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Leserbrief

Nochmals: Häufigkeit von Blutungen bei älteren antikoagulierten Patienten Dr. B.R.S. aus Helmstedt schreibt: >> Seit Jahrzehnten benutze ich Ihre Zeitschrift zur Information über Pharmaka – meist mit großem Nutzen. Ihr o.a. Artikel (1) hat mich deshalb um so mehr enttäuscht. Im Fazit wird ohne Einschränkung konstatiert, dass bedeutsame Blutungen unter oraler Antikoagulation bei Patienten < […]

Leserbrief

Ist Merbromin noch zugelassen? Frage von Dr. W.K. aus Sinsheim: >> Ich bitte mir mitzuteilen, ob Merbromin 2% zur Anwendung beim Menschen noch zugelassen ist bzw. ob Vorräte noch verwendet werden dürfen. Bei Merbromin handelt es sich um einen Quecksilber- und Brom-haltigen Farbstoff, der in Form einer 2%igen wässrigen Lösung als Antiseptikum verwendet wurde. Der […]

Lumiracoxib in Australien wegen schwerer Leberschäden vom Markt genommen

Rofecoxib (Vioxx®) und Valdecoxib (Bextra®) mussten bekanntermaßen wegen vermehrter kardiovaskulärer Komplikationen zurückgenommen werden, und Etoricoxib (Arcoxia®) wurde von der FDA erst gar nicht zugelassen. Wir haben jeweils darüber berichtet (1-3). Nun musste wieder ein Vertreter dieser Arzneimittelgruppe, Lumiracoxib (Prexige®), wegen unerwünschter Arzneimittelwirkungen (UAW) zurückgezogen werden, dessen Gefährlichkeit erst nach der Zulassung erkannt wurde (4). J. […]

Thromboembolien in der Schwangerschaft: Prophylaxe bei hohem Risiko und Therapie

Zu diesem Thema publizierte das BMJ kürzlich einen nützlichen Ratgeber (1). Grundsätzlich wird Frauen mit diesbezüglichen Fragen bzw. Problemen empfohlen, einen besonders sachkundigen Arzt zu konsultieren. Aber nicht immer ist ein solcher zu finden. Venöse Thromboembolien (TE) sind in der Schwangerschaft (SS) etwa zehnmal häufiger als bei nicht schwangeren Frauen im gebärfähigen Alter. Frauen mit […]

Antibiotika-beschichtete Katheter zur Entlastung des Hydrozephalus?

Katheterinfektionen bei der Behandlung des Hydrozephalus sind schwere und lebensbedrohliche Komplikationen, die außerdem zu intellektuellen und neurologischen Fehlentwicklungen bei Kindern führen können (1). Bei solchen Infektionen rechnet man mit Mehrkosten von 27.000-30.000 US-$ pro Patient (2). Die Inzidenz solcher Katheterinfektionen variiert zwischen 0,3% und 12,9% (2-9). Sie ist in erster Linie abhängig von der Erfahrung […]

Zentral-venöse Katheter: Infektionsrisiko bei Rifampicin-Minocyclin-freisetzenden gegenüber Silber-Platin-Karbon-imprägnierten

Infektionen, die mit zentral-venösen Kathetern (ZVK) assoziiert sind (KAI), treten bei 3%-8% der Intensivpatienten auf. Sie verursachen in den USA jährlich Kosten von 300 Mio. bis 2,3 Milliarden $ bei 80.000 Patienten (1-4). Diese Infektionen verlängern in der Regel den Aufenthalt auf der Intensivstation und erhöhen die Letalität um 10%-35% (1, 5, 6). Der Nutzen […]

Leserbrief

Gabe von Selen bei Hashimoto-Thyreoiditis? Frage von Frau Dr. U.R. aus Villingen-Schwennnigen: >> Viele meiner Patienten, die auf Schilddrüsenerkrankungen getestet werden, haben Antikörper gegen Schilddrüsengewebe. Es gibt Empfehlungen, in solchen Fällen Selen in einer Dosis von 200-300 µg zu verordnen. Die Selentabletten sind nicht billig. Gibt es Studien, die einen positiven Effekt der Selensubstitution belegen […]

Eine Eigenbeteiligung bei den Medikamentenkosten vermindert die Einnahmedisziplin

Die Zuverlässigkeit einer Medikamenteneinnahme (Compliance, besser: Adherence = Adhärenz) ist oft erschreckend gering und relativiert viele Studienergebnisse bzw. Therapieempfehlungen. Viele Ärzte und Gesundheitspolitiker glauben, dass die Einnahmedisziplin steigt, wenn Patienten ihre Medikamente zumindest teilweise selbst bezahlen müssen. Andererseits gibt es berechtigte Bedenken, dass bei einer Zuzahlungspflicht die ökonomisch schwachen Patientengruppen ihre Medikamente nicht mehr abholen, […]

Tolevamer – eine nicht-antibiotische Behandlung der Clostridium-difficile-assoziierten Diarrhö

Die Clostridium-difficile-assoziierte Diarrhö (CDAD) ist eine meistens iatrogene Komplikation der Behandlung mit Antibiotika und ein zunehmendes klinisches Problem, insbesondere bei schwer kranken und alten Patienten (neuere Übersichten 1, 2, s.a. 3). Weitere Risikofaktoren für diese Erkrankung sind Dauer der Hospitalisierung, operative Eingriffe am Gastrointestinaltrakt und die Behandlung mit Säureinhibitoren (1). Der Schweregrad der Erkrankung ist […]

Perikonzeptionelle Einnahme von Folsäure vermindert auch das Risiko von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten beim Neugeborenen

Die heute in den meisten europäischen Ländern empfohlene perikonzeptionelle Einnahme von 400 µg Folsäure/d (vor geplanter Schwangerschaft und im ersten Trimenon) verringerte die Inzidenz von Neuralrohrdefekten bei Neugeborenen um ca. 36% (1). Weiterhin gibt es Hinweise auf eine Verringerung der Inzidenz von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten (LKGS) bei Kindern nach Folsäureprophylaxe durch die Mütter. Eine Studie aus Norwegen […]

Blutendes Ulcus ventriculi oder duodeni. Hoch dosierter Protonenpumpenhemmer vor der endoskopischen Untersuchung wirksam

Patienten mit Ulkusblutungen profitieren von Protonenpumpenhemmern nach endoskopischer Blutstillung. Dies ist durch mehrere Studien belegt (1-3) und in verschiedene Konsensusempfehlungen aufgenommen worden (4, 5). Die blutstillende Wirkung von Protonenpumpenhemmern bei Ulkusblutungen wird damit erklärt, dass ein ph-Wert über 6 für die Plättchenaggregation entscheidend ist (6). Intravenös und hoch dosiert verabreicht, können Protonenpumpenhemmer einen neutralen ph-Wert […]

Systemische AL-Amyloidose: Neue Daten zur Therapie mit Thalidomid, Cyclophosphamid, Dexamethason bzw. mit Lenalidomid

Über die beste Behandlung der systemischen AL-Amyloidose besteht kein Konsens. Neben einer Hochdosistherapie mit Melphalan und autologer Stammzell-Transplantation werden verschiedene konventionelle Alkylanzien, Glukokortikosteroide und neuerdings auch Thalidomid eingesetzt (1). Wir haben bereits mehrfach darüber berichtet (2-4). Drei im Januar 2007 in Blood publizierte unkontrollierte klinische Studien befassen sich mit neuen Therapiestrategien (5-7). A.D. Wechalekar et […]

Probleme mit multiresistenten Krankheitserregern: Was ist zu tun?

p >Zusammenfassung: Infektionen mit multiresistenten Erregern führen weltweit zu erhöhter Letalität und steigenden Kosten. Nur durch konsequent durchgeführte Kontrollmaßnahmen in allen medizinischen Bereichen (ambulant, stationär, Pflegeeinrichtungen) lässt sich die Verbreitung dieser Erreger eindämmen. Dazu gehören Dekolonisation, mikrobiologisches Screening und Diagnostik, standardisierte Hygiene-Maßnahmen, Isolierung der Betroffenen und sehr restriktiver Einsatz von Antibiotika. In Anbetracht der Häufung […]

Inkretinmimetika und DPP-IV-Antagonisten in der Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2

Die Entwicklung dieser neuen Therapeutika geht im wesentlichen auf grundlegende Untersuchungen der deutschen Arbeitsgruppe von Creutzfeldt et al. in Göttingen aus den 80er Jahren zurück (1). Dabei konnte gezeigt werden, dass oral verabreichte Glukose zu einer deutlich stärkeren Insulinantwort führt als eine intravenöse Gabe. Dieser Effekt konnte der enteralen Sekretion spezieller Hormone, den so genannten […]