Syndrom

Zusammenfassung: Zur Therapie des idiopathischen Parkinson-Syndroms (IPS) im frühen Stadium stehen drei Wirkstoffgruppen zur Verfügung. Bei geringen motorischen Einschränkungen sind die MAO-B-Hemmer Selegilin und Rasagilin zur initialen Monotherapie geeignet. Bei relevanten motorischen Symptomen sollte die Behandlung mit Levodopa oder einem Dopamin-Agonisten begonnen werden, ggf. in Kombination. Levodopa ist weiterhin als wirksamstes Arzneimittel der Goldstandard in […]