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Seit einigen Jahren werden so genannte adjuvantierte Impfstoffe gegen Influenza, wie z.B. Fluad® und Inflexal V®, beworben. Diese Impfstoffe sollen vor allem bei älteren Personen effektiver sein, weil nach den Angaben der Hersteller höhere Antikörpertiter bzw. Serokonversionsraten erzielt werden. Die adjuvantierten Impfstoffe unterscheiden sich von den herkömmlichen Influenza-Spaltimpfstoffen durch die Lösung der Influenza-Antigene entweder in […]
Zusammenfassung: Die intravenöse Gabe von Bisphosphonaten (BP) bei Osteoporose ist bei Kontraindikationen für die orale Zufuhr indiziert oder bei Patient(inn)en, die die umständliche orale Einnahmeprozedur zu umgehen wünschen und/oder längere Behandlungsintervalle vorziehen. Mit Ibandronat (Bonviva® 3 mg/ml Fertigspritze, zugelassen seit März 2006) und Zoledronat (Aclasta®, zugelassen seit Oktober 2007) stehen zwei stickstoffhaltige BP für die […]
Langzeiteinnahme von Selen kann diabetogen sein Prof. Dr. M.K. aus Göttingen schreibt: >> In Ihrer Antwort zum Leserbrief mit dem Titel „Gabe von Selen bei Hashimoto-Thyreoiditis” schreiben Sie: „Die Einnahme von 100-300 µg/d einer Selenverbindung gilt als sicher, d.h. frei von UAW (1)”. In den Ann. Intern. Med. erschien heute (21. August 2007) eine Sekundäranalyse […]
Aktivitäten im Rahmen der Pharmakovigilanz, die zur Entdeckung, Beurteilung sowie zum Verständnis und zur Vorbeugung von unerwünschten Wirkungen oder anderen Problemen in Verbindung mit Arzneimitteln dienen (1), sind von entscheidender Bedeutung für die Verbesserung der Anwendungssicherheit zugelassener Arzneimittel in der täglichen Praxis (2). Klinische Studien, auf deren Ergebnissen die Zulassung von Arzneimitteln und die Angaben […]
Seit etwa einem Jahr sind in Europa unter dem Handelsnamen Grazax® Sublingualtabletten zur Hyposensibilisierung bei durch Gräserpollen induzierter Rhinitis und Konjunktivitis zugelassen („Die Grastablette”; 1). Das Präparat enthält Allergene aus Pollen vom Wiesenlieschgras und ist nur für Erwachsene zugelassen, bei denen durch Tests erwiesen ist, dass die Symptome auch wirklich durch Gräserpollen ausgelöst sind. Laut […]
Dieses Thema haben wir in den letzten Jahren schon mehrfach besprochen (1-4) mit dem Resümee, dass Betacaroten, Vitamin A und E in höherer Dosierung eher das Letalitätsrisiko und die Inzidenz von Tumoren erhöhen und Komplikationen der Arteriosklerose nicht verhindern, während Selen in niedriger Dosierung einen leicht protektiven Effekt zu haben scheint. Ob Vitamin A selbst […]
Unter der Rubrik „Clinical Practice” brachte das N. Engl. J. Med. kürzlich einen Artikel zum Thema isoliert systolische Hypertonie aus der Feder von A.V. Chobanian aus Boston (1). Behandelnden Ärzten ist oft nicht bewusst, dass auch eine isoliert systolische Hypertonie (ISH, systolischer RR > 140 mm Hg bei diastolischem RR < 90 mm Hg) das […]
Zusammenfassung: Die Neurotuberkulose ist eine schwere, in Deutschland seltene Erkrankung. Der Erfolg der Therapie hängt entscheidend von der richtigen und raschen Diagnose und vom unverzüglichen Beginn der Therapie ab. Eine Reihe anderer, ebenfalls seltener Erkrankungen können die Symptome der Neurotuberkulose imitieren und müssen differenzialdiagnostisch bedacht werden. Die definitive Diagnose wird durch die Liquordiagnostik gestellt. Der […]
Die akute Bronchiolitis ist eine akute obstruktive Bronchitis im frühen Kindesalter, die selten auch bei Erwachsenen – dann meist im Senium – vorkommt. Ursache ist meist eine Virusinfektion (Respiratory syncytial virus). Die Wirksamkeit von Kortikosteroiden in dieser Situation ist umstritten. Kortikosteroide bei einer akuten Infektionskrankheit? Die Leitlinie (1998) der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie empfiehlt sie […]
Staphylococcus aureus ist mittlerweile der zweithäufigste Erreger der bakteriellen Endokarditis. Man schätzt, dass er bei 25-50% der Patienten gefunden wird (1-5). Die Prognose ist schlechter als bei Endokarditis durch andere bakterielle Erreger. Trotz verbesserter antibiotischer Behandlungsmöglichkeiten und Fortschritten in der Herzchirurgie beträgt die Letalität im Krankenhaus zwischen 30% und 46% (2, 6-8). Kürzlich wurde eine […]
Der Monoaminoxidase-B-Hemmer (MAO-B-Hemmer) Selegilin ist seit 1986 für die Behandlung des M. Parkinson verfügbar und wird seit einiger Zeit als preiswertes Generikum angeboten. Seit etwas über einem Jahr wird nun ein Nachfolgepräparat Rasagilin (Azilect®), für das als neues Präparat Patentschutz besteht, vermarktet und in letzter Zeit verstärkt beworben. Es wird behauptet, dass dieser neue MAO-B-Hemmer […]
Zusammenfassung: Rimonabant führt zu einer signifikanten, aber selbst bei starker Adipositas nur wenig bedeutsamen Gewichtsreduktion. Nach dem Absetzen steigt das Gewicht rasch wieder an. Die daraus resultierende Notwendigkeit der fortwährenden Einnahme, die dadurch entstehenden erheblichen Kosten und die unerwünschten Wirkungen, vor allem die psychischen, sprechen gegen die Anwendung. Es ist unverständlich, warum die EMEA Rimonabant […]
Seit dem vorigen Jahr hat DER ARZNEIMITTELBRIEF auch eine Redaktion in Salzburg. Ihr Leiter ist Jochen Schuler, Internist und Kardiologe, Oberarzt an der Universitätsklinik für Innere II der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität. Weitere Mitglieder sind: Andreas Sönnichsen, Lehrstuhlinhaber für Allgemein-, Familien- und Präventionsmedizin, Christina Dückelmann, Klinische Pharmazeutin an der Landesapotheke, und Matthias Hammerer, Internist und Kardiologe […]
Effekte von Pioglitazon (Actos®) bei Typ-2-Diabetikern Prof. Dr. E.E. aus Köln schreibt: >> Im von mir außerordentlich geschätzten ARZNEIMITTELBRIEF schreiben Sie zu kardiovaskulären Risiken bei Diabetikern unter Rosiglitazon (1): „Es stellt sich die Frage, ob es sich hier um einen Klasseneffekt der Thiazolidindione handelt. Auf jeden Fall sollten auch bisher unveröffentlichte klinische Studien mit Pioglitazon […]
Protonenpumpen-Hemmer (PPI) bei blutendem Ulkus Dr. N.N. aus N.N. schreibt: >> AstraZeneca plant eine Studie, in der nach endoskopischer Blutstillung einer gastrointestinalen Forrest-I-IIB-Blutung die Patienten entweder Plazebo oder hochdosiert PPI i.v. bekommen. Nach drei Tagen bekommen beide Gruppen dann einen PPI oral. Begründet wird der Vergleich mit Plazebo damit, dass die Studienlage bezüglich der Wirksamkeit […]